„Halles Multimediazentrum gibt in Deutschland den Ton an“

Die Hallesche METRIX Media GmbH hat ihren Sitz im Mitteldeutschen Multimediazentrum (MMZ) in Halle. Sie sorgt im Zusammenspiel mit der Kinomischung des MMZ für die Tongestaltung und Mischung von nationalen und internationalen Kinofilm- und Fernsehproduktionen. METRIX deckt das gesamte Spektrum der sogenannten Audio-Postproduktion ab, wie Film-Profis die wichtigsten Prozesse der Endfertigung von Filmen nennen. Dazu gehören der Dialogschnitt, das Sound Design, die Synchronisation, Geräuschaufnahmen und die Filmmischung. Dafür biete das MMZ die besten Bedingungen, sagt METRIX-Geschäftsführer Hans-Joachim Gerber. Als erstes deutsches Tonstudio wurde dem MMZ-Studio die Dolby Premier Licence verliehen.

In diesen Tagen sorgen Geschäftsführer Olaf Mehl und Hans-Joachim Gerber mit ihren Mitarbeitern für die richtige Kinomischung des Films „Schilf“ nach dem Erfolgsroman von Julia Zeh. Gerade ist der Kinofilm „Wintertochter“ in die Kinos gekommen. Film folgt auf Film.

„In den letzten Jahren haben unzählige Spielfilme, TV-Filme und Serien unsere Studios verlassen“, sagt Gerber. Dazu gehören solche populären ARD-Serien, wie „Familie Dr. Kleist“, „Polizeiruf 110“ und „Soko Leipzig“ (ZDF). Als Beispiele für sie nennt Gerber „Fenster zum Sommer“, „Black Death“, „Boxhagener Platz“ oder die deutsche Fassung von „The Door“ des ungarischen Erfolgsregisseurs Istvan Szabo.
TV-Filme bearbeiten die Tonmeister, Geräuschemacher und Sounddesigner in den eigenen Metrix Studios. Für die Mischung der Kinofilme, die deutlich höhere Anforderungen an den Sound stellen, mietet sich Metrix in das von der britischen Firma Dolby lizenzierte Ton-Studio des MMZ ein. In Deutschland verfügen lediglich zwei Kinomischstudios über dieses hochwertige Zertifikat. Auch andere Produktionsgesellschaften können das Mischstudio im MMZ mieten. So wurde beispielsweise „Ein Russischer Sommer“, mit der britischen Oscar-Preisträgerin Helen Mirren, auch im MMZ gemischt. Das MMZ „gibt in Deutschland den Ton an“, heißt es dazu aus der Stadtverwaltung Halle.

„Metrix wendet sich immer weiter zum Kinofilm hin“, erklärt Gerber, der 1990 mit dem heutigen Mischtonmeister Olaf Mehl die Firma gegründet hat. „Wir mischen auch weiter TV-Produktionen. Aber die Konzentration liegt auf Kinofilmen“, fügt er hinzu. In den ersten Jahren nach der Gründung beschäftigten sie sich vor allem mit Dokumentarfilmen und kleineren Projekten. Der Durchbruch zum Spielfilm kam 1998 mit einer Folge für die ARD-Reihe „Tatort“. „Dieser, von der Leipziger Produktionsfirma Saxonia, im Auftrag des MDR, produzierte Streifen öffnete uns die Tür zu weiteren Filmgeschäften“, erinnert sich der 59-jährige Geschäftsführer. Nach und nach wuchs Metrix damit aus seiner damaligen Unterkunft heraus. 2005 bot sich mit der Eröffnung des MMZ, für die Ton-Spezialisten eine neue Produktionsstätte an, die 2007 schließlich bezogen wurde.

„Heute ist Metrix, nach der Universität, unser größter Mieter“, erklärt MMZ-Sprecher Christoph Bernstiel. Das MMZ versteht sich, nach Bernstiels Worten, als Knotenpunkt der mitteldeutschen Medienlandschaft. Es ist vorrangig ein Dienstleistungszentrum für Existenzgründer aus der Medienbranche. Darüber hinaus verfügt es über mehrere Kongress- und Veranstaltungsräume sowie über ein hauseigenes Kino.

Mit der Errichtung des MMZ im Jahr 2007, hat die Stadt Halle auf den wachsenden Bedarf an regionalen Audio-Postproduktionen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen reagiert. Heute trage das MMZ dazu bei, den Ruf Halles als Medienstandort zu stärken, beschreibt Bernstiel eine Wirkung des auch architektonisch interessanten Hauses. Im Umfeld des MMZ, des Mitteldeutschen Druck- und Verlagshauses, der Hörfunkzentrale des MDR, des privaten Produktionskomplexes „Studio Halle“ und vieler anderer Firmen der Medien- und Kreativwirtschaft arbeiten, nach Angaben der Wirtschaftsförderung der Stadt, rund 10.000 Beschäftigte, berichtet MMZ-Sprecher Bernstiel. Wir spielen nicht in der höchsten Liga der deutschen Medienstandorte, zieht Bernstiel einen Vergleich. „In Teilbereichen sind wir jedoch absolut konkurrenzfähig“, hebt er hervor.
Internationale Aufmerksamkeit erregte das MMZ im Vorjahr mit Projektpartnern durch die erfolgreiche Übertragung des weltweit ersten 3D-Live-Konzerts in über 90 Kinos in fünf Länder Europas. „Das hat uns bis heute noch niemand nachgemacht“, sagt Bernstiel.

Er nennt die Firma Robert Lacroix Film. Dieser MMZ-Mieter mache Furore mit Werbefilmen. Zu seinen Kunden gehören solche renommierten Marken, wie Danone, Wella, Adidas, Mercedes Benz oder Panasonic. Auch die Firma MotionWorks macht dem MMZ alle Ehre. Sie produziert Animationsfilme, darunter auch für „Die Sendung mit der Maus“ (ARD). MotionWorks ist nach eigenen Angaben das größte Animationsfilmstudio Deutschlands.

„Halbe Treppe - die Webdesigner“ heißt eine Zweimann-Firma, die Webseiten für Firmen erstellt. In einigen jungen Firmen steckt ausländisches Kapital aus Übersee. Das MMZ floriert.

Die Leistungsfähigkeit des MMZ und die Attraktivität Halles als Medienstandort lösen bei Gästen häufig Überraschung und Erstaunen aus, berichtet Bernstiel. Die Mitteldeutsche Medienförderung, die zahlreiche nationale und internationale Produktionen ermöglicht, führt viele Medienschaffende, Schauspieler und Regisseure auch nach Halle. „Wer einmal hier war, kommt immer wieder“, so die übereinstimmenden Erfahrungen von MMZ-Sprecher Bernstiel und Metrix-Chef Gerber.


Kontakt:
Mitteldeutsches Multimediazentrum
Christoph Bernstiel
Mansfelder Straße 56
06108 Halle (Saale)
Tel.: +49 (0)345 / 47 80 502
E-Mail: c.bernstiel@mmz-halle.de
Web: www.mmz-halle.de und www.metrixmedia.de
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