WACKER-Tochter am Weinberg Campus erhält Zuschlag der Bundesregierung für Impfstoffproduktion im Pandemiefall.
Mehr als 200 neue Mitarbeiter will WACKER im Zuge der Erweiterung am Standort Halle einstellen.
Aufgrund der Erfahrungen mit der anfänglichen Impfstoffknappheit in der Corona-Pandemie sichert die Bundesregierung die Impfstoffproduktion und -versorgung für die kommenden Jahre ab. Pharmaunternehmen mit entsprechendem Know-how und Kapazitäten für die Impfstoffproduktion konnten sich für Pandemiebereitschaftsverträge mit der Bundesregierung bewerben. Die WACKER Biotech mit Sitz im Technologiepark Weinberg Campus in Halle (Saale) hat sich gemeinsam mit dem pharmazeutischen Unternehmen CordenPharma für die Produktionsbereitschaft von Impfstoffen auf Basis von Messenger-Ribonukleinsäure (mRNA) beworben. Wie die Unternehmen heute mitteilten, erhielten sie nun neben vier weiteren Unternehmen den Zuschlag. Im Falle des Andauerns der Covid-19-Pandemie oder einer neuen Pandemie sollen WACKER Biotech und CordenPharma 80 Millionen Impfstoff-Dosen pro Jahr herstellen. Es besteht zudem die Option, dass die Bundesregierung das Volumen auf 100 Millionen Dosen pro Jahr erhöht. Für das Bereithalten der entsprechenden Produktionskapazitäten erhalten sie ein jährliches Bereitschaftsentgelt. Die Bereitschaftsphase beginnt im Jahr 2024, nachdem die Unternehmen die nötigen Kapazitäten geschaffen haben, und endet im Jahr 2029.
„Wir freuen uns, mit unserer Expertise im Bereich der mRNA-Impfstoff-Herstellung einen Beitrag im Kampf gegen künftige Pandemien leisten zu können. Gemeinsam mit unserem Partner CordenPharma werden wir künftig im Bedarfsfall Impfstoffe für Deutschland produzieren“, sagte der WACKER-Vorstandsvorsitzende Christian Hartel.
„Das ist ein weiteres hervorragendes Signal für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Halle. Es zeigt, dass wir als Impulsgeber für Forschung und Innovation einen ausgezeichneten Ruf im Land haben. Wir werden das Unternehmen zielgenau und effektiv bei der Umsetzung der Investition begleiten. Ich gratuliere WACKER zum Zuschlag der Bundesregierung und dem damit verbundenen Wachstum der WACKER Biotech in unserer Stadt“, sagt Egbert Geier, Bürgermeister der Stadt Halle (Saale).
„Der Ausbau der Produktionskapazitäten hier am Standort Weinberg Campus unterstreicht die Kompetenzen unserer Unternehmen im Bereich der Entwicklung von mRNA-Wirkstoffen. Er ist Beleg für die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standortes“, so Dr. Ulf-Marten Schmieder, Geschäftsführer, Technologiepark Weinberg Campus.
WACKER unterhält seit dem Jahr 2014 einen Biotech-Standort am Technologiepark Weinberg Campus in Halle (Saale). Der Aufbau der Kapazitäten für die Pandemiebereitschaft erfolgt im Zuge eines größeren Ausbauprojekts. „Wir bauen den Standort Halle in ein Kompetenzzentrum für die mRNA-Produktion aus. Wir schaffen Kapazitäten für die Pandemiebereitschaft, aber auch darüber hinaus“, kündigte Susanne Leonhartsberger an, die den Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS leitet. Geplant sei eine Erweiterung der Produktion um insgesamt vier Produktionslinien. Mehr als 200 neue Mitarbeiter will WACKER im Zuge der Erweiterung am Standort Halle einstellen. Im Rahmen eines Kapitalmarkttages hatte WACKER Ende März bekanntgegeben, dass das Unternehmen seine Investitionen in das weitere Wachstum seines Biotechnologiegeschäfts deutlich steigern wird. In den nächsten Jahren will WACKER hier mehr als 80 Mio. € pro Jahr investieren.
Mit dem Start der Bereitschaftsphase im Jahr 2024 halten WACKER und CordenPharma Produktionskapazitäten für den Bedarfsfall vor. Tritt dieser ein, stellt die Bundesregierung den Kontakt zu dem Unternehmen her, das den jeweiligen mRNA-Impfstoff, der produziert werden soll, entwickelt hat. WACKER und CordenPharma übernehmen dann gemeinsam die Produktion des mRNA-Impfstoffes. Dabei erfolgt ein Großteil der Produktionsschritte in Deutschland. Alle Produktionsschritte erfolgen innerhalb der Europäischen Union.
In Halle wird WACKER künftig Plasmid-DNA (pDNA), einen essenziellen Ausgangsstoff für die mRNA-Produktion, herstellen. Auch der mRNA-Wirkstoff auf Basis der pDNA wird in Halle produziert werden. Zudem erfolgt die Formulierung mit Lipid-Nanopartikeln (LNP) des mRNA-Wirkstoffs hier. Für diese drei Produktionsschritte werden Kapazitäten in Halle geschaffen. Der zügige Aufbau der entsprechenden technologischen Expertise für die Produktion von pDNA und mRNA in Halle wird von anderen WACKER-Standorten unterstützt.
Über Wacker Biotech
Wacker Biotech bündelt die Aktivitäten des Münchner WACKER-Konzerns im Bereich Biopharmazeutika. Die Wacker Biotech GmbH, die Wacker Biotech B.V. sowie die Wacker Biotech US Inc. sind Vollservice-Auftragshersteller von therapeutischen Proteinen, Lebenden Mikrobiellen Produkten (LMPs), Plasmid DNA (pDNA), Messenger-Ribonukleinsäure (mRNA) und Impfstoffen auf der Basis mikrobieller Systeme. Das Portfolio der Unternehmen reicht von der Stamm-/Prozessentwicklung über die analytische Prüfung bis hin zur Produktion für die klinische sowie die kommerzielle Versorgung. Wacker Biotech unterhält drei GMP-gerechte (Good Manufacturing Practice), FDA- und EMA-zertifizierte Produktionsanlagen an den deutschen Standorten Jena und Halle sowie im niederländischen Amsterdam. Seit Februar 2021 unterhält Wacker Biotech außerdem einen Standort in San Diego (Wacker Biotech US Inc.). Die Wacker Biotech GmbH, die Wacker Biotech B.V. sowie die Wacker Biotech US Inc. sind 100-prozentige Tochtergesellschaften des Münchner Unternehmens Wacker Chemie AG.
Weitere Informationen unter: wacker.com/biologics