Mehr als 25 Jahre Zulieferindustrie in Sachsen-Anhalt
Über 150 Jahre Erfolgsgeschichte schreibt die Entwicklung des Automobils
Viele Unternehmen aus Sachsen-Anhalt haben diese in den vergangenen 25 Jahren aktiv mit geschrieben. Denn mit der Wiedervereinigung 1990 begann auch ein Spezialisierungsprozess der bis dato bestehenden Maschinenbauindustrie. Durch beachtenswerte Forschungsprojekte, eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sowie schlagkräftige Netzwerke hat sich in Sachsen-Anhalt eine international anerkannte und beachtete Zulieferindustrie für Mobilität und Logistik entwickelt.
„Wir bilden in Sachsen-Anhalt die gesamte Wertschöpfungskette ab: von der Forschung über Entwicklung und Prototyping bis zur Serienproduktion ist unsere innovative Zulieferindustrie Spitzenklasse“, bringt Dr. Jürgen Ude, Vorstandsvorsitzender des Clusters MAHREG, die Ist-Situation auf den Punkt. Die Kompetenzen aus der Maschinenbauindustrie wurden nach der Wiedervereinigung weiter entwickelt, ausgebaut und spezialisiert. Durch die Nähe zu diversen Autoherstellern entstand in Sachsen-Anhalt ein Schwerpunkt der Zulieferindustrie im Bereich Automotive. Um Kooperationen zu fördern und vor allem auch den zahlreichen kleineren Betrieben Zugang zu Forschungsprojekten zu ermöglichen, wurde im Jahre 2000 das Cluster MAHREG Automotive gegründet. „In den vergangen Jahren hat sich MAHREG als Marke etabliert“, so Ude. Sein Engagement macht nicht an Landesgrenzen halt. Kooperationen mit anderen Bundesländern sowie auf internationaler Ebene eröffnen selbst kleinen Betrieben in Sachsen-Anhalt aussichtsreiche Zukunftschancen. „In Zeiten der Internationalisierung mit einem hohen Kostendruck und einer starken Dynamik können kleine Zulieferer nur durch aktive Kooperationen bestehen. Doch diese kleinen Spezialisten sind gleichermaßen Ideenlieferanten für Innovationen“, beschreibt Ude die große Vielfalt der Zulieferindustrie Sachsen-Anhalts. „Leichter, sparsamer, effektiver, sicherer und kompetenter – das sind die Zukunftskomponenten im Automobilbau, deren Entwicklung wir aktiv fördern.“
Doch Automotive ist nur ein Teilbereich des für Sachsen-Anhalt definierten Leitmarktes „Mobilität und Logistik“. Energieeffiziente, emissionssparende Fahrzeuge und Herstellungstechnologien sowie intelligente multimodale Verkehrssysteme werden künftig den Markt bestimmen. So ist auch die Initiative ELISA (Elektromobil, Leicht, Intelligent für Sachsen-Anhalt) ein wichtiges Instrument für die Förderung zukunftsweisender Entwicklungen.
Enge Kooperationen zwischen den Unternehmen, den Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sorgen so für ein hohes Innovationspotenzial in Sachsen-Anhalt.
Innovationspotenzial hat auch die citim GmbH in Barleben, wie die erfolgreiche Firmengeschichte beweist. 1996 als technologieorientiertes Start-Up aus der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg gegründet, ist das Unternehmen mittlerweile international aktiv. Spezialisiert auf die additive Bauteilfertigung im 3D-Druck-Verfahren werden hier Prototypen, Klein- und Spezialserien für die Luft- und Raumfahrt, die Medizintechnik und die Automobilindustrie hergestellt. Mit einem 2014 eröffneten Standort in den USA wurde auch hier die Internationalisierung vollzogen. In Barleben entsteht zurzeit ein Neubau als europäische Zentrale mitten in Sachsen-Anhalt. „Die Nähe zu Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes ist für uns ein bedeutender Standortvorteil“, so citim-Geschäftsführer Dipl. Ing. Andreas Berkau. Er sieht sein Unternehmen durchaus als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. „Die enge Kooperation regional und überregional ist wichtig, um neueste Trends zu erkennen und stets marktorientiert agieren zu können.“ Daher ist die citim GmbH bereits von Beginn an engagierter Netzwerkpartner im MAHREG Cluster.
Das Land Sachsen-Anhalt fördert unter anderem durch die Regionale Innovationsstrategie den Netzwerkgedanken. Dabei ist der Leitmarkt „Mobilität und Logistik“ einer von fünf für das Land definierten Zukunftsmärkten. Das über Jahrzehnte entwickelte Fachwissen der Unternehmen, die Forschungskompetenz sowie das Ideenpotenzial und die Flexibilität vor allem kleinerer Betriebe sind die Basis für eine erfolgreiche Zukunft.
„Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat gezeigt, dass eine enge Vernetzung von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft Stabilität fördert und Zukunftschancen eröffnet“, so Jürgen Ude. „Gemeinsam werden wir auch die kommenden Herausforderungen annehmen und die Branche weiterhin positiv unterstützen.“
Autorin: Miriam Fuchs