Die Daten-Dolmetscher

Innovative und hochwertige Produkte für die industrielle Kommunikation

In den Büros von emtas im Merseburger Technologie- und Gründerzentrum brüten junge Leute vor Programmzeilen. Mehr ist auf den ersten Blick gar nicht zu sehen von dem, was emtas besonders macht. Auch das E-Bike auf dem Flur erklärt sich (noch) nicht. „Eigentlich wollen wir gar nicht mehr als Start-up gelten. Das finden zwar alle gut. Aber am Markt zögern Kunden dann doch erstmal, wenn sie Start-up lesen. Und außerdem sind wir schon 2012 gegründet worden. Da sollten wir nicht mehr als Gründer durchgehen“, schmunzelt Geschäftsführer Andreas Boebel. Aber der Gründerpreis des Saalekreises soll trotzdem nicht unerwähnt bleiben.

„Wir beschäftigen uns mit der effizienten und gezielten Datenübertragung und nutzen dazu Kommunikationsprotokolle, wie CANopen. Damit können wir komplexe Geräte vernetzen und mit Bus-Systemen effizient ansteuern“, erzählt Andreas Boebel weiter. „Ohne dieses System wäre mancher Kabelbaum zum Beispiel in Autos um ein Vielfaches dicker. Denn in der Regel sind es nur kleine Datenmengen, die nicht permanent kommuniziert werden müssen.“ Seit dem Studium beschäftigen sich die drei Geschäftsführer Andreas Boebel, Torsten Gedenk und Steffen Rose mit diesen Kommunikationsprotokollen und Schnittstellen. Alle drei sind heute Insider. „Deswegen konnten wir die Firma überhaupt gründen. Wir haben das Fachwissen zu allen Ebenen der Produktenwicklung“, so Andreas Bebel weiter.

„Einer unserer Schwerpunkte ist momentan die Steuerung von E-Bikes. Hier muss die Temperatur gemessen werden, dort die Geschwindigkeit angezeigt und Batterieladung kontrolliert werden.“ Derzeit arbeiten wir in einem internationalen Verein an einem weltweit gültigen Standard, wie E-Bikes zu laden sind. „Auf unser Wissen greift sogar der größte taiwanesische Elektrofahrradverein zurück. Denn noch gibt es auf dem Markt die unterschiedlichsten Spannungen und Systeme vieler unterschiedlicher Hersteller“, erzählt Andreas Boebel. „Doch wenn in Zukunft Ladestationen für dieses E-Bikes Verkehr und Umwelt entlasten sollen, braucht es intelligente Ladestationen. Diese müssen mit allen Systemen umgehen und die Batterien entsprechend laden können.“

Natürlich beschränkt sich das Firmen Know-how von emtas nicht nur auf E-Bikes. Die Kunden von emtas setzen die CANopen-Produkte in unterschiedlichen Anwendungsfällen ein. Von Sensoren am Meeresgrund bei der Ölförderung über Aufzugssteuerungen bis zu Klimaanlagen in Straßenbahnen. Aber auch fahrerlose Transportsysteme für Fabrikanlagen, Stempelmaschinen oder Smartphone-Apps zur Anlagenkonfiguration und -diagnose wurden von Ingenieuren von emtas mitentwickelt.

Die meisten Kunden kommen aus dem Süddeutschen Raum. Aber auch in Amerika, Australien, China, Japan, Österreich und der Schweiz haben die Mitarbeiter von emtas ihre Kunden schon zufrieden gestellt. Denn das ist bei emtas Firmenphilosophie und Mission: innovative und hochwertige Produkte für die industrielle Kommunikation zu entwickeln und Kunden ein verlässlicher Partner sein.

Neun Mitarbeiter und drei Geschäftsführer mit jeweils speziellen Aufgaben kümmern sich um Beratung und Entwicklung der Software über die Inbetriebnahme vor Ort sowie Schulungen zu den unterschiedlichen Produkten. „Durch unserer Mitarbeit in verschiedenen Standardisierungsgremien und Arbeitsgruppen sind wir immer up to date und unsere Produkte immer auf dem neusten Stand“, erzählt Andreas Boebel. „Überall dort, wo in Anlagen Daten intelligent kommuniziert oder entsprechend übersetzt werden müssen, sind wir gefragt.“

Und so zeugt der Messeauftritte von emtas und weiteren hochspezialisierten Entwicklungen am Gemeinschaftsstand des Landes Sachsen-Anhalt auf der „aaa - all about autmation“ in Leipzig, von dem Potential und den Möglichkeiten, die dieses Bundesland bietet.

www.emtas.de

Text und Bild: Alexander Greiner

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