Herzstücke für Beatmungsgeräte kommen aus Sachsen-Anhalt

Tonfunk GmbH Ermsleben produziert Leiterplatten für namhafte Großkunden

Technik aus Sachsen-Anhalt leistet einen wichtigen Beitrag, um europaweit das Leben von Patienten zu retten. Die Tonfunk GmbH aus Ermsleben produziert derzeit rund um die Uhr Elektroniken für Intensivbeatmungsgeräte.

Tonfunk hat sich als Produzent elektronischer Baugruppen, Geräte und Systeme einen Namen gemacht. Für Automobil-, Medizintechnik-, die IT- und Sicherheitstechnik-Industrie sind die Ermslebener seit Jahren ein zuverlässiger Partner. Derzeit werden in Ermsleben zusätzlich die Herzstücke von Intensivbeatmungsgeräten gefertigt. Die Nachfrage ist wegen der Corona-Pandemie aktuell weltweit extrem groß. „Die Auftragszahlen sind explodiert“, sagt Mathias Haase, einer der drei Geschäftsführer der Tonfunk GmbH. Eine Auslastung der Produktion sei für das Unternehmen nichts Ungewöhnliches. „Aber solche Mengen wurden noch nie abgerufen.“ Kunden sind große Medizintechnik-Hersteller. Die Bauteile sind für ihre Beatmungsgeräte entscheidend. Tonfunk baut nach Vorgaben der Kunden die speziellen Baugruppen im Dauereinsatz.

Dafür hat das sachsen-anhaltinische Unternehmen seine Produktion erweitert und umgestellt, Kapazitäten geschaffen und den Maschinenpark aufgestockt, Mitarbeiter in Teams aufgeteilt, Abläufe umstrukturiert und Homeoffice-Einsätze gesichert. Gefertigt wird nun bei Tonfunk sieben Tage in der Woche rund um die Uhr. „Uns ist bewusst, dass jetzt die Zeit zum Handeln ist, alle Mitarbeiter ziehen hier super mit“, betont Mathias Haase. Sonderschichten am Wochenende stehen auf der Tagesordnung. Die Qualitätssicherung wurde an die geänderten Bedingungen angepasst. „Wir haben eine besondere Verantwortung, dessen sind wir uns bewusst“, unterstreicht Udo Hundsdörfer, Leiter der Qualitätssicherung bei Tonfunk. Dazu kommen weitere Herausforderungen. Das Unternehmen ist beim Material für seine Leiterplatten häufig auf Lieferanten aus Asien angewiesen. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Lieferketten funktionieren“, sagt der Geschäftsführer. Gerade jetzt sei das nicht immer einfach, so Mathias Haase. Damit die Produktion reibungslos läuft, hat Tonfunk eine Task-Force gebildet. Diese setzt sich mit Spezial-Teams anderer Unternehmen dafür ein, dass keine Lieferengpässe beim Rohmaterial entstehen. Lücken werden geschlossen, zahlreiche Geschäftspartner kontaktiert, Sonderlieferungen organisiert. So können die wichtigen Elektroniken für die Beatmungsgeräte pünktlich auf die Reise zu den Kunden gehen. Auch, wenn dieses Segment derzeit bei der Tonfunk Gruppe stark nachgefragt wird – das Gesamtportfolio werde trotzdem nicht vernachlässigt, erklärt Mathias Haase und fügt an: „Es gehört zu unseren Stärken, breit aufgestellt zu sein.“

Das Unternehmen hat sich im Markt für Electronic Manufacturing Services (EMS) fest etabliert. Darüber hinaus entwickelt und produziert Tonfunk mit Polaris und Profipay auch eigene Produkte. Bei Polaris ist eineHard- und Software für Funkstreifenwagen, Hubschrauber und Rettungswagen, die mittlerweile bundesweit eingesetzt werden. Zudem wurde mit Profipay ein kontaktloses Bezahlsystem für Fußballstadien und Konzertarenen auf den Markt gebracht, das bereits in einigen Bundesligastadien in Deutschland und  Belgien zum Einsatz kommt. Hervorgegangen aus der 1958 gegründeten Tonfunk PGH, beschäftigt die Unternehmensgruppe heute nahezu 500 Mitarbeiter. „Wir sind ein leistungsfähiger und flexibler Produzent elektronischer Baugruppen, Geräte und Systeme“, unterstreicht Mathias Haase. „Die motivierten Mitarbeiter und modernste Maschinen haben wir dafür.“

Autorin: Manuela Bock

Kontakt:
Tonfunk GmbH Ermsleben
Anger 20 OT Ermsleben, 06463 Falkenstein/Harz
Telefon: 03 47 43/50-0
E-Mail: info@tonfunk.de
Internet: www.tonfunk.de

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