Schweizer Maschinenbauer Meyer Burger will hunderte Jobs schaffen
Millionen-Investition in Bitterfeld-Wolfen / Willingmann: „Sonnenstrahl fürs Solarvalley“
Der börsennotierte Schweizer Solar-Maschinenbauer Meyer Burger will in Bitterfeld-Wolfen ein Werk zur Herstellung von Solarzellen aufbauen. Basis dafür ist die Zustimmung der Aktionäre zu einer Kaptalerhöhung, die nach Angaben des Unternehmens heute erfolgt ist. Die Anlage soll in einem ersten Schritt eine Kapazität von 400 Megawatt haben und im ersten Quartal 2021 in Betrieb gehen. Nach Unternehmensangaben sollen durch die Millioneninvestition mehrere hundert neue Arbeitsplätze entstehen.
Bis 2026 ist ein weiterer Ausbau der Kapazität geplant – zusammen mit einem ebenfalls neuen Solarmodulwerk im sächsischen Freiberg auf insgesamt bis zu fünf Gigawatt. Im Endausbau sollen an beiden Standorten insgesamt bis zu 3.500 neue Jobs geschaffen werden. Das Wirtschaftsministerium hat für den Standort Bitterfeld-Wolfen eine Investitionsförderung aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) über einen so genannten „Letter of Intent“ (LOI) in Aussicht gestellt.
Dazu sagte Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann: „Mit Meyer Burger kommt ein weiterer Global Player nach Sachsen-Anhalt. Die Ansiedlung ist ein starker Sonnenstrahl fürs Solarvalley und belegt einmal mehr die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Sachsen-Anhalt. In den vergangenen Jahren konnten wir viele namhafte Investoren von unseren Standortvorteilen überzeugen. Dadurch entwickelt sich Sachsen-Anhalt zunehmend zu einem Land der Zukunftstechnologien.“
Für die Ansiedlung im Solarvalley im Bitterfeld-Wolfener Ortsteil Thalheim (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) sprachen die vorhandene solarspezifische Infrastruktur, das Fachkräftepotenzial sowie auch die in Aussicht gestellte Förderung. Willingmann: „Umso wichtiger ist es, dass wir künftig ausreichend Landesmittel zur Kofinanzierung haben, um die zur Verfügung stehenden Bundesgelder optimal für Zukunftsinvestitionen in Sachsen-Anhalt auszuschöpfen. Dies gilt gerade mit Blick auf die Ankündigung des Bundes, die GRW-Mittel im Rahmen des Konjunkturpaktes um insgesamt 500 Millionen Euro aufzustocken. Um die Bundesmittel komplett zu binden, müsste Sachsen-Anhalt für 2020 und 2021 insgesamt rund 50 Millionen Euro zusätzlich bereitstellen. Das ist ein enormer Kraftakt, der sich aber auszahlt.“
Die Ansiedlung ist die zweite Top-Nachricht für das Solarvalley innerhalb von 48 Stunden: Erst am Mittwoch hatte die Solarfirma Q Cells angekündigt, ihr Forschungs- und Entwicklungszentrum in Thalheim auszubauen und in den kommenden drei Jahren rund 125 Millionen Euro zu investieren.
Standort-Entscheid: Meyer Burger will eigene Produktion von Solarzellen und Solarmodulen in Sachsen-Anhalt und Sachsen aufbauen
- Meyer Burger wählt traditionsreiche Solarstandorte Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) und Freiberg (Sachsen) für Aufbau von Fertigungen aus
- Nutzung bestehender Infrastruktur soll Ressourcen sparen – Fachkräfte und Kompetenzen in den Regionen vorhanden
- Hochlaufpläne: Produktionsstart im ersten Halbjahr 2021 mit 400 MW Solarzellen und 400 MW Solarmodulen, Ausbau auf 5 GW geplant
- Nutzung der Standorte setzt erfolgreiche Durchführung der Kapitalerhöhung voraus
Für den Start ihrer eigenen Solarzellen- und Modulfertigungen hat sich die Meyer Burger Technology AG (SIX Swiss Exchange: MBTN) für Standorte im «Solar Valley» in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) sowie in Freiberg (Sachsen) entschieden. «Wir freuen uns sehr darauf, zwei der traditionsreichsten Solarstandorte Europas wiederzubeleben und neue Arbeitsplätze zu schaffen», sagte Gunter Erfurt, CEO von Meyer Burger. «Dass wir bestehende Infrastrukturen und die hohe Fachkompetenz in den Regionen nutzen können, ist eine bewusste strategische Entscheidung, die uns kurze Hochlaufzeiten und eine hohe Produktqualität ermöglichen.»
