Mit ER-WIN zur Modellregion für energieeffiziente Unternehmen
Die Themen Energie- und Ressourceneffizienz sind nahezu täglicher Begleiter der produzierenden Unternehmen. Doch trotz bereits erfolgter Investitionen bleibt oft ein erhebliches Einsparungspotenzial ungenutzt. Während viele Energieberater Standardlösungen für Investitionen präsentieren und Studien häufig keine praktische Umsetzung erfahren, verfolgt das Team um die Geschäftsstellenleiter Dr. Jörg von Garrel und Carsten Keichel einen ganzheitlichen Ansatz. Bei ER-WIN gilt es, den Energiebedarf im Produktionsablauf eines Unternehmens zu analysieren, Bedarfszeiten zu ermitteln, Prozesse energie- und ressourceneffizienter zu strukturieren und anhand eines individuellen Maßnahmenkatalogs die Umsetzung nachhaltig zu begleiten. Bedeutend ist auch die Einbindung der Menschen, die mit ihren Ideen und ihrem Engagement die notwendigen Prozesse und Veränderungen aktiv mitgestalten.
„Die Erfahrungen des ersten Jahres zeigen, dass der Beratungsbedarf in den Unternehmen sehr individuell und heterogen ist“, so Dipl.-Ing. Carsten Keichel. Von der klassischen Energieberatung über spezielle Fragen zum Einsatz modernster Technologien bis hin zu den Auswirkungen der EEG-Umlagen und aktuellen Förderprogrammen erstreckten sich die Inhalte der Beratungsgespräche. Besonders deutlich wurde dabei, dass Unternehmensstrukturen und Prozessabläufe sich nicht gleichen und somit stets individuelle Lösungen entwickelt werden müssen. Zudem zeigt sich auch eine gewisse Verunsicherung seitens der Unternehmer, was langfristige Entscheidungen betrifft. Schwankungen auf dem Weltmarkt verbunden mit wechselnden politischen Rahmenbedingungen im Bereich der erneuerbaren Energien lassen in der Regel nur kurzfristige Planungszeiten zu.
„In den ersten Monaten konnten wesentliche Schritte abgeschlossen werden, um das Innovationscluster zu stärken“, so Dr. Jörg von Garrel. Viele Industrie- und Forschungspartner haben sich ER-WIN angeschlossen und profitieren so vom Innovations- und Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis. Erste Referenzprojekte aus den Bereichen optoelektronische Industrie, Kunststoffindustrie, Metallerzeugung und Metallbeschichtung verdeutlichen das Potenzial der ganzheitlichen Betrachtung. So konnte beispielsweise durch die energetische Optimierung von Produktionsprozessen in der Kunststoffindustrie der Energieverbrauch eines Unternehmens um
67% gesenkt werden.
Doch ER-WIN soll mehr erreichen. Unter dem Motto „Mehr Wert produzieren“ ist das erklärte Ziel, nicht nur die Wertschöpfung innerhalb eines Betriebes zu verbessern sondern Synergien zwischen verschiedenen Unternehmen zu schaffen und so eine gemeinschaftliche Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit anzustreben. Im Fokus stehen dafür so genannte gemanagte Industrieparks. Wenn Städte und Gemeinden in Sachsen-Anhalt Gewerbegebiete neu erschließen, können sie mit Hilfe von ER-WIN bereits in der Planungsphase energieeffiziente Strukturen für die anzusiedelnden Unternehmen schaffen. Das kann eine gemeinschaftliche Energieerzeugung sein, wie ein Wind- oder Photovoltaikpark, die für eine autarke Energieversorgung der Industrieflächen dient. Denkbar ist auch die Vernetzung der Betriebe untereinander, so dass die Prozessabwärme eines Produktionsbetriebs beispielsweise für die Wärmeversorgung benachbarter Unternehmen dient.
Dr. Jörg von Garrel und Carsten Keichel bringen jedoch die aktuelle Problematik auf den Punkt: „Auch in Zukunft werden wir vor allem Überzeugungsarbeit leisten müssen. Denn die Vorteile von Investitionen in eine energieeffiziente Zukunft sind nicht kurzfristig in Zahlen belegbar.“ Doch visionäre Unternehmen, die bereits heute auf innovative langfristige Lösungen für mehr Energieeffizienz setzen, werden einen klaren Wettbewerbsvorteil haben. Sie reagieren nicht passiv auf neue Rahmenbedingungen sondern gestalten aktiv die eigene Zukunft einhergehend mit einer positiven Imagebildung für das Unternehmen. Mit technischem Know-How, strategischen Lösungen und unternehmerischem Mut entwickeln die Partner des Innovationsclusters ER-WIN Sachsen-Anhalts zur Modellregion eines energie- und ressourceneffizienten Wirtschaftsstandorts.
Autor: Miriam Fuchs
BU: Unterstützen Unternehmen bei der Umstellung auf eine ressourceneffiziente Produktion: Dr. Jörg von Garrel (re) und Dipl.-Ing. Carsten Keichel (li)., Rechte: Fraunhofer IFF
Kontakt:
Geschäftsstelle ER-WIN®
c/o Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF
Sandtorstraße 22
39106 Magdeburg
Dr. Jörg von Garrel, Tel. 0391 4090-714
Dipl.-Ing. Carsten Keichel, Tel. 0391 4090-368