Hallesche Informatiker werben um Vertrauen in neue Cloud-Technologie

Ihm gehören neben der IBM Deutschland GmbH und dem US-Unternehmen Arrow Enterprise Computing Solutions zwei deutsche Firmen an. Eine davon ist die Verde Smart Business Solution GmbH in Halle. Dieses Starter-Team will die Cloud-Computing-Technologie in Deutschland populärer machen und ihr zum Durchbruch verhelfen, sagt Verde-Geschäftsführer Michael Wohlfahrt.

Die Cloud-Computing-Technologie können alle Unternehmen und Einrichtungen anwenden. Die ebenfalls von Verde angebotene Desktop-Virtualisierung hingegen wird interessant, wenn mindestens 50 Computerarbeitsplätze vorhanden sind. Nach der Einführung dieser neuen Technologie sehen die Personalcomputer weiter wie PC aus, sind es aber nicht mehr. Wenn die Spezialisten von Verde ihre Arbeit beim Kunden getan haben, wird ein Teil der IT-Landschaft wie Rechenzentrum, Datenspeicher und Software vom Kunden nicht mehr selbst betrieben oder am Ort bereit gestellt, sondern bei einem anderen oder auch mehreren Anbietern als Dienst angemietet, der meist in der Ferne angesiedelt ist, erläutert Michael Pfefferkorn-Ungnad, verantwortlich für die Firmen- und Geschäftsentwicklung bei Verde. Die Anwendungen und Daten befänden sich dann nicht mehr auf dem lokalen Rechner oder im Firmenrechenzentrum, sondern auf einer im übertragenen Sinn "Wolke", die im Englischen als Cloud bezeichnet wird. Denn aus Sicht des Benutzers scheint die zur Verfügung gestellte abstrahierte IT-Infrastruktur sich fern und undurchsichtig, wie in einer "Wolke" verhüllt, zu befinden. Der Zugriff auf die entfernten Systeme erfolgt über ein Netzwerk, beispielsweise das des Internets. Pfefferkorn und Wohlfahrt unterscheiden zwischen fernen "Public Clouds" und sogenannten "Private Clouds", bei denen die zentralen Dienste über das firmeninterne Netzwerk bereit gestellt werden. Um den sich vollziehenden Paradigmenwechsel in der Branche zu verdeutlichen, sagt Wohlfahrt: "Wir denken EDV auf neue Art". Firmenkunden rät er. "Kauft keinen PC mehr, keinen Server mehr, sondern kauft eine sichere Internetleitung und holt alles aus sicheren Rechenzentren." Möglich geworden ist das, weil sich jedes Jahr die Anforderungen an Programme verdoppeln, die Preise halbieren und Rechenleistungen vervielfachen, hebt Wohlfahrt hervor.

Ob sich ein Server in der Firma oder weit entfernt befindet, die Vorteile seien gleich, sagt der 42-jährige Firmengründer und diplomierte Sprechwissenschaftler. Am Arbeitsplatz entsteht keine Abwärme, es gibt keine Geräusche, das Sicherheitsrisiko werde minimiert, denn die Daten befänden sich nicht mehr auf der Festplatte, sondern im zentralen Server, beschreibt der gebürtige Eisenacher Vorteile der Zukunftstechnologie. Außerdem würden firmeneigene IT-Spezialisten von der Wartung und Betreuung der IT-Anlagen befreit. Die knappen personellen IT-Ressourcen könnten sinnvoller eingesetzt werden. Die Einrichtung eines Arbeitsplatzes der neuen Art dauere maximal acht Minuten, versichern Wohlfahrt und Pfefferkorn-Ungnad.

In jedem Falle bleibe auch nach der Desktop-Virtualisierung, wie die Spezialisten diese Technologie nennen, das bekannte und vertraute PC-Gefühl erhalten, zumal der alte Monitor auch weiter genutzt werden kann. Zu den über 30 Kunden aus ganz Deutschland, die bisher die Leistungen von Verde in Anspruch genommen haben, gehören Schulen, Bildungsträger, Städte und Gemeinden, Chemie-, Papier- und Textilunternehmen sowie Soziale Dienste. Sie alle haben sich bisher ausschließlich für firmeninterne Lösungen entschieden, berichtet Pfefferkorn. Eigene, oft sensible Daten auf fremde Server zu geben stelle für viele Firmen zunächst eine Hürde dar, räumt Wohlfahrt ein. Cloud Computing sei auch eine Vertrauensfrage. Doch die IBM-Partner bieten nicht nur zweimonatige kostenlose Tests der Technologie zur Vertrauensbildung an, sie sind auch zuversichtlich, dass das Vertrauen der Kunden wächst. Nach einer aktuellen Umfrage von IBM unter 3.000 Firmenchefs in 71 Ländern und 18 Branchen wollen 60 Prozent der Befragten in den kommenden fünf Jahren Cloud-Technologien nutzen. Das seien nahezu doppelt so viele wie in der vorhergehenden Studie von 2009. Während Cloud-Technologien anfangs nur firmenintern eingesetzt wurden, würden sie mittlerