Multimodaler Cargo-HUB im Zentrum Europas
Airport Leipzig/Halle mit Fokus auf den chinesischen Markt
Der Airport Leipzig/Halle International, gelegen an der Grenze zwischen den ostdeutschen Bundesländern Sachsen-Anhalt und Sachsen, hat sich zum bedeutenden Cargo-HUB in Europa entwickelt. Er punktet mit 24/7 für Frachtflüge, direkter Anbindung an das transeuropäische Straßen- und Schienennetz, Flächen- und Kapazitätsreserven sowie umfassenden Logistikdienstleistungen aus einer Hand. 2017 registrierte Europas fünftgrößtes Frachtdrehkreuz insgesamt rund 1,14 Millionen Tonnen Luftfracht, was einem Zuwachs von 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit hat sich das Aufkommen in den letzten zehn Jahren mehr als verelffacht. Der Flughafen Leipzig/Halle ist damit der zweitgrößte Fracht-Flughafen Deutschlands - Tendenz steigend. „LEJ“ agiert als modernes und leistungsfähiges Tor der Region Mitteldeutschland zu den weltweiten Wirtschafts- und Touristikmärkten.
Bedeutendster Standort innerhalb des globalen DHL-Netzwerkes
In der Nacht erwacht das europäische Luftdrehkreuz der Postfrachttochter DHL am Flughafen Leipzig/Halle. In dichten Abständen landen an Werktagen mehr als 60 Maschinen für DHL Express am Flughafen. Auf dem Vorfeld unmittelbar am eigenen Sortierzentrum werden die Frachtflieger entladen. Auf surrenden Bändern in mehreren Etagen rasen die Pakete durch die Halle; vollautomatisch sortiert, werden sie in andere Container verpackt, mit denen die wartenden Maschinen draußen wieder beladen werden. Pro Stunde kann die Anlage 150.000 Sendungen bearbeiten. Frachtstücke mit einem Gewicht von bis zu 170 Kilogramm können vollautomatisch auf den Bändern umgeschlagen werden. Seit zehn Jahren unterhält DHL sein europäisches Drehkreuz am Leipzig/Halle Airport. Es ist der bedeutendste Standort des Global Players weltweit. Insgesamt 655 Millionen Euro hat DHL Express am Flughafen investiert und zählt heute mehr als 4.900 Beschäftigte.
Zweitgrößter Frachtflughafen Deutschlands auf dem Weg zur Nummer 1
Mit dem europäischen Luftdrehkreuz ist der Frachtumschlag am Flughafen Leipzig/Halle im Jahr 2017 zum dreizehnten Mal in Folge gestiegen und auf mehr als 1,1 Millionen Tonnen angewachsen. Der mitteldeutsche Airport an der Grenze der beiden Bundesländer Sachsen-Anhalt und Sachsen mit der Internationalen Kennung „LEJ“ ist damit der zweitgrößte Fracht-Flughafen Deutschlands und unter dem Top fünf Europas - Tendenz steigend. „Das Luftfrachtaufkommen verzeichnet mit einem Plus von über acht Prozent den stärksten Zuwachs unter den großen deutschen Fracht-Airports. Das Wachstum wird insbesondere vom Expressfrachtgeschäft beflügelt, zudem entwickeln sich die Bereiche Fracht- und Spezialcharter überproportional“, sagt Johannes Jähn, Sprecher des Vorstands der Mitteldeutschen Flughafen AG und Geschäftsführer des Flughafens Leipzig/Halle. Der Flughafen ist das Tor der Region Mitteldeutschland zu den weltweiten Märkten. Im Frachtverkehr werden mehr als 200 Flughäfen angeflogen, darunter Ziele wie Hongkong, Singapur, Seoul, Delhi, Los Angeles, New York und Cincinnati. Neben DHL nutzen mehr als 60 Fracht-Airlines Leipzig/Halle. Im Fokus steht vor allem der chinesische Markt. Aktuell stehen sechs wöchentliche Verbindungen in das Reich der Mitte im Flugplan. Darüber hinaus kooperiert man mit diversen Airport-Partnern in China wie der Shenzhen Airport Group, der Shanghai Airport Authority und der chinesischen Henan Province Airport Group.
