Remanufacturing gebrauchter Verpackungsmaschinen mit dem Gütesiegel „Made in Germany“
Qualität „Made in Germany“ ist ein Versprechen deutscher Maschinen- und Anlagenbauer, das sie mit jedem einzelnen Produkt zu beweisen haben. Das Unternehmen „Used German Machines“ (UGM GmbH) aus Magdeburg im ostdeutschen Bundesland Sachsen-Anhalt wirbt damit im Firmennamen. UGM ist spezialisiert auf das Remanufacturing von Verpackungsanlagen der Getränke- und Molkereiindustrie. Nahezu alle der von UGM ausgelieferten Maschinen und Anlagen gehen an Kunden im Ausland. Um zukünftig auch den asiatischen Raum noch besser bedienen zu können, hat UGM jüngst eine selbständige Niederlassung in Malaysia gegründet.
Ein schonender Umgang mit endlichen Ressourcen gehört zu den wichtigen Treibern von Innovationen im Maschinen- und Anlagenbau. Das gilt nicht nur für technische Neuentwicklungen, sondern auch für die Wiederaufarbeitung gebrauchter Produkte. Reparatur und technische Überholung sind weltweit gefragt. Daraus ein Unternehmenskonzept entwickelt hat der seit 1998 in Magdeburg ansässige Unternehmer René Schneider, Managing Director der Firma „Used German Machines“ (UGM). „Unser Hauptgeschäft ist der Im- und Export gebrauchter und technisch wideraufbereiteter TetraPak® -Verpackungsanlagen“, so der Firmeninhaber.
Ein Teil dieser Originalanlagen wurde bereits vor über einem Jahrzehnt vom Weltmarktführer für Tetra Pak® produziert. Nicht jeder Kunde kann sich moderne Neuanlagen mit einer Investitionssumme von mehreren Millionen Euro leisten. Das gilt nicht nur für Marktneueinsteiger aus Schwellen- und Entwicklungsländern in Afrika, Asien und Lateinamerika.
Hier kommt das Unternehmen UGM ins Spiel. Es kauft genutzte Anlagen, Maschinen und Maschinenteile zur Verpackung von Lebensmitteln wie Milch, Softgetränke und andere Nahrungsmittel weltweit auf, recycelt diese Anlagen nach Kundenwünschen und verkauft sie dann weiter. Damit greift UGM den Grundgedanken des Remanufacturing auf und macht ihn zum Exportschlager: Die Wiederaufarbeitung gebrauchter Geräte gilt als ein zukunftsweisender Weg des umwelt- und klimaschonenden Umgangs mit den endlichen Ressourcen der Erde. Wissenschaftliche Prognosen sagen voraus, dass Remanufacturing in den kommenden Jahren eine immer größere Bedeutung in der Industrieproduktion haben wird.
Die Anlagen, die UGM aufbereitet, bestehen aus bis zu 7.000 Einzelteilen, die zerlegt, gereinigt, überprüft und ggf. ausgetauscht werden. UGM kauft weltweit Ersatzteile auf, um sie seinen Kunden im Bedarfsfall sofort zur Verfügung stellen zu können. So können diese unrentable Standzeiten ihrer Anlagen vermeiden. Konkurrent zum weltweit führenden Hersteller von Tetra Pak®Neuanlagen ist UGM jedoch nicht. In den sogenannten Schwellen- und Entwicklungsländern gibt es viele Interessenten, die sich die Investition in Neumaschinen nicht leisten können, erläutert Geschäftsführer Schneider. Demgegenüber sind wiederaufbereitete Originale deutlich günstiger und für manchen Betrieb ein Neuanfang, den auch der Neumaschinenhersteller aus der Schweiz mit Interesse verfolgt. Aus diesem Grund unterstützt er die UGM auch mit der Lieferung von Ersatzteilen. Die Referenzliste des in Magdeburg ansässigen Unternehmens umfasst Lieferungen rund um die Welt – von Guatemala, über den Iran bis nach Simbabwe und Tunesien. Bis zu 60 Prozent günstiger als Neumaschinen sind die wiederaufbereiteten Qualitäts-Produkte, die UGM seinen Kunden anbieten kann. Die größten Einsparpotentiale bestehen bei den Rohstoff- und Materialkosten. Auf alle Produkte gibt das Unternehmen 12 Monate Garantie.
Mit seiner Firmenphilosophie des Remanufakturing „Made in Germany“ von Lebensmittel-Verpackungsanlagen ist UGM inzwischen zum führenden europäischen Player aufgestiegen. Monatlich liefert „Used German Machines“ zwei Anlagen weltweit aus. An seinem Hauptsitz in Magdeburg besitzt das Unternehmen Fertigungskapazitäten auf einer Fläche von 11.000 Quadratmetern. Ein Teil der Produktion ist ausgelagert in eine Niederlassung in Mexiko, die den Nord- und Lateinamerikanischen Markt versorgt.
Mit dem neuen Produktions-Standort in Malaysia will „Used German Machines“ die asiatische Region zwischen Pakistan und Indonesien künftig besser mit Nahrungsmittel-Verpackungsmaschinen und -Anlagen versorgen. Der weitere Ausbau der Geschäfte in Asien wird auch die Firmenzentrale im Bereich Vermarktung und Vertrieb stärken, ist sich Geschäftsführer René Schneider sicher.
Um das Geschäftsfeld zu erweitern, setzt das Unternehmen aus Sachsen-Anhalt in Deutschland auf die Weiterentwicklung von Industrie 4.0 und das Thema Nachhaltigkeit im Maschinenbau. In einer eigenen IT-Abteilung beschäftigt das mittelständische Unternehmen Fachkräfte, um weltweit Aufträge via Internet einzuwerben und zu bearbeiten. Die UGM-Mitarbeiter sprechen neun verschiedene Sprachen. Insbesondere in rohstoffarmen Ländern, aber auch mit Blick auf die Energie- und Rohstoffkosten weltweit, die einen wachsenden Teil der Gesamtproduktionskosten ausmachen, wird das Remanufacturing von Anlagen, Maschinen und Werkzeugen, eine immer wichtigere Rolle spielen. Zudem trägt das Remanufacturing einen großen Teil dazu bei, jährlich mehrere Millionen Tonnen CO2-Emissionen einzusparen, die bei der Herstellung von Neugeräten entstehen würden.
Autor: Uwe Seidenfaden
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