Grüne Energie lässt Firmen wachsen

GETEC green energy AG bereichert mit innovativen Lösungen eine ganze Branche.

Don Quichotte hätte viel zu tun in Sachsen-Anhalt: Vielerorts erheben sich die majestätischen „Windmühlen“. Symbol für einen florierenden Wirtschaftszweig, den der Erneuerbaren Energie. Etwa die Hälfte der in dem deutschen Bundesland gewonnenen Energie stammt aus erneuerbaren Ressourcen. Das belächelte Nischen-Dasein ist Geschichte. Daran hat die GETEC green energy AG ein gerüttelt Maß Anteil, auch wenn sie mit 20 Mitarbeitern ein kleines Unternehmen zu sein scheint. „Die GETEC-Gruppe hat die Zeichen der Zeit erkannt“, bescheinigt Frank Busch als Geschäftsführer der ATI GmbH Anhalt. Er managte das Cluster für Erneuerbare Energie Sachsen-Anhalt (CEESA), in dem sich von 2008 bis 2014 klein- und mittelständische Unternehmen zusammenfanden.

Als breit aufgestellte Unternehmensgruppe der Energiebranche beschäftigte sich die 1993 in Magdeburg gegründete GETEC schon bald mit erneuerbaren Energiequellen. Es entwickelte sich ein eigenständiges Geschäftsfeld um die Erzeugung, Speicherung und Verwertung der regenerativen Energien. Diese Aktivitäten in einer eigenen Gesellschaft zu bündeln, war logische Konsequenz. Die GETEC green energy AG wurde im Oktober 2010 gegründet, blickt deren Vorstandssprecher Chris Döhring zurück.

Die Firma setzt auf unterschiedliche Energieträger. 2014 gingen fünf Bioraffinerien ans Netz. Derzeit entsteht auf dem ehemaligen Militärflughafen in Zerbst ein Windpark. Hier befinden sich neben einer Bioraffinerie auch einer der größten Solarparks Deutschlands. „Die GETEC green energy AG setzt mit dem Energiepark Zerbst auf ein ganzheitliches Konzept zur Energieerzeugung aus Biomasse, Wind- und Sonnenkraft“, unterstreicht Chris Döhring.

Die im CEESA vereinten Unternehmen decken die Felder der oberflächennahen Geothermie ab, wofür die BLZ Geotechnik Service GmbH steht, gibt Frank Busch einen Überblick über die Struktur in Sachsen-Anhalt. Im Bereich der Photovoltaik haben sich vor allem Dienstleister angesiedelt, die trotz des Niedergangs des Herstellers Q-Cells in Bitterfeld am Markt bleiben. Gemeinsam mit der Otto-von-Guericke-Universität haben Firmen und als weiterer CEESA-Manager Prof. Dr.-Ing. Zbigniew A. Styczynski zum Ausbau und zur Konfiguration der Stromnetze geforscht. Und die Nutzung von Biomasse sei für viele Landwirte ein zusätzliches Standbein geworden.

Chris Dörings Bietet Standort- und Konzeptentwicklung, Planung, Realisierung, Vermarktung und Betriebsführung, sogar die Finanzierung und Fördermittelbeschaffung aus einer Hand an. Dabei bindet die GETEC green energy AG vorrangig regional ansässige Unternehmen ein.

Zum Unternehmensprofil gehört die Suche nach neuen Lösungen. Die GETEC green energy hat beispielsweise mit Partnern aus der Region ein Verfahren zur Druckwasserwäsche entwickelt und ist damit international führend. Mit dem Verfahren wird Biogas zum erdgasäquivalenten Biomethan aufbereitet. „Da wir einige große Bioraffinerien errichtet haben, lag diese Forschung nahe. Und zwar weitestgehend mit der Erfahrung und dem Know-how der eigenen Mannschaft“, ist Vorstandssprecher Döhring hörbar stolz.

Weniger zufrieden ist er mit einigen Rahmenbedingungen der Novelle des Erneuerbare- Energien-Gesetzes.

Doch trotz aller Unwägbarkeiten bleibt er optimistisch: „Das Thema erneuerbare Energien bleibt hochaktuell. Insbesondere Städte und Gemeinden setzen vermehrt auf regenerative Energien und Energieeffizienz und dabei oftmals sogar auf eine vollständig autarke Energieversorgung. Hier gibt es nicht nur in Sachsen-Anhalt ein großes Potenzial. Wir erschließen uns dieses Geschäftsfeld und bieten speziell Kommunen durchdachte und ganzheitliche Konzepte an, die nachhaltig sind und sich gleichzeitig rechnen.“

Autorin: Renate Wähnelt
Foto: GETEC

Bildunterschrift:
Seit zwei Jahren speist die von der GETEC green energy AG errichtete Bioraffinerie im Börde-Städtchen Hadmersleben Grüngas ins Erdgasnetz.

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