In Magdeburg soll Deutsches Zentrum für bildgestützte Medizin entstehen

Am 30. Januar wurde der Forschungscampus STIMULATE (Solution Centre for Image Guided Local Therapies) für innovative Medizintechnik in der Landeshauptstadt Magdeburg eröffnet. „Die Region in und um Magdeburg weist beachtliche Erfolge im Innovationsprozess auf.”, unterstrich BMBF-Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen vor dem obligatorischen Knopfdruck zum Projektstart.

Durch verschiedene Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Rahmen der BMBF-Innovationsinitiative „Unternehmen Region” sei es gelungen, in enger Zusammenarbeit mit dem Land Sachsen-Anhalt, die Medizintechnik zu einem Forschungsschwerpunkt in und um Magdeburg zu entwickeln. Beispielhaft nannte die Staatssekretärin dabei das Innovationsforum ASTER, die Nachwuchsforschergruppe „Intelligente Katheter” und das Telemedizin-Projekt TASC. Dadurch konnte ein Umfeld entstehen, in dem die Kooperation zwischen Medizinern und Ingenieuren, zwischen Wissenschaftlern und Unternehmern kontinuierlich entwickelt wurde: „Ich gehe davon aus, dass durch den neuen Forschungscampus STIMULATE die Strahlkraft Magdeburgs als Innovationsstandort für Medizintechnik weiter wachsen wird.”.

Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Ministerin für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Birgitta Wolff, der Rektor der Otto von Guericke-Universität Magdeburg, Prof. Dr. Jens Strackeljan und Dr. Heinrich Kolem, CEO AX Divison der Siemens Healthcare AG, eröffneten den Forschungscampus STIMULATE in Magdeburg.

Gleich 4 Hände drückten den großen roten Knopf im Angiographielabor, der Experimentellen Fabrik Magdeburg. Das war der Start für das interdisziplinäre Forschungsvorhaben als internationales Leuchtturmprojekt. Unter dem gemeinsamen Dach des Forschungscampus werden Wissenschaftler und Entwickler der ingenieurwissenschaftlichen und medizinischen Fakultäten der Universität Magdeburg sowie außeruniversitärer Forschungseinrichtungen künftig gemeinsam mit der Siemens Healthcare AG und regionalen Wirtschaftsunternehmen Technologien für bildgeführte minimal-invasive Methoden in der Medizin entwickeln. Im Mittelpunkt: Volkskrankheiten wie zum Beispiel Krebs, Schlaganfall, Demenz und Herzinfarkt.

Prof. Dr. Birgitta Wolff drückte sich besonders zuversichtlich aus: „ Dieses Projekt hat Power. Ich freue mich, dass für gute Ideen noch immer gutes Geld da ist.” Nach ihren Angaben verfügt die Region Magdeburg über rund 4.000 Arbeitsplätze in der Medizintechnik.

„Mit dem Forschungscampus STIMULATE wollen wir die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zu einem weltweit führenden Standort für bildgeführte Verfahren entwickeln”, so der Rektor Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan.

Der Zuschlag des BMBF für STIMULATE bestätige die hohe Qualität der Medizintechnikforschung in Magdeburg, so der Sprecher des Forschungscampus Prof. Dr. Georg Rose vom Lehrstuhl Medizinische Telematik und Medizintechnik der Universität: „Wir drücken nicht nur symbolisch den roten Knopf, der Forschungscampus ist voll arbeitsfähig. Bei uns arbeiten die Mediziner und Ingenieure, aber auch die Universität und Siemens seit vielen Jahren eng und auf Augenhöhe zusammen.” Langfristig werde sich das Vorhaben STIMULATE zum „Deutschen Zentrum für bildgestützte Medizin” entwickeln.

Dr. Heinrich Kolem unterstrich, dass der Forschungscampus STIMULATE hervorragend in die strategische Ausrichtung seines Unternehmens passe. „Die Zukunft wird der bildgestützten minimalinvasiven Diagnose und Therapie gehören. Mit unseren Magdeburger Partnern möchten wir Produktinnovationen für die internationalen Gesundheitsmärkte entwickeln.”

Der Bund stellt dafür im ersten Jahr 1,6 Millionen Euro zur Verfügung und, nach erfolgreicher Vorphase, weitere Forschungsgelder in den Folgejahren. Hinzu kommen Eigenbeiträge der eingebundenen Wissenschafts- und Industriepartner. Die perspektivische Gesamtförderdauer durch das BMBF beträgt bis zu 15 Jahre.

BU: Start per Knopfdruck für das interdisziplinäre Forschungsvorhaben STIMULATE
Kontakt: Matthias Ulrich

vorheriger Beitrag nächster Beitrag