24 Stunden am Tag perfekt angebunden
Die Flughafen Leipzig/Halle GmbH ist ein Tochterunternehmen der Mitteldeutschen Flughafen AG. Das Bundesland Sachsen-Anhalt ist deren zweitgrößter Gesellschafter. Im Jahr 1927 eröffnet, zählt der Flughafen Leipzig/Halle zu traditionsreichsten Flughäfen in Deutschland. Doch erst seit 1990 haben vor allem die beiden Bundesländer den Flughafen im Herzen Europas konsequent zu einem der modernsten Flughäfen Europas ausgebaut. Heute ist er ein bedeutender Wirtschafts- und Standortfaktor, am Airport arbeiten mehr 8.600 Menschen in über 100 Unternehmen und Behörden.Für den Erfolg als Fracht-Flughafen gibt es viele Gründe. Wichtige Voraussetzung ist die 24-Stunden-Betriebserlaubnis für Luftfrachtverkehre, die es Logistikern und Airlines ermöglicht, flexibel als Teil des globalen Marktes zu agieren. Wichtig sind zudem die Lage im Zentrum Europas, die leistungsfähige Infrastruktur und eine beispielhafte Verknüpfung der Verkehrsträger Schiene, Straße und Luft. So verfügt der Leipzig/Halle-Airport über einen Luftfrachtumschlagbahnhof. Seit 2016 verbinden täglich Züge die Region mit Seehäfen wie Bremerhaven und Hamburg. Der Umschlag am Gleis lag bereits im ersten Jahr bei über 160.000 Tonnen. Passagier- und Frachtbereich sind direkt an das transeuropäische Fernstraßen- und Schienennetz angeschlossen.
Umschlagplatz für anspruchsvolle Güter
Der Airport Leipzig/Halle erweitert seine Infrastruktur und Serviceangebote ständig. Seit vergangenem Jahr betreiben der Airport und sein Schwesterunternehmen PortGround beispielsweise ein Kühllager, das komplette Flugzeugladungen temperaturempfindlicher Güter aufnehmen kann. Das erweiterte logistische Portfolio zielt insbesondere auf Unternehmen der Pharmazie-, Lebensmittel- sowie der Halbleiterindustrie in Deutschland und Osteuropa ab. Bei Nischensegmenten wie dem Umschlag von übergroßen Luftfrachten und dem Frachtcharterverkehr, der eine besonders bedeutende Rolle spielt, sowie dem Transport von Großtieren hat sich der Flughafen in Mitteldeutschland international einen guten Namen gemacht. So werden immer wieder bis zu 165 Rinder ausgeflogen. Der Airport verfügt über einen eigenen Animal Export Center.
Außerdem ist an kaum einem anderen Flughafen die Antonow 225, das größte Flugzeug der Welt, öfter zu sehen gewesen. Mehr als 20 Mal „verschwanden“ bereits in diesem Giganten Ladungen, die bis zu 160 Tonnen auf die Waage brachten. Zum alltäglichen Bild gehören ebenso die von Volga-Dnepr und Antonow Airlines betriebenen Antonow 124. Sie sind die größten in Serie gebauten Frachter und seit 2006 Stammgast am Airport.
Die deutsche Bundesregierung hat im April angekündigt, die Landerechte für Frachtflugzeuge für den Flughafen erweitern zu wollen. Zudem soll er in internationalen Luftverkehrsabkommen generell als Landepunkt ausgewiesen werden. Damit würde der „LEJ“ zum zentralen Frachtflughafen für ganz Deutschland werden. Auf die Ansiedlung von neuen Frachtfliegern für diesen Fall hofft Flughafen-Chef Johannes Jähn. „Der Flughafen Leipzig/Halle hat einen großen Vorteil gegenüber all seinen Konkurrenten: Wir verfügen noch über Entwicklungsflächen“, sagt er. Dies sei ein großer Wettbewerbsvorteil.
Autor: Michael Falgowski