Rezepte für die leckere Zukunft: „Ährenwort“ und regionale Bio-Qualität
Ideen treffen Nachhaltigkeit und Tradition: Sachsen-Anhalts Ernährungsbranche trifft den (Geschmacks)Nerv
Die Ernährungswirtschaft in Sachsen-Anhalt hat viele Rezepte für die Zukunft. In der Branche vereinen sich hierzulande Betriebe, die Nahrungsmittel oder Getränke produzieren und die richtigen Zutaten für den Erfolg nutzen: die Vorteile ihres Standortes, garantierte Qualitätsmerkmale und Bio-Erzeugnisse. Die „Kathi Rainer Thiele GmbH“ in Halle (Saale) und die „Wikana Keks und Nahrungsmittel GmbH“ in Lutherstadt Wittenberg beweisen beispielhaft, wie die Branche den „Geschmacksnerv“ trifft. „Kathi“ setzt auf Regionalität und verwendet in allen Backmischungen und Mehlen „Ährenwort“–zertifiziertes Getreide. „Wikana“ macht Appetit auf mehr – mit ausgezeichneten Bio-Keksen.
„Kathi“ gehört zu Halle wie die Saale. Das Unternehmen schreibt eine Geschichte, wie sie im Buche steht. Im Jahr 1951 beginnen Kaethe und Kurt Thiele in einem Garagenkomplex mit einfachen Mitteln ihre Produktion. Die Namensgeber entwickeln eine neuartige „Allroundbackmischung“, das Tortenmehl. Im Laufe der Jahre wächst das Sortiment, genau wie das Unternehmen selbst. „Kathi“ ist seither nicht mehr vom Markt wegzudenken. Als wichtige Zutat für den Erfolg erweist sich die gelungene Verbindung von Tradition und Innovation, verknüpft mit höchsten Qualitätsansprüchen. Der inhabergeführte Familienbetrieb in Sachsen-Anhalt wird zudem immer wieder für sein großes regionales und soziales Engagement ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ethikpreis des Landes Sachsen-Anhalt und mit dem „n-tv Hidden Champion“ in der Kategorie „Verantwortung“.
Transparenz vom Feld bis zur Ladentheke
Verantwortung übernimmt „Kathi“ in vielerlei Hinsicht. Dazu gehört, dass alle „Kathi“ Backmischungen und Mehle ein „Ährenwort“ beinhalten: „Wir geben unseren Kunden das Versprechen, dass in allen Produkten, Backmischungen wie Mehlen, hochwertige und vor allem regionale Rohstoffe verwendet werden“, sagt Pressesprecherin Susen Thiele. „Und das ist keine leere Worthülse, sondern ein fundiertes Konzept.“ Hinter dem Wortspiel steht ein fester Baustein, der in alle Produktionsprozesse integriert ist. Das Qualitätsprogramm „Ährenwort“ steht für regional erzeugtes Getreide und umfasst regionale Anbaugebiete in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. „Wir geben unser ,Ährenwort‘ auch dafür, dass mehrjährig geprüfte Getreidesorten mit hoher Backqualität verwendet werden, dass bedarfsgerecht gedüngt und Pflanzenschutz nach intensiver Kontrolle durchgeführt wird, und es regelmäßige interne und externe Laborkontrollen gibt“, so Susen Thiele. Und noch etwas gehört dazu: Alle Verbraucher können darauf vertrauen, dass Prozesse überwacht und dokumentiert werden. „Damit“, erklärt die Pressesprecherin, „garantieren wir eine lückenlose Rückverfolgung unserer Produkte, von der Ladentheke bis zurück aufs Feld“. Die enge Verbindung zum Standort Sachsen-Anhalt zeigt „Kathi“ auch damit, dass mehr als 80 Prozent der verwendeten Rohstoffe, insbesondere die Hauptrohstoffe wie Mehl, Raffinade und Weizenstärke, aus dem eigenen Bundesland oder aus Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern kommen. Susen Thiele: „Nur die Rest-Rohstoffe, die bei uns nicht verfügbar sind, müssen aus anderen Regionen zugekauft werden.“ Warum dem Unternehmen Regionalität so wichtig ist, beantwortet Susen Thiele sehr schnell: „Unsere Wurzeln sind hier, und der Standort mit seinen sehr guten Böden, Landwirten, die sich nicht scheuen, auch neue Wege zu gehen, und vielen Unternehmen der Ernährungswirtschaft, mit denen wir gern kooperieren, bilden das ideale Umfeld für uns.“
Erfolgsrezept: Kombination von Tradition und Innovation
Zu den „alten Hasen“ im Ernährungsgewerbe gehört auch die „Wikana Keks und Nahrungsmittel GmbH“. Seit 1906 dreht sich hier alles um die süßen Seiten des Lebens: von der Schokolade in den Gründerjahren bis zu den vielen Keksvarianten, die heute aus der Lutherstadt Wittenberg kommen. Zu den Klassikern gehören das „Lutherbrodt“, der „Othello Keks“, der „Hansa Keks“ oder der Butter Keks mit der Lutherrose, die sich Menschen nicht nur in Sachsen-Anhalt auf der Zunge zergehen lassen. „Wikana“ exportiert Kekse und Gebäcke in 16 Länder, darunter Dänemark, Frankreich, Italien, Japan, Kroatien, Österreich, Schweiz, Spanien und Tschechien. Das Erfolgsrezept von „Wikana“ beschreibt Nicole Witt, Leiterin Marketing, so: „Wir kombinieren Tradition und Innovation, verwenden nur ausgewählte Rohstoffe und backen daraus Kekse und Gebäcke höchster Güte.“
Biosegment soll weiter ausgebaut werden
Diese Philosophie scheint bei Liebhabern von Keksen und Gebäck direkt durch den Magen zu gehen. Auch bei jenen, die sich bewusst ernähren möchten und diesen Anspruch sehr weit fassen. „Wikana“ engagiert sich seit 2001 für den ökologischen Landbau und hat sich Know-how in der Herstellung von Biokeksen erarbeitet. Seit 2008 gibt es aus der Lutherstadt Produkte aus fairem Handel. „Der Erfolg bestätigt uns, künftig weiter Qualität und Bio zu kombinieren und unser Biosegment kontinuierlich auszubauen“, sagt Nicole Witt. Dass sich das Unternehmen damit auf einem zukunftsträchtigen, erfolgreichen Weg gemacht hat, zeigt sich unter anderem im „Bio-Regionalpreis“, den „Wikana“ im Vorjahr gleich für zwei Bio-Produkte auf der „Internationalen Grünen Woche“ von Sachsen-Anhalts Umweltministerin Claudia Dalbert erhalten hat. Der „Bio Kokoskeks“ und der „Bio Quinoa Kakaokeks“ – beide mit Schokostückchen – überzeugte die Jury in den Kriterien der Bio-Tauglichkeit, der Regionalität und des Geschmacks. Mit solchen „Appetithäppchen“ soll es weitergehen. „Wir sind hier am Standort gefestigt, schauen aber immer gern über den Tellerrand. Das heißt für uns, am Puls der Zeit zu bleiben. Dafür haben wir noch so einige Ideen, die sicher vielen sehr gut schmecken werden“, sagt Nicole Witt.
Autorin: Manuela Bock