Effiziente Lasertechnologie aus Halle (Saale) schützt Banknoten in aller Welt
„Unsere Laser der Leistungsklasse zwischen 200 und 2.000 Watt kommen bei der Bearbeitung von Metall, Glas, Holz, Gummi und anderen Werkstoffen zum Einsatz“, erläutert Ekkehard-Torsten Henze, einer der beiden Geschäftsführer der FEHA LaserTec Halle GmbH. Innerhalb dieser großen Bandbreite an möglichen Applikationen hat sich das Unternehmen auf die Entwicklung individualisierter Laserquellen für spezielle Kundenwünsche spezialisiert. So entwickelte FEHA bereits Ende der 1990er Jahre eine Lösung zur Herstellung fälschungssicherer Banknoten, bei der eine Mikroperforation in die Geldscheine eingebracht wird. Mit diesen Sicherheitsmerkmalen werden unter anderem Banknoten in der Schweiz, Russland und Israel wirkungsvoll geschützt.
„Mit solchen Speziallösungen besetzen wir Marktnischen, mit welchen sich Stückzahlhersteller von Industrielasern am Markt nicht beschäftigen“, erklärt Geschäftsführer Ekkehard-Torsten Henze einen wichtigen Baustein der Geschäftsstrategie des aus den ehemaligen Feinmechanischen Werke Halle hervorgegangenen Unternehmens. Darüber hinaus beschränken sich die rund 20 Mitarbeiter der FEHA, die seit dem Frühjahr 2012 eine 100prozentige Tochter des niederländischen Automatisierungs- und Anlagenbauer „IAI industrial systems“ ist, nicht allein auf die Entwicklung und Produktion von Laserquellen.
Denn damit ein Werkstück mittels eines Lasers bearbeitet werden kann, bedarf es komplexer optischer Systeme zur Umlenkung, Fokussierung und Formung des Laserstrahls. Auch diese Baugruppen werden von der FEHA LaserTec Halle GmbH im Hinblick auf die speziellen Anforderungen von Werkzeugmaschinenherstellern und Endkunden entwickelt und vertrieben.
Das gilt auch für die neueste Innovation der Laser-Spezialisten: Ein System zur Herstellung von Druckwalzen für den Flexogravurdruck. Dieses Verfahren kommt vor allem beim Bedrucken von hochwertigen Verpackungen, Servietten und anderen saugfähigen Materialien zum Einsatz. Für die Herstellung der Druckform trägt ein Laserstrahl von der Oberfläche der Gummiwalzen – den sogenannten Sleeves – die nicht zu bedruckenden Flächen bis zu einer Tiefe von circa 1 mm ab. Dabei kommt es neben der hohen Geschwindigkeit vor allem auf die genaue Positionierung des Lasers auf den bis zu vier Meter langen Druckwalzen an, um eine sehr gute Auflösung im späteren Druckbild zu gewährleisten.
„Bei der Entwicklung galt es zwei Herausforderungen zu lösen: Zum einen ging es darum, eine für CO2-Laser bisher unerreichte Druckqualität zu realisieren. Zum anderen sollte das System die hohen Anforderungen unserer Kunden in Sachen Produktivität und Effizienz erfüllen“, erklärt FEHA- Geschäftsführer Ekkehard-Torsten Henze. „Dazu haben wir uns die gesamte Prozesskette von der Strahlungsquelle über die Komponenten zur passiven und aktiven Strahlungsführung bis zum Werkstoff der Druckwalzen angesehen und modifiziert“, so Ekkehard-Torsten Henze. Da im Flexogravurdruck vor allem kleinere Auflagen gedruckt werden, war es für die Anwender wichtig, die Investitions- und Betriebskosten möglichst gering zu halten. So wurde der Laser in Hinblick auf einen möglichst geringen Energie- und Gasverbrauch bei hoher Prozessstabilität optimiert. „Im Ergebnis können wir heute unseren Kunden den wohl effizientesten CO2-Laser dieser Leistungsklasse am Markt präsentieren“, so Ekkehard-Torsten Henze. Zur günstigen Kostenstruktur tragen auch der geringe Wartungsaufwand und die mögliche Nachrüstung bereits vorhandener Anlagen bei.
„Die Entwicklung des Systems erfolgte in enger Zusammenarbeit mit zwei unserer Schlüsselkunden“, erläutert der FEHA-Geschäftsführer. Das ist kein Einzelfall: Bei der Weiterentwicklung der eigenen Produkte kooperiert das Unternehmen regelmäßig mit Anwendern und Partnern aus der Wissenschaft. So entwickelt die FEHA aus einer Aufgabenstellung des Solarunternehmen Solibro GmbH aus Bitterfeld-Wolfen einen neuen Laser zum Bohren von Floatglas. Zusammen mit dem Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP aus Halle (Saale) und der iai systems GmbH wurde ein Verfahren zum Laserlöten von Solarzellen entwickelt. Für den Flexogravurdruck-Laser sieht Ekkehard-Torsten Henze indes gute Aussichten am Markt: „Derzeit sind wir in intensiven Gesprächen mit weiteren potenziellen Kunden aus der Druckindustrie über den Einsatz der Technologie“.
Autor: Kai Bieler
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