„paradiesfrucht“ aus Salzwedel adelt Müsli, Tee und Schokolade

Sie zergehen im wahren Wortsinne auf der Zunge – Paradiesfrüchte aus dem altmärkischen Salzwedel. Die edelsten Vertreter weltweit heran gereifter Obst- und Gemüsesorten werden hier „trocken gefroren“ und behalten so ihre fruchtige Frische – für den Gaumen wie für das Auge. Hersteller von führenden Müsli-Marken, von Teesorten für Bioläden, von hochwertigen Schokoladen und Backwaren sind die Kunden der paradiesfrucht gmbh. Bestellungen kommen nicht nur aus Deutschland und Europa, auch aus Amerika, Australien, Japan, Russland, der Ukraine. „Unsere Kunden“, sagt Geschäftsführer Bernd Wiesner, „legen höchsten Wert auf gesunde Erzeugnisse von hoher Qualität.“

Extra klein sind die Erdbeeren, die gerade in den Gefriertrockner geschoben werden. „Auf besonderen Wunsch des Kunden. Er will sie Schokolieren “, sagt Bernd Wiesner. Auf anderen Blechen leuchten Himbeeren wie frisch geerntet. Ja, das frische Aussehen sei einer der Vorteile einer Gefriertrocknung – neben dem vollen Fruchtgeschmack, betont Wiesner und muss sich anstrengen, das laute Knallen aus den Kondensatbehältern zu übertönen. Was im Winter bei lang anhaltendem Frost zu merken ist, nämlich das Eis auch verdunsten kann, wird da drinnen im Vakuum und unter Zufuhr von Wärme auf etwa zwölf Stunden verkürzt. „Aus zehn Kilo Erdbeeren fängt der Kondensator dabei neun Kilo Wasser auf“, nennt Wiesner ein Beispiel. Und weil beim schonenden Gefriertrocknen der flüssige Aggregatzustand übersprungen wird, bleiben die Fruchtzellen unbeschädigt und somit Aroma, Nährstoffgehalt und Vitamine erhalten. „Die Fruchtzellen können sich auch wieder mit Wasser füllen. Darum bekommt eine gefriergetrocknete Himbeere im Müsli wieder die Konsistenz einer frischen Himbeere“, erklärt der Chef aller Paradiesfrüchte.

Die Früchte kommen wie die Himbeeren, Erdbeeren, Johannisbeeren, Blaubeeren, Kirschen, Pflaumen aus Europa, aber auch aus weiter südlichen Ländern. Kiwis, Bananen, Ananas – die Liste der Früchte ist lang, die von der paradiesfrucht gmbh weltweit eingekauft werden. Selbstredend, dass nur hochwertige Erzeugnisse verarbeitet, wer sich den Namen „Paradiesfrucht“ gibt. Sie kommen zum Teil aus biologischem Anbau.
2004 hatte sich die paradiesfrucht gmbh in Salzwedel als bislang jüngstes Mitglied in der familiengeführten Jahncke-Gruppe (mit Hauptsitz nahe Stade im Alten Land) gegründet. In der Altmark sieht das Traditionsunternehmen bis heute gute Ansiedlungsbedingungen gegeben und erweitert sich gerade um einen Neubau mit weiteren Lager- und Produktionskapazitäten. Dann werden zu den derzeit 85 Mitarbeitern weitere hinzukommen. Was den Geschäftsführer außerdem freut: Unter denen sind etliche „Rückkehrer“: junge Fachkräfte, die in ihrer altmärkische Heimat einen guten Job finden.

Wie lang die Liste der paradiesischen Produkte ist?
Der Chef greift zum Telefon, um auch ja keinen zu vergessen: 1988! In dieser Zahl enthalten sind auch die „grünen Schwestern“, die Gemüse- und Kräuterprodukte aus dem „Paradiesgarten“. Und auch jene unter den weiter verarbeitenden Kunden, die es herzhaft mögen, werden paradiesisch bedient: Fleisch vom Huhn, Rind und Schwein sowie Fisch behalten im gefriergetrockneten Zustand genau wie das Obst und Gemüse den Geschmack und die Inhaltsstoffe – ganz ohne Konservierungsmittel.

In der stolzen Zahl 1988 enthalten sind auch die allerneuesten „Paradiesfrüchtchen“: gefriergetrocknete Erdbeer- und Bananenscheiben sowie Ananas-Stücken, gehen von der paradiesfrucht gmbh direkt an den Endverbraucher. Zunächst stehen die Fruchtsnacks sachsen-anhalt-weit im EDEKA - Regal mit den regionalen Produkten.
Bernd Wiesner reicht die „Paradiesfrüchtchen“ zum Probieren: 100 Prozent Frucht anstatt eines kalorienreichen Schoko-Riegels zwischendurch – da greift auch er gern und ohne schlechtes Gewissen hinein in die Tüte.

In Amerika haben fruchtige Knusper-Produkte aus der Altmark längst ihre Abnehmer. Bernd Wiesner greift wieder zum Telefon: Er möchte doch gern ein Schüsselchen von den Crunchys und eines mit der neuen Erfindung. Der Chef freut sich: Heute ist Verkostung. Aber eigentlich, meint er, sei eine Verkostung nichts Außergewöhnliches unter den Paradiesfrucht-Mitarbeitern. Denn wenn es nur einem einzigen nicht schmeckt, was im hauseigenen Labor kreiert wird, sei dies immer der Grund für Verbesserung.
Die Crunchys, die jetzt gebracht werden, sind lila – das trockengefrorene Gemisch aus Joghurt und Heidelbeere zerfällt auf der Zunge zu Pulver – ein Fruchtgenuss, köstlich. Der Chef nickt. Er weiß das.
Nun bietet er an, was noch den Forschungstitel „Paradiestrüffel“ trägt. Es knuspert zwischen den Zähnen. Dann verbinden sich Joghurtpulver und Himbeere mit dem „Klebemittel“ weiße Schokolade zum Hochgenuss – einfach paradiesisch.

Keine Frage: Diese Köstlichkeit wird den heimischen Markt erobern. „Keine Frage“, nickt der Chef aller Paradiesfrüchte zustimmend. Nur eines muss er den Trüffeln vorher noch beibringen: dass sie alle in gleicher Größe aus der Gefriertrocknung heraus kommen. Aber er ist zuversichtlich ob der Lösung dieses Problems. Schließlich hat das Salzwedeler Unternehmen schon mehrmals unter Beweis gestellt: Paradiesfrüchte stimulieren zu kreativen Ideen.

Autorin (Text/Foto): Kathrain Graubaum
Kontakt:
paradiesfrucht gmbh
Geschäftsführer Bernd Wiesner
Bergener Straße 10
29410 Salzwedel
Tel. 03901/307900
www.paradiesfrucht.de
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