Die Voraussetzungen an den Standorten hat ein Team aus internen und externen Produktionsspezialisten evaluiert und als sehr vorteilhaft bewertet. In Bitterfeld-Wolfen mietet Meyer Burger Gebäude des ehemaligen Solarzellenherstellers Sovello langfristig und kostengünstig an. Es handelt sich zunächst um Flächen von 27.000 Quadratmetern, Erweiterungsflächen können bei Bedarf zusätzlich angemietet werden. Meyer Burger wird hier seine neusten Produktionsmaschinen nutzen, um hocheffiziente Solarzellen mit der proprietären Heterojunction-Technologie herzustellen.
Im knapp 150 Kilometer entfernten Freiberg werden die Hocheffizienz-Zellen zu SmartWire-Modulen weiterverarbeitet. «Mit Meyer Burger gibt es dann wieder einen Anbieter von technologisch führenden Solarzellen Made in Europe», sagte Gunter Erfurt. «Fast alle in Europa gefertigten Solarmodule enthalten heutzutage Zellen, die aus Asien kommen.»
Die patentgeschützten SmartWire-Module wird Meyer Burger in einer Produktionsanlage des ehemaligen Solarworld-Konzerns fertigen. Bis heute ist es die grösste und modernste Anlage ihrer Art in Europa. Auf rund 19.000 Quadratmetern bestehen auch hier optimale Voraussetzungen für die Umrüstung und Anpassung der bestehenden Infrastruktur und der hochautomatisierten Modulfertigungslinien. Die Anlage verfügt heute über eine jährliche Nominalkapazität von mehr als 600 MW, die mit neuen Technologien auf mehr als 800 MW erhöht werden kann. Zusätzlich erwirbt Meyer Burger am ehemaligen Solarworld-Standort Freiberg das moderne Logistik- und Distributionszentrum (14.000 Quadratmeter), das den Aufbau einer effizienten Vertriebsstruktur infrastrukturell absichert. Zum Kaufpreis wurde mit dem Insolvenzverwalter Christoph Niering Stillschweigen vereinbart.
Die Kapazitäten zum Produktionsstart im ersten Halbjahr 2021 werden bei jährlich 400 MW in der Solarzellenproduktion und 400 MW in der Modulproduktion liegen. Der weitere Ausbau soll dann bis auf 5 GW erfolgen. Meyer Burger will Solarmodule der nächsten Generation fertigen, die mehr Leistung pro Fläche und einen wesentlich höheren Energieertrag gegenüber der aktuellen Standardtechnologie haben.
Übernahme der Standorte vorbehaltlich Abschluss der geplanten Kapitalerhöhung
Die Erschliessung der beiden Standorte durch Meyer Burger setzt die erfolgreiche Umsetzung der am 19. Juni 2020 angekündigten geplanten ordentlichen Kapitalerhöhung mit einem angestrebten Bruttoerlös von CHF 165 Mio. voraus. Dafür benötigt das Unternehmen die Zustimmung der Aktionäre im Rahmen einer ausserordentlichen Generalversammlung am 10. Juli 2020. Der Vollzug der Transaktion wird per Ende Juli erwartet. Weiterhin muss die Gläubigerversammlung der Solarworld Industries GmbH dem Kaufvertrag bezüglich der Gebäude in Freiberg noch zustimmen.
Kontakte:
Nicole Borel
Head of Corporate Communications
Tel: +41 33 221 28 34
nicole.borel@meyerburger.com
Dynamics Group AG
Andreas Durisch, Senior Partner
Tel +41 43 268 27 47 | Mob +41 79 358 87 32
adu@dynamicsgroup.ch
Über Meyer Burger Technology AG
Meyer Burger ist ein führendes und weltweit aktives Technologieunternehmen, spezialisiert auf innovative Systeme und Produktions-Equipment für die Photovoltaik- (Solar)-Industrie. Als international anerkannte Premium-Marke bietet Meyer Burger den Kunden in der PV-Industrie verlässliche Präzisionsprodukte und innovative Lösungen für die Herstellung von hocheffizienten Solarzellen und Solarmodulen.
Das umfassende Angebot wird durch ein weltweites Servicenetzwerk mit Ersatz- und Verschleissteilen, Verbrauchsmaterial, Prozesswissen, Wartungs- und Kundendienst, Schulungen und weiteren Dienstleistungen ergänzt. Meyer Burger ist in Europa und Asien in den jeweiligen Schlüsselmärkten vertreten und verfügt über Tochtergesellschaften und eigene Servicecenter in China, Deutschland, Japan, Korea, Malaysia, Schweiz, Singapur, Taiwan und den USA. Die Namenaktien der Meyer Burger Technology AG sind an der SIX Swiss Exchange gelistet (Ticker: MBTN).
Quelle: www.meyerburger.com/de