Wieder mehr Investitionen und Arbeitsplätze gesichert

Vom kleinen „Unverpackt-Laden“ bis zum mittelständischen Glashersteller reicht die breite Palette an Engagements der Bürgschaftsbank (BB) und der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft (MBG) Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr. Die beiden Selbsthilfeeinrichtungen der Wirtschaft ermöglichten mit ihren Ausfallbürgschaften, Garantien und Unternehmensbeteiligungen Investitionen von insgesamt 95,4 Millionen Euro. Damit wurden in Sachsen-Anhalt 2.661 Arbeitsplätze neu geschaffen oder gesichert.

„Der gute Konjunkturverlauf in Deutschland und der einfache Kreditzugang haben die Nachfrage nach Sicherheiten erwartungsgemäß gebremst. Dennoch konnte in 2018 mit den Instrumenten von BB und MBG die größte Investitionssumme seit vier Jahren auf den Weg gebracht werden“, sagte Geschäftsführer Wolf-Dieter Schwab im heutigen Bilanzpressegespräch. „Dazu hat vor allem auch das erfreulich starke Beteiligungsgeschäft der MBG beigetragen.“


MBG: Vorjahresergebnis fast verdoppelt

Die Vorteile von Beteiligungskapital als Alternative zum Bankkredit werden von vielen Unterneh-men auch in der Niedrigzinsphase geschätzt. So konnte die MBG in ihrem Kerngeschäft weitere 15 stille Beteiligungen übernehmen. Trotz der etwas geringeren Anzahl als im Jahr 2017 (18 Beteiligungen) hat sich das Gesamtvolumen des Beteiligungskapitals sogar von 4,4 auf 8,4 Mio. Euro fast verdoppelt. Davon entfällt mit 35 Prozent der größte Teil auf mittelständische Industriebetriebe.

Außerdem förderte die MBG sieben Kleinunternehmen und Gründer mit insgesamt 265.000 Euro Beteiligungskapital aus dem Bundesprogramm „Mikromezzaninfonds-Deutschland“. Maximale Höhe ist hier 50.000 Euro je Engagement. Zu den Zielgruppen gehören vor allem Gründer, die zum Beispiel aus der Arbeitslosigkeit starten, weiblich sind oder einen Migrationshintergrund haben.
 

BB: Gestiegene Nachfrage aus Agrarbereich

Das Neugeschäft der BB blieb mit rund 45 Mio. Euro verbürgtem Kredit- bzw. garantiertem Beteiligungsbetrag knapp unter dem Vorjahresniveau von rd. 48 Mio. Euro. Die größte Nachfrage kam aus dem Handwerk und dem Dienstleistungssektor, auf diese zwei Bereiche entfielen je 21 Prozent aller neuen Engagements.
Beim Neugeschäftsvolumen lag der Dienstleistungssektor mit fast 20 Prozent Anteil vor der Industrie mit 18 Prozent und dem Handwerk mit 17 Prozent.
Insgesamt ging infolge gelockerter Kreditvergabepraxis und damit verringerter Nachfrage die Anzahl neuer Engagements im Vorjahresvergleich auf 126 zurück (2017: 152). Dagegen erhöhte sich das durchschnittliche Volumen der Bürgschaften.

Besonders dynamisch entwickelte sich 2018 die Nachfrage nach Agrar-Bürgschaften. Acht Unternehmen (2017: 3) aus dem landwirtschaftlichen Bereich haben diese Sicherheiten in Anspruch genommen, insgesamt wurde ein Kreditvolumen von 3,1 Mio. Euro verbürgt. Dazu gehörten eine Existenzgründung, eine Betriebsübergabe, Betriebserweiterungen und Investitionen, aber auch Finanzierungshilfen für Futterzukäufe infolge des trockenen Sommers 2018.

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