Über 110 Jahre Qualitätserzeugnisse von Pharma Wernigerode
Als Urgestein der Pharma-Branche in Sachsen-Anhalt könnte die Pharma Wernigerode GmbH bezeichnet werden. Bereits 1903 durch Johannes Bürger als „Chemisches Laboratorium Wernigerode am Harz“ gegründet, überstand das Unternehmen zwei Weltkriege sowie die Wiedervereinigung vor 25 Jahren. Der Aristo-Firmengruppe angehörend ist die Pharma Wernigerode GmbH heute anerkannter Lohnhersteller sowohl innerhalb der Gruppe als auch für namhafte Pharmaunternehmen. Die hohen Qualitätsstandards sowie die flexible Reaktion auf die Anforderungen des Marktes prägen die über 110-jährige Erfolgsgeschichte „made in Sachsen-Anhalt“.
Als „Urgestein“ des Unternehmens könnte auch Sylvia Schimkat bezeichnet werden. Die Assistentin der Geschäftsleitung und Personalleiterin gehört bereits seit 1981 zum Betrieb. „Mit unserem Unternehmen haben wir viele Wenden und Veränderungen erlebt, auch wenn die Grenzöffnung 1989 sicher ein außergewöhnliches Ereignis war“, so Sylvia Schimkat „Umso schöner ist es, dass viele Mitarbeiter aus dieser Zeit weiter beschäftigt werden konnten und noch heute im Unternehmen sind.“
Mit dem Wirkstoff aus rotem Fingerhut fing 1903 alles an. Nach langwierigen Forschungsarbeiten entwickelte Firmengründer Johannes Bürger ein spezielles Dialysierverfahren, um aus frischen Pflanzen ein hochwertiges Heilmittel herzustellen. Diese Dialysate prägten später den Markenname des Unternehmens. Von 1917 an bis nach der Wende war der Begriff YSAT stets Teil der Firmenbezeichnung. Während der wechselhaften Geschichte konnte das Unternehmen den Expertenstatus bei der Herstellung von flüssigen Arzneimitteln, so genannten Liquida-Präparaten, halten und ausbauen. Noch zu DDR-Zeiten wurden in den 1970er Jahren wurden eine Hochleistungs-Liquida-Konfektionierung sowie eine moderne Pharmaproduktion errichtet.
Seit 2006 wird die Pharma Wernigerode GmbH von dem Apotheker Stephan Walz geführt und ist Teil der Aristo-Firmengruppe mit Sitz in Berlin. „Die bestehende Fachkompetenz am Standort Wernigerode und die engagierten Mitarbeiter waren ausschlaggebend für unsere Entscheidung zur Übernahme des Traditionsunternehmens“, so Stephan Walz. Nach Investitionen von rund 11,7 Millionen Euro in eine Feststoffproduktion können in Wernigerode mittlerweile Arzneimittel in fester, halbfester und flüssiger Darreichungsform hergestellt werden. Während das Ursprungsprodukt aus rotem Fingerhut Digitalysat nicht mehr hergestellt wird, sind das Schnupfenmittel „Imidin“ und die Lösung „Kamillan“ gegen Haut- und Schleimhautreizungen heute auch Hauptprodukte der Firmengruppe. Diese pharmazeutischen Mittel sind seit Jahrzehnten auf dem Markt und erfahren noch heute eine starke Nachgefrage.
In Wernigerode werden mittlerweile rund 160 Produkte in unterschiedlichen Wirkstärken und Abpackungsgrößen produziert. Dabei bietet die Pharma Wernigerode GmbH den vollen Service rund um die Arzneimittelproduktion. Von der Beschaffung der Rohstoffe bis hin zur Herstellung und Verpackung der Arzneimittel übernehmen die 160 Mitarbeiter alle anfallenden Aufgaben. Die Pharma Wernigerode GmbH erreichte 2013 einen Umsatz von 18,8 Millionen Euro. Einen wichtigen Anteil daran trägt mit über 12 Prozent das Exportgeschäft. Dabei sind vor allem das osteuropäische Ausland und der arabische Raum von Bedeutung. Wie in vielen Branchen und Betrieben stellt der Fachkräftemangel auch die Pharma Wernigerode GmbH vor Herausforderungen. Das Unternehmen baut auf die Aus- und Weiterbildung im eigenen Betrieb. Durch Ausbildungsplätze in den Berufsgruppen Pharmakant, Chemielaborant, Industriemechaniker, Maschinen- und Anlagenbediener sowie im kaufmännischen Bereich wird für eigenen Nachwuchs gesorgt. Gleichermaßen bekommen die Jugendlichen eine Chance für einen sicheren Arbeitsplatz.
Der Standort Wernigerode in Sachsen-Anhalt bietet dem Unternehmen viele Vorteile, wie die zentrale Lage mitten in Deutschland und Europa sowie die gute infrastrukturelle Anbindung. Zudem ist die Grundstücksfläche groß genug für die geplanten Erweiterungen. Ein neuer Lagerbereich und die Modernisierung der Technik sowie die Qualifizierung der Mitarbeiter sollen zur Sicherung der Markfähigkeit beitragen. Die Kernkompetenzen des Unternehmens werden auch in Zukunft weiter gestärkt. „Die Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte auch aus den stets positiven Veränderungen im Laufe der Firmengeschichte möchten wir nutzen, um auch in Zukunft mit einem starken Team den Markt in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus mit zu bestimmen“, so Stephan Walz. Die Pharmaindustrie in Sachsen-Anhalt ist Teil des Leitmarktes Gesundheit und Medizin, der im Rahmen der Regionalen Innovationsstrategie als zukunftsweisend für das Land gilt. So wird die Pharma Wernigerode GmbH mit ihren Produkten auch in den kommenden Jahrzehnten eine bedeutende Rolle einnehmen, die Arzneimittel „made in Sachsen-Anhalt“ auf dem internationalen Markt zu platzieren.
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