IT-Geräte im nachhaltigen Kreislauf

Die Magdeburger „IT4Trade GmbH“ verlängert die Nutzungsdauer von IT-Geräten

 „Grüne Technologien“ sind gefragt, genau wie Lösungen für die effiziente Nutzung und die Vermeidung von Elektroschrott. Die Magdeburger „IT4Trade GmbH“ ist ein Beispiel dafür, wie Firmen hierzulande Nachhaltigkeit angehen. Der Online-Händler für neue und generalüberholte Netzwerktechnik verlängert die Nutzungsdauer von IT-Geräten. 

Auf unserem Planeten sammeln sich jährlich viele Millionen Tonnen Elektroschrott an. Was auf der Halde landet, ist häufig noch zu gebrauchen, könnte repariert oder wiederverwendet werden – was Ressourcen und Umwelt schonen würde. Das haben sich Steffen Huntscha, Riccardo Clauß, Andrius Gelazius und Alexander Kashetsky zur Mission gemacht und 2015 ihr Unternehmen „IT4Trade GmbH“ aus der Taufe gehoben. Ihr Konzept erinnert an Gebrauchtwarenhandel: gebrauchte Netzwerktechnik kaufen, auf Vordermann bringen und die generalüberholten Geräte wieder zur Nutzung übergeben. „Wir haben mit Netzwerktechnik, Server Storage, und anderen Geräten begonnen“, erinnert sich Alexander Kashetsky. Für ihn und seine Mitstreiter war die Sache schon damals klar – was wieder funktioniert, kann auch wieder gut genutzt werden. Dass sie damit eine Vorreiterrolle eingenommen haben, wurde ihnen schnell bewusst. Riccardo Clauß sagt: „Wir mussten am Anfang noch sehr viel Überzeugungsarbeit leisten. Nicht alle waren davon überzeugt, dass ein gebrauchter Switch oder Router genauso gut arbeitet, wie ein neuer.“

Hochwertige IT zu erschwinglichen Preisen mit Garantie

Das hat sich in den vergangenen Jahren mit dem steigenden Bewusstsein für Klima- und Umweltschutz grundlegend verändert, weiß Steffen Huntscha. Er sagt: „Die Menschen sind sehr viel offener dafür geworden, Geräte wieder zu benutzen.“ Ausgemusterte und dann generalüberholte IT-Hardware aus Rechenzentren und Unternehmen kommen heute in Firmen sowie Privathaushalten zum Einsatz. „Gerade kleine und mittelständische Unternehmen mit begrenztem Budget können so  hochwertige IT-Infrastruktur zu erschwinglichen Preisen nutzen“, meint Alexander Kashetsky. „Alle Artikel werden von unserer zertifizierten Technikabteilung auf Herz und Nieren getestet. Dafür geben wir zwei Jahre Garantie.“

Recycling bis ins kleinste Detail

Im Angebot sind bei der „IT4Trade GmbH“ zudem auch Neuware oder Geräte, die durch den Hersteller selbst generalüberholt wurden. Auf umgekehrtem Weg können Privatpersonen oder Unternehmen ihre alte oder überschüssige Hardware bei den IT-Experten in Zahlung geben. Auch damit schließt sich der „IT-Geräte-Kreislauf“. Für die Magdeburger Unternehmer liegen die Vorteile für diese Art des nachhaltigen Wirtschaftens auf der Hand. „Mit gebrauchten Geräten spart man Geld und jede Menge Ressourcen“, meint Andrius Gelazius. Darauf liegt ihr Hauptaugenmerk. Allerdings: Nicht alle Geräte, die in die Firma kommen, können auch wieder auf den Markt gebracht werden. Wenn eine „Rettung“ unmöglich ist, landet die Hardware bei den Magdeburgern jedoch trotzdem nicht komplett im Müll. Die sachsen-anhaltischen IT-Experten holen dann alles aus dem Gerät, was noch gebraucht werden kann – viele kostbare Komponenten wie Arbeitsspeicher oder Platinen. Was übrigbleibt, geben sie an eine Verwertungsfirma, mit der sie zusammenarbeiten, um Rohstoffe zu recyceln und zu verwerten, was nur geht.

Nächstes Ziel: Expandieren und Expertise für nachhaltige IT-Lösungen ausbauen

Mit ihrer nachhaltigen Expertise haben sich die vier Gründer inzwischen einen Namen als Online-Händler für neue und generalüberholte Netzwerktechnik der führenden Hersteller gemacht. Am Magdeburger Unternehmenssitz bündelt sich das Know-how für IT und vor allem für deren umweltfreundliche Wiederverwendung. „Von hier aus können wir ideal arbeiten“, sagt Riccardo Clauß. „Die Wege sind kurz, die Ohren offen, und wir spüren ein deutliches Interesse an nachhaltigen Themen. Wir wüssten nicht, wo wir besser arbeiten könnten.“ Die „IT4Trade GmbH“ arbeitet für Einzelunternehmen, lokale kleine und mittelständische Firmen, aber auch mit weltweit agierenden Konzernen. Das nächste Ziel der Magdeburger heißt: weiterwachsen. Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen eingestellt, der Kundenkreis erweitert werden. „Wir möchten uns zu einem Systemhaus entwickeln“, sagt Steffen Huntscha, „um von der Systemanalyse bis zum Einbau der Technik den kompletten Service abdecken zu können“. Die ersten Schritte sind gemacht. Das Unternehmen unterstützt aktuell Arztpraxen mit Lösungen für Soft- und Hardware. Auf diesem Weg soll es weitergehen. „Wir möchten uns hier in Sachsen-Anhalt zum wichtigen Ansprechpartner für nachhaltige IT-Lösungen entwickeln“, sagt Riccardo Clauß.

Autorin: Manuela Bock/IMG Sachsen-Anhalt 

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