Alles dicht und unter Kontrolle - Spitzenstellung im Bereich Gasdetektion

Die ITEMA GmbH aus Merseburg in Sachsen-Anhalt automatisiert europaweit die Infrarot-Überwachung in der Industrie.

Am Anfang stand für Frank Zahorszki eine technische Aufgabe: Beim Trocknen eines nur einen Millimeter großen Kügelchens sollte dargestellt werden, wo dessen Oberfläche noch feucht, wo sie schon getrocknet ist. Das war 1990, und der Verfahrenstechniker an der Technischen Hochschule Merseburg beschäftigte sich erstmals intensiv mit der Infrarot-Thermografie. Und er war fasziniert von deren Möglichkeiten. Zwei Jahre später hat sich der Ingenieur selbstständig gemacht, heute ist der Geschäftsführer der ITEMA GmbH in Merseburg, einer der bundesweit wichtigsten Experten und Anbieter für und von Infrarot-Temperaturmessung, Engineering Messtechnik und Automatisierung - wofür der Firmenname ITEMA auch steht.

Mit hochspeziellen Infrarot-Wärmebildkameras und Sensoren ist Frank Zahorszki überall in Deutschland und in Europa unterwegs. Dabei geht es vor allem um Anlagensicherheit. Der Unternehmer aus Sachsen-Anhalt sucht nach undichten Stellen, Leckagen, an denen Stoffe oder auch Energie entweichen, oder er automatisiert in Produktionsprozessen Temperaturmessungen. „Die Infrarot-Thermografie kann Störungen an Anlagen, Prozessen und chemischen Reaktionen im Bild festhalten, lange, bevor sie das menschliche Auge erkennt - ein enormer Gewinn für den Umweltschutz, die Sicherheit und auch für die Rentabilität“, sagt Zahorszki. Er ist viel unterwegs, in Deutschland, in Europa. Zu seinen Kunden zählen fast alle Raffinerien in Deutschland, die Chemie-Industrie und Erdgasverteilernetze, aber auch Automobilkonzerne, Kraftwerke, Gießereien oder Härtereien.

Begonnen hat Frank Zahorszki vor allem mit Baumessungen. So hat er etwa komplett das BMW-Werk in Leipzig mit seinen Wärmebildkameras gefilmt - auch vom Hubschrauber aus. „Mittlerweile arbeiten wir aber fast nur noch für die Industrie. Seit einigen Jahren sind die Suche nach Gasleckagen mittels Thermografie und die Automatisierung immer wichtigere Geschäftsbereiche geworden“, sagt Zahorszki.

Vom kleinen Dorf Blösien bei Merseburg in Sachsen-Anhalt aus agiert die ITEMA GmbH als ein gefragter Infrarot-Spezialist in Deutschland. Zahorszki ist etwa der einzige Experte in Europa, der für die Gasleckagen-Suche über alle verschiedenen Spezialkameras verfügt. 90.000 Euro kostet eine solche Infrarot-Spezialkamera. „Auf dem Gebiet der Gasdetektion haben wir eine unikate Stellung in Mitteleuropa.

Wir sind beispielsweise der einzige Dienstleister, der in Europa die spezielle Kamera hat, um CO-Messungen durchzuführen.“ Die visualisierte Gasdetektion mit Infrarotkameras ist wichtig für die industrielle Nutzung: So können Leckagen von flüchtigen Kohlenwasserstoffen etwa in Chemiebetrieben, Raffinerien oder Biogasanlagen gefunden werden. Der Effekt: Senkung von Brand- und Explosionsgefahr, Minimierung von Gesundheitsrisiken und Verbesserung des Klimaschutzes. Längst etabliert ist etwa die Gasdetektion bei Biogasanlagen: „80 bis 90 Prozent der etwa 9000 Biogasanlagen in Deutschland sind undicht. Was dem Betreiber dort verloren geht, kann einen Verlust zwischen 500 und 40.000 Euro im Jahr bedeuten, pro Leckage“, weiß Frank Zahorszki.

Wie die Gasdetektion ist das Geschäftsfeld der Automatisierung bei der ITEMA GmbH immer wichtiger geworden. Schon Mitte der 1990er Jahre bearbeitete Zahorszki als Ingenieur die ersten Automatisierungsaufgaben, zu einer Zeit also, als die Themen Automatisierung und Thermografie eigentlich noch gar nicht keine waren, wie Zahorszki sagt. Automatisierung heißt, dass Infrarotsysteme fest installiert werden, wenn berührungslos Temperaturmesswerte permanent oder immer wiederkehrend überwacht werden müssen, erläutert der ITEMA-Geschäftsführer. Im Gegensatz zur handgehaltenen Thermografie als Dienstleistungsmessung wären in der Prozessüberwachung festinstallierte Lösungen nötig, die Leitungen und Prozesse überwachen oder Temperaturmessungen und die Dokumentation übernehmen.

Klassische Anwendungen für den automatisierten Einsatz sind sogenannte Hotspot-Detektionen. „Dazu gehören das Erkennen von kritischen Temperaturen, die zum Versagen von Anlagen führen könnten. Auch die Brandfrüherkennung ist ein wichtiges Thema“, wie Zahorszki erläutert. Immer häufiger würden etwa Holzlagerplätze oder Reifenlager ausgerüstet. Die ITEMA GmbH bietet für die Industrie eigene Lösungen an, arbeitet aber mit verschiedenen Sensorik-Herstellern zusammen, deren Technik sie auch vertreibt. Wie übrigens auch die Kameras: Frank Zahorszki ist unter anderem auch einer der größten Händler für den weltweit führenden Infrarotkamera-Hersteller.

Für die bildgebenden Infrarot-Verfahren gibt es in der Industrie inzwischen unendlich viele Applikationen: Elektrische Schaltkreise, Solarmodule oder technische Isolierungen können damit  überprüft , oder  Feuchtigkeit in Windkraftanlagen-Rotoren erkannt werden. „Die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten von Infrarot-Technologie ist groß. Und noch lange nicht ausgereizt“, so Zahorszki.

Text : Michael Falgowski
Fotos: Michael Falgowski (1), ITEMA GmbH

 

ITEMA GmbH auf der „all about automation Friedrichshafen 2017“ Stand 607 /// IMG - Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH

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