Sachsen-Anhalt unterstützt Pläne der MIBRAG zu Grünem Wasserstoff

Energieunternehmen will 251 Millionen Euro in Elektrolyseur investieren

Das Energieunternehmen MIBRAG hat konkrete Pläne für die Zeit nach dem Kohleausstieg in Sachsen-Anhalt entwickelt. Das Unternehmen will sich zu einem modernen Energiedienstleister auf Basis erneuerbarer Energien entwickeln und am Standort Profen im Burgenlandkreis unter anderem einen 90-Megawatt-Elektrolyseur zur Erzeugung von grünem Wasserstoff errichten. Das Unternehmen plant, hierfür insgesamt 251 Millionen Euro zu investieren; Sachsen-Anhalt unterstützt die Pläne. Das Kabinett verabschiedete am Dienstag eine Absichtserklärung, das Projekt im Rahmen der regulatorischen und fördertechnischen Vorgaben bestmöglich zu unterstützen.

„2035 ist Schluss mit der Kohleförderung in Profen. Vor diesem Hintergrund stellt die MIBRAG jetzt die Weichen für die Zukunft und wird dabei vom Land Sachsen-Anhalt unterstützt“, erklärte Energie-Staatssekretär Thomas Wünsch am Dienstag. „Mit dem Wasserstoff-Projekt stärkt das Unternehmen zudem den Übergang der sachsen-anhaltischen Industrie in die klimaneutrale Zukunft. Die MIBRAG hat sich mit dem Wasserstoff-Elektrolyseur ein ambitioniertes Projekt mit überaus straffer Zeitplanung vorgenommen. Und wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten alles dafür tun, damit das Projekt auch realisiert werden kann.“

Das Projekt ist Teil des länderübergreifenden MIBRAG-Vorhabens „EMIR“ und umfasst neben der bis Ende 2026 geplanten Errichtung des Elektrolyseurs auch den Bau der grünen Stromnetzinfrastruktur, eines Wasserstoffspeichers sowie von Anlagen zur Wasser- und Abwasseraufbereitung. Die MIBRAG will dafür nach eigenen Angaben länderübergreifend insgesamt rund 251 Millionen Euro investieren, davon gut 218 Millionen in Sachsen-Anhalt und knapp 33 Millionen in Sachsen. Der in Profen erzeugte grüne Wasserstoff soll nach Angaben des Unternehmens perspektivisch vor Ort im Energie- und Chemiepark verwendet sowie über das mitteldeutsche Wasserstoff-Leitungsnetz vermarktet werden.

Für die Umsetzung des Wasserstoff-Vorhabens hat die MIBRAG eine Förderung aus dem europäischen „Fonds für einen gerechten Übergang“ (Just Transition Fund; JTF) vorgesehen. Die Realisierung des Projekts setzt voraus, dass die aktuell laufende beihilferechtliche Prüfung der Europäischen Kommission, die unter Federführung des Freistaates Sachsen erfolgt, rechtzeitig positiv abgeschlossen werden kann und die Wirtschaftlichkeit gesichert ist. Der JTF wurde von der EU zur Unterstützung des Strukturwandels in den europäischen Kohleregionen aufgelegt und umfasst rund 17,5 Milliarden Euro; rund 2,5 Milliarden davon entfallen auf Deutschland.

Die JTF-Förderung für Sachsen-Anhalt beträgt rund 364 Millionen Euro und soll vor allem zum Auf- und Ausbau einer zukunftsfähigen Industrieinfrastruktur im Mitteldeutschen Revier genutzt werden. Dazu gehört u.a. der Förderbereich „Grüner Wasserstoff“, für den 150 Millionen Euro zur Unterstützung von Investitionen in Erzeugung, Speicherung, Transport und Verteilung von grünem Wasserstoff zur Verfügung stehen. Ziel ist die auf lange Sicht klimaneutrale Rohstoff- und Energieversorgung des Industrie- und Wirtschaftsstandortes „Mitteldeutsches Revier Sachsen-Anhalt“.

 

Quelle: Staatskanzlei und Ministerium für Kultur Sachsen-Anhalt

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