Entdeckungen auf dem Saaleradweg zwischen Naumburg und Bad Dürrenberg – eine Raststation mit modernster Ausstattung am Zielpunkt

Die sechste Etappe der Route beginnt in Naumburg. Mit dem Zug ist die Domstadt problemlos zu erreichen. Nach einem nachmittäglichen Bummel durch die historischen Gassen und einem Besuch des Domschatzgewölbes von St. Peter und Paul bleibt Zeit für eine Ruhepause, bevor es am nächsten Morgen auf die Strecke geht. An Übernachtungsmöglichkeiten von der Jugendherberge bis zum fahrradfreundlichen Hotel mangelt es nicht. "Zur alten Schmiede" liegt direkt in der Innenstadt. Das Ambiente erinnert an eine Huf- und Wagenschmiede, die vom 18. Jahrhundert an betrieben wurde.

Von dort aus geht es auf gut ausgebauten Radwegen immer an der Saale entlang. Das flache Tal mit einigen Steigungen macht das Radeln einfacher. Wenige Streckenabschnitte zeigen sich naturbelassen und sind trotzdem leicht zu bewältigen. Nach gut fünf Kilometern erhebt sich die Schönburg aus dem 12. und 13. Jahrhundert rund 40 Meter über dem Fluss. Ein Abstecher zum historischen Gemäuer, beim Aufstieg darf das Rad geschoben werden, lohnt sich wegen des einzigartigen Blicks auf die Umgebung. Der mächtige Bergfried kann zudem bestiegen werden, eine Gaststätte lädt zur Rast ein.

Zurück an der Saale geht es weiter in Richtung Leißling. Wer Lust hat, kann von dort aus mit der Fähre für einen Abstecher zum ältesten Sonnenobservatorium Europas bei Goseck übersetzen. Auf den archäologischen Überresten der jungsteinzeitlichen Anlage entstand eine Rekonstruktion. Erst 1991 wurde das Observatorium aus der Zeit 4.800 v. Chr. entdeckt. Es besteht aus einem kreisförmigen Graben und zwei konzentrischen Palisadenringen. Drei Tore nach Norden, Südosten und Südwesten dienten einst als Visier zur Beobachtung der Sonne. Das gesamte Areal war Versammlungs-, Handels-, Kult- sowie Gerichtsplatz und damit Mittelpunkt einer frühgeschichtlichen Mikroregion. Der Gosecker Bau ist älter als Stonehenge und die Pyramiden.

Weiter auf dem Saaleradweg nach Weißenfels hat sich im Bootshaus unmittelbar am Fluss ein nettes Lokal etabliert, das auch einige Gästezimmer bereithält. Von der Terrasse sieht der Radler bei einem Schoppen Saale-Unstrut-Wein und einem Imbiss die Saale pur. Ruderboote gesellen sich regelmäßig dazu. In der Region wird schon lange Sportgeschichte geschrieben. Andreas Hajek, mehrfacher Olympiasieger und Weltmeister im Rudern, begann seine Laufbahn ebenso in Weißenfels wie Christian Schreiber, der mehrfache Weltmeister im Doppelvierer. Die Stadt hat einiges zu bieten. Sehenswert ist das Schloss Neu-Augustusburg, das unter anderem ein Schuhmuseum beherbergt.

In Weißenfels wechselt der Radweg für ein einen kurzen Abschnitt die Saaleseite. Vorbei an Weinhängen von Burgwerben geht es bis nach Bad Dürrenberg. Die Stadt hat sich zum Radler-Eldorado gemausert. Unterhalb historischer Salinenanlagen entstand eine Fahrradservicestation. Dort gibt es Informationen zur Region, es werden Wanderkarten und Souvenirs angeboten. Zweiräder nebst Gepäck lassen sich sicher abstellen. Toiletten und Duschmöglichkeiten machen den hervorragenden Service komplett. Bei einem Abstecher in die Stadt lohnen der Besuch von Kurpark und Europas längstem zusammenhängenden Gradierwerk, das die Aufgabe hat, Sole zu reinigen und die Salzkonzentration zu erhöhen. Deshalb herrscht im Umfeld ein der Nordseeluft ähnliches Mikroklima, das bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen hilft. Beim Bummel durch die Kuranlagen kann der Solenebel eingeatmet werden.

In Bad Dürrenberg erwartet seit rund einem Jahr direkt am Saaleradweg das moderne Hostel "Altes Salzamt" seine Gäste. Die haben das historische Gebäude längst für sich entdeckt. 26 Betten in elf Zimmern bieten allen notwendigen Komfort- Fernsehgerät und WLAN eingeschlossen. Ein Fahrradverleih, ein Reparaturservice für den Drahtesel und verschlossene Abstellmöglichkeiten komplettieren das Angebot. Da kann der Radwanderer durchaus einen Zwischenstopp einlegen. Am nächsten Tag geht es dann weiter entlang der Saale über Merseburg mit dem Dom bis nach Halle, wo im Landesmuseum für Vorgeschichte die berühmte Himmelsscheibe von Nebra zu besichtigen ist.


Autor/Fotos: Klaus-Peter Voigt

Kontakt:
Zentrale Informationsstelle
AG Saale-Radwanderweg
Lindenring 34
06618 Naumburg
Tel.: +49 3445 750309
E-Mail: info.ignore@saale-radwanderweg.de
Web: www.saale-radwanderweg.de
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