Eine kreative Werkzeugkiste aus Sachsen-Anhalt

Toolboxx, die Werkzeugkiste mit dem doppelten X, gehört zu Thomas Köller und René Schwarze. Deren kreatives Handwerk ist gefragt, wenn Unternehmen und Institutionen nach Lösungen für ihre individuelle, zielgruppenorientierte Werbung suchen. Seit über zehn Jahren ihres Bestehens passt die Werbeagentur ihr Werkzeug stets den modernen Anforderungen an. Immer mehr ist die Internetkommunikation in den Fokus gerückt. Mit ihrer neuesten Kreation in Zusammenarbeit mit dem Verein „Grundleger“ wurden die Magdeburger gerade als einer der Preisträger des BESTFORM-Awards 2013 ausgezeichnet.

Als einen „sanften“ bezeichnen Thomas Köller (37) und René Schwarze (40) ihren Start in die Selbständigkeit. Sie hatten schon während ihres Studiums für Industriedesign an der Hochschule Magdeburg-Stendal intensive Kontakte zur Wirtschaft. 2000 gründeten sie als Noch-Studenten ihre toolboxx-Werbeagentur. Damals herrschte Gründerzeitstimmung für kreative Handwerker. „Werbung“ war im Osten Deutschlands noch ein weites Feld und in großen Teilen unbestellt.
Es war auch eine Zeit, in der die beiden jungen Designer lernten, ihre toolboxx mit unverwechselbaren selbst kreierten Werkzeugen zu füllen. Ihr Kredo: „Wir entwickeln kleine Instrumente, mit denen Großes bewirkt wird.“

Das Ohr immer nah am Kunden und die Entwicklung des Marktes stets im Auge dachten die Werbe-Experten beizeiten über das Printmedium hinaus.
„Man muss wissen, was die Kundschaft gerade braucht“, sagt Thomas Köller. „Wenn ich selber kein Profil auf Facebook habe, aber mein Kunde, dann kann ich ihn nicht wirklich verstehen.“

„Aber wir werden ja auch älter“, Geschäftspartner René will sagen: Immer am Puls der Zeit zu leben, bedeutet nicht nur, sich den Spaß am Neuen zu erhalten. Das bedeutete auch eine zielgerichtete Erweiterung von Kenntnissen und Fähigkeiten. Immer mal wieder müssen für das eigene Unternehmen neue Entscheidungen getroffen werden.

„Die Marktentwicklung brachte es zum Beispiel mit sich, dass die Kunden mit dem Entwurf einer Web-Seite auch gleich deren technische Umsetzung aus einer Hand bekommen möchten“, sagt Thomas und dass darum irgendwann auch die Software-Entwicklung ein neuer Bestandteil der eigenen Werkzeugkiste wurde.

Neben ihrem Anspruch, zeitgemäße Kommunikations-Instrumente zu entwickeln, haben Thomas und René im Blick, dass es „Hilfs“-instrumente sind, die dem Nutzer im wahren Wortsinne dienen, seine Bedürfnisse zu befriedigen. Dazu suchen sie nach den Schnittstellen, an denen sich Gruppen treffen, die sich ihre Bedürfnisse gegenseitig erfüllen könnten. Solche „Bedarfsgruppen“ sind beispielsweise Schüler und Unternehmen/Hochschulen, die den geeigneten Ausbildungs- oder Studienplatz suchen, bzw. anbieten. Oder Alleinerziehende, die individuell unterschiedliche Hilfe brauchen; möglicherweise, um wieder in den Arbeitsmarkt einsteigen zu können.
Es sind höchst intelligente Werkzeuge, die von toolboxx entwickelt werden. Sie passen sich dem neuen Nutzerverhalten im Zusammenhang mit den modernen Medien an. „Die neue Interaktion im Internet besteht darin“, erklärt, Thomas Köller, „sich die sozialen Medien für solche Hilfsprogramme zunutze zu machen.“ Wer also twittert, auf Facebook postet oder neugierig ist auf QR-Codes und Apps, kann dank kluger Software eines Akteurs auch zu dessen Hilfsangeboten gelenkt werden.

Gerade erschließt sich der Magdeburger Verein „Grundleger“ die modernen Kommunikationswege hin zu seinen Lebenshilfe-Angeboten. Das Ziel: Menschen unterschiedlicher sozialer Gruppen, unterschiedlicher Befähigungen und unterschiedlicher Bedürfnisse sollen sinnvoll und bedarfsorientiert miteinander in Kontakt gebracht werden. Sie sollen sich in Handlungs- und Gestaltungsräumen begegnen, die nicht begrenzt sind von gesetzlichen Vorgaben und Zuwendungen. An dieser Schnittstelle hatten der Verein und toolboxx zueinander gefunden.
Das neue social-media-taugliche Lebenshilfenetzwerk wächst längst über die Idee hinaus. „X life“ ist sein Arbeitslogo. „Unsere Software verliert aber nicht den realen Menschen aus dem Blick“, betonen Thomas und René und dass die Kommunikation über die sozialen Medien immer die persönliche Begegnung zum Ziel hat.

Um es anschaulich zu machen, öffnen sie ein Fenster des Programms. Die angenommene Szene: Eine junge Mutter postet auf Facebook, dass ihr Baby andauernd schreit. Deren betreuende Familienhebamme ist durch das „Lebenshilfenetzwerk“ auch mit der jungen Frau vernetzt und nimmt die Kommunikation auf. Stellt Fragen, signalisiert: „Ich bin gleich bei Dir!“ Das Beispiel macht deutlich: Ohne dass sie sich zielgerichtet suchen, können sich jene, die Hilfe benötigen und jene, die Hilfe geben über das Internet finden. (Der Datenschutz wird dabei natürlich berücksichtigt.)

Die Hilfe ist am Ende keine virtuelle, sondern eine lebendige.

Bis sie das Programm online schalten können, werde es wohl etwa ein halbes Jahr dauern, überschlagen Thomas und René den noch anstehenden Programmierungsaufwand. Beflügelt sind sie natürlich durch den BESTFORM-Award, mit dem ihr „Lebenshilfenetzwerk“ kürzlich ausgezeichnet wurde. Was ihnen ja auch signalisiert, den Nerv der Zeit zu treffen.

Möglicherweise ist „X life“ einmal in unser Leben integriert wie heute Facebook und Co. „Es soll ja nicht auf ein bestimmtes Alter beschränkt sein“, sagen die beiden kreativen Handwerker. Sie haben da schon Ideen, was ihr Softwareprogramm der älteren Bevölkerung an Lebenshilfe bieten könne.


Autorin (Text/Foto): Kathrain Graubaum

Kontakt:
toolboxx-media UG
Leibnizstraße 26
39104 Magdeburg
Tel.: +49 391 54959-39
Web: www.toolboxx.de
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