Kali - ein Exportschlager aus Sachsen-Anhalt
Das Unternehmen in Zielitz ist mit rund 30 Prozent der Gesamtproduktion der größte Einzelstandort der K+S KALI GmbH. Aus 400 bis 1.300 Metern Tiefe gewinnen und fördern die Bergleute den Rohstoff nach über Tage. Die Kalilagerstätte hat eine durchschnittliche Höhe von sechs Metern. Das derzeitige untertägige Abbaugebiet umfasst eine Fläche von 21 mal 10 Kilometern. Auf über 80 Kilometern Förderbändern wird das Rohsalz zum Schacht und anschließend nach über Tage transportiert. . Bei rund zwölf Millionen Tonnen liegt die jährliche Förderleistung. Der Anteil des Wertstoffes im gewonnenen Kalirohsalz, das sogenannte Kaliumchlorid, beträgt etwa 20 Prozent. Seit 1973 läuft die Produktion im Norden Sachsen-Anhalts. 20 Jahre später wurde das Zielitzer Kaliwerk in der Folge der deutsch--deutschen Kalifusion (Ende 1993) Teil der K+S Gruppe.
Bis heute flossen mehr als 550 Millionen Euro in dien Erhalt und gezielte Erweiterung des Betriebes. Umfangreiche Investitionen in neue Anlagen machten eine stetige Erweiterung der Produktpalette möglich. Neben Dünger mit einem Anteil von rund 80 Prozent wird inzwischen hochreines Kali für industrielle Zwecke produziert, u.a. für die Chlor-Alkali-Elektrolyse zur Erzeugung chemischer Grundstoffe. Bei diesem Verfahren wird weit mehr als die Hälfte des weltweiten Bedarfs an Kaliumchlorid in Industriequalität als Rohstoff eingesetzt. Die so gewonnenen chemischen Grundstoffe kommen bei der Herstellung von Glas, Keramik, Pharmazeutika und Pflanzenschutzprodukten zum Einsatz. Auch Kaliumchlorid in Lebensmittelqualität gewinnt zunehmend an Bedeutung. Unter dem Namen KaliSel wird es seit 2009 im Kaliwerk Zielitz veredelt. Mit seiner Hilfe kann der Anteil von Speisesalz bei der Ernährung gesenkt werden. Es findet Anwendung in isotonischen Getränken, in Fertiggerichten, bei Brot- und Backwaren, in Wurst oder bei der Herstellung von Schlagsahne. Im vergangenen Jahr lieferte das Zielitzer Unternehmen knapp 20.000 Tonnen von dieser Produktspezialität, davon an Kunden in 50 Ländern weltweit.
Auf dem Firmengelände drehen sich längst wieder die Kräne. Ein imposantes Stahlskelett entsteht derzeit und mausert sich bis Anfang kommenden Jahres zu einer neuen Produktionsstätte. Damit kann die Wertschöpfung am Standort mit seinen 1.850 Mitarbeitern wieder steigen. Auch mittelständische Betriebe der Region profitieren von der Investition. Insgesamt sind mit dem Zielitzer Kaliwerk nach eigenen Schätzungen rund 6.000 Arbeitsplätze direkt und indirekt verbunden. "In der Anlage, die wir für ca. 20 Millionen Euro bauen, stellen wir künftig hochreines Kaliumchlorid (KCl) in einer neuen Qualitätsstufe, das heißt in gröberer, in kompaktierter Form her. Wesentliche Voraussetzung für solche Großinvestitionen in Deutschland und in Sachsen-Anhalt sind stabile und zuverlässige ordnungspolitische Rahmenbedingungen", erläutert Mirko Rüger. Durch die gröbere Körnung wird die Fließfähigkeit des Produktes erhöht und die Lagerungs- und Umschlagmöglichkeiten verbessert. So können die Anforderungen der Kunden in der ganzen Welt noch besser erfüllt werden. Bei dem neuen Produktionsverfahren, einem zusätzlichen Veredelungsschritt, wird die die äußere Form des bislang feinkörnigen Produktes verändert. Kirschgroße Stücke sind das Ergebnis, die vorwiegend per Container an die Kunden gehen. "Solche Innovationen sind nötig, damit wir nicht auf der Stelle treten, und unsere Wettbewerbsposition in wichtigen Marktsegmenten stetig ausbauen können", sagt Mirko Rüger.
Die K+S Gruppe mit Sitz in Kassel erreichte 2012 einen Umsatz von 3,9 Milliarden Euro. Im Jahr 2011 waren es knapp 4 Milliarden Euro. In sechs Bergwerken in drei Kalirevieren Deutschlands fördert und veredelt die K+S KALI GmbH Kalirohsalze: Im Hannoverschen Revier in Niedersachsen, im Calvörder Revier in Sachsen-Anhalt und im Werra-Fulda-Revier in Hessen und Thüringen. Während im Werra-Fulda-Revier die Kalilager flach und flözartig in 500 bis 1.000 Meter Tiefe liegen, führten Verformungen in der Erdkruste zu Verwerfungen und Auffaltungen der Lagerstätten in den beiden nördlichen Kalirevieren in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Die Entstehung der deutschen Kalilagerstätten geht mehr als 250 Millionen Jahre zurück - in das Erdzeitalter des Oberperms. Damals bedeckte das sogenannte Zechsteinmeer weite Teile Mitteleuropas, das unter der starken Sonneneinstrahlung verdunstete.
Autor: Klaus-Peter Voigt
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Referent Kommunikation und Pressearbeit
K+S KALI GmbH, Werk Zielitz
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