Glashersteller: „Durch Sodaproduktion in Sachsen-Anhalt immense Kostenvorteile“

 

Das Bundesland Sachsen-Anhalt ist die Wiege und das deutsche Zentrum der Soda-Gewinnung. Von den drei deutschen Produktionsstätten des für die Glasherstellung unerlässlichen Rohstoffs liegen zwei im sachsen-anhaltischen Salzlandkreis, in Staßfurt und in Bernburg. Dort sind die Ausgangsstoffe vorhanden, aus denen Soda entsteht: Salz, Kalk und Wasser. Die Soda-Herstellung hat hier nicht nur eine 130-jährige Geschichte, sondern auch eine vielversprechende Zukunft. Denn die Vorräte an Kali und Kalkstein dürften mindestens weitere 100 Jahre ausreichen, sagt Mathias Hübner, Vertriebsdirektor der Sodawerk Staßfurt GmbH & Co. KG, die seit 2007 zum polnischen Ciech-Konzern gehört.Die Staßfurter Sodawerker finden die Ausgangsstoffe Kali und Kalkstein in firmeneigenen Lagerstätten nur wenige Kilometer von der Produktionsstätte entfernt.  „Dass die Rohstoffe unmittelbar vor der Haustür liegen ist ein wichtiger Wettbewerbsvorteil“, begründet das Sodawerk Staßfurt seinen Standort. Diese Vorzüge nutzen Glashersteller. Im Umfeld der beiden Sodawerke in Staßfurt und Bernburg haben sich zahlreiche Glasproduzenten angesiedelt. In Sachsen-Anhalt ist die gesamte Wertschöpfungskette der Glasproduktion vorhanden, von den Ausgangsstoffen Kali, Kalk, Quarzsand und Dolomit über die Glashersteller und Veredler bis hin zu den Herstellern von Endprodukten. So gibt es in dem Bundesland allein vier Flachglaswerke, die ein Drittel des deutschen und ein Zehntel des europäischen Flachglases produzieren. Behälterglas wird von der HNG Global GmbH in Gardelegen hergestellt. Große Mengen an Flachglas werden als (Solar-) Floatglas zu Solarmodulen verarbeitet. Andere Unternehmen stellen Verbundsicherheitsglas für Autos und Isolier- oder Sicherheitsglas für die verschiedensten Anwendungen her. Mehr als 80 Glaser-Betriebe im Land verarbeiten Glas für Industriebauten, private Haushalte und öffentliche Einrichtungen.Am Anfang dieser Wertschöpfungskette steht unter anderen auch das Sodawerk Staßfurt. Es versorgt die Glashütten mit dem qualitativ anspruchsvollen Rohstoff, der in der Bode-Stadt seit 1883 hergestellt wird. Das Mineralsalz in der Lagerstätte des sogenannten Staßfurter Sattels zeichnet sich durch hohe chemische und physikalische Qualität aus. Die jahrzehntelangen Erfahrungen, der hohe Ausbildungsstand der derzeit rund 430 Mitarbeiter und die gute Qualität der Ausgangsstoffe haben dazu geführt, dass Soda aus Staßfurt weltweit einen sehr guten Ruf habt.Der Einsatz des Grundprodukts Soda ist vielfältig. In der chemischen Industrie dient es zur Herstellung von Bleich- und Düngemitteln. Es wird eingesetzt in der Produktion von Farben, Füllstoffen, Industriereinigern, Katalysatoren und Klebstoffen. Notwendig ist es zur Herstellung von Waschmitteln ebenso wie in der Lebensmittelindustrie. Jährlich werden in Staßfurt derzeit 560 000 Tonnen Soda hergestellt. Das entspricht einem Marktanteil von 30 Prozent in Deutschland, wovon rund 80 Prozent  in die Glasproduktion gehen. „Das A und O der Sodaherstellung ist die Versorgungssicherheit“, hebt Hübner hervor. Glashütten arbeiten rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Technologisch bedingt darf die Produktion nie unterbrochen werden. Das gilt auch für das Sodawerk Staßfurt. Um auch seltene Ausfälle zu verhindern seien alle Anlagen in Staßfurt doppelt abgesichert. Diese Versorgungssicherheit wissen die Glashersteller und -verarbeiter zu schätzen. Wolfram Seidensticker, Geschäftsführer des in indischen Händen befindlichen Behälterglas-Herstellers HNG Global GmbH in Gardelegen, begründet die Standortwahl seines Unternehmens mit der ständigen Verfügbarkeit der Rohstoffe sowie der unmittelbaren Nähe der Sodaproduzenten. „Daraus ergeben sind immense Kostenvorteile für uns“, sagt Seidensticker. „Die Staßfurter Soda ist qualitativ, sehr hochwertig“, hebt der Glas-Spezialist hervor. Damit das so bleibt sind in Staßfurt seit der Reprivatisierung im Jahr 1993 mehrere hundert Millionen Euro investiert worden. Alle Anlagen wurden umfassend modernisiert  oder neugebaut. Seit 1995 steht dem Unternehmen ein eigenes hochmodernes Industriekraftwerk mit Gas- und Dampfturbinen zur Verfügung. Für die Zukunft ist das Sodawerk weiterhin optimistisch, denn die Nachfrage nach Glas und damit nach dem Ausgangsstoff Soda werde bei allen konjunkturellen Schwankungen langfristig weiter ansteigen.Kontakt:Mathias HübnerSodawerke Staßfurt GmbH & Co. KGAn der Löderburger Bahn 4a39418 StaßfurtTel.: +49 3925 263 303E-Mail: m.huebner@sodawerk.deWeb: www.sodawerk.de

 

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