Dow setzt mit neuer Photovoltaik-Anlage in Schkopau auf langfristigen Erfolg

Trotz der Krise der deutschen Solarindustrie hat das Chemieunternehmen Dow in Schkopau (Sachsen-Anhalt) eine Produktionsanlage für neuartige Spezialfolien für Solarmodule in Betrieb genommen. Das US-Unternehmen setzt damit seine weltweit ausgerichtete Strategie fort.Sie zielt darauf, Kunden in der Photovoltaik-Industrie in Europa, Asien und Amerika direkt aus der jeweiligen Region zu beliefern.

Dieser Ausrichtung folgend wurde 2012 im thailändischen Map Ta Phut eine ähnliche Produktionsanlage gestartet. Die erste Dow-Anlage für Photovoltaik-Folien hat 2010 in Findlay (US-Staat Ohio) ihre Produktion aufgenommen. „Damit sind wir in der Lage unsere Kunden in den verschiedenen Regionen effizienter zu bedienen und zu beliefern“, sagte Mark Bradford, EMEA Produktmarketing-Manager für Photovoltaikfolien bei Dow.

Die in der neuen Anlage auf der Basis von Dow Polyolefin-Kunststoffen hergestellten ENLIGHT™ Polyolefin Einkapslungsfolien zeichnen sich nach Angaben des Unternehmens durch eine Reihe von Vorteilen aus. Aufgrund ihrer mechanischen, elektrischen und optischen Eigenschaften sind sie für Solarmodule geeignet. Gegenüber herkömmlichen Folien ermöglicht ihr Einsatz eine wesentlich höhere Langzeiteffizienz, eine größere Lebensdauer und Zuverlässigkeit von Photovoltaikmodulen. So treten bei ihnen erst nach 10.000 Stunden Leistungsverluste auf. Bei herkömmlichen Folien werden sie bereits nach 2.000 Stunden gemessen. Vom Erfolg seiner globalen Produktionsstrategie ist das weltweit aufgestellte Unternehmen trotz der aktuellen Probleme in der Photovoltaik-Industrie überzeugt. Bradford räumte ein, dass die Investitionsentscheidung für den Aufbau der Anlage in Schkopau getroffen wurde, als der Photovoltaik-Markt in Europa und Deutschland boomte. Der Bau und die Fertigstellung der Anlage in Schkopau ging dann nahezu zeitgleich mit der einsetzenden Konsilidierungsphase der jungen Photovoltaik-Industrie einher. Die Entscheidung für Schkopau sei jedoch von Anfang an langfristig angelegt gewesen. „Zukünftig wird die Photovoltaik eine sehr viel höhere Bedeutung für die Energieerzeugung haben, als es heute der Fall ist“, begründete Bradford das Vertrauen in die Zukunftstechnologie. Sie sei sogar einer der Grundpfeiler zum Um- und Aufbau künftiger Energiegewinnung. „Der Solarmarkt steht erst am Anfang. Für eine erfolgreiche und nachhaltig gestaltete Energiewende in Deutschland und Europa werden letztlich um ein Vielfaches höhere Produktionskapazitäten benötigt.“

Wie Bradford außerdem ausführte, sei Dow von der Krise nicht überrascht worden. „Als investierendes Unternehmen ist man naturgemäß stets mit der Frage konfrontiert, ob es in einem derzeitigen Marktumfeld ökonomisch verantwortbar ist, an seinen Investitionsplänen fest zu halten. Wir haben diese Frage nach intensiven Recherchen klar mit „JA“ beantwortet, unterstrich der Dow-Manager. Die Entscheidung für Schkopau beweise, dass Dow an die Zukunftsfähigkeit der Solarindustrie auch in Europa und in Deutschland glaube.

„Dow stellt am Standort Schkopau mit seinen EnlightTM-Folien ein innovatives Produkt her, das zu einer deutlich kostengünstigeren und effizienteren Produktion von Solarmodulen führt. Dies ist eingebettet in eine globale Strategie des Unternehmens, kontinuierlich Produkte und Innovationen zur alternativen Energiegewinnung zu entwickeln. Insbesondere umfasst das auch die Photovoltaik“, erklärte Bradford. Deshalb sei die neue Anlage eine Investition in die Zukunft.

Hinzu komme, dass Europa, Deutschland und vor allem Mitteldeutschland nach wie vor einen Technologie-Vorsprung in Qualität und Zuverlässigkeit besitze. Das sei einem Netzwerk aus Forschungsinstitutionen und Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu verdanken. Dow arbeite in Schkopau intensiv mit dem Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik (CSP) sowie dem Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (IWM) zusammen. Außerdem befinde sich das Dow-Werk in unmittelbarer Nähe zu den Photovoltaikunternehmen des Solar Valley und sei durch die gut ausgebaute Infrastruktur sowie durch seine zentrale Lage in Europa gut aufgestellt. Damit fände die neue EnlightTM-Folien-Produktion in einem Innovationsnetzwerk statt, in dem neben der Produktion ständig weitergeforscht würde. Zuletzt sei wie in jedem Markt entscheidend, dass die Endkunden dort sind, wo produziert wird. Erleichtert wurde die Entscheidung für den Standort Schkopau von den günstigen Investitionsbedingungen in Deutschland und Sachsen-Anhalt. Reiner Roghmann, Leiter der Dow-Werke in Mitteldeutschland hob hervor, dass Dow mit der Schkopauer Anlage in einen für Deutschland neuen Markt einsteige und nah an seinen Kunden sei. Mit seinem hochqualifizierten Personal und fachlichem Know-how könne auf die spezifischen Kundenanforderungen in Europa flexibel reagiert werden.

„Sachsen-Anhalt und der Standort Schkopau bieten ein fruchtbares Umfeld für eine solche Ansiedlung, denn auf allen Ebenen des Landes und des Saalekreises haben Politik und Verwaltung  vorausblickend Unterstützung geboten“, erklärte Roghmann.

Dow ist ein weltweit tätiges US-Unternehmen. 2012 erwirtschaftete es einen Umsatz von 57 Milliarden US-Dollar. Es beschäftigte 54.000 Mitarbeiter. Dow produziert an 188 Standorten in 36 Ländern 5.000 unterschiedliche Produkte. In Deutschland verfügt Dow über 18 Standorte.


Kontakt:
Dow Europe GmbH
Celina Haenni
Bachtobelstrasse 3
8810 Zuerich
Schweiz
Tel.: +41 44 728-2461
Web: www.dow.com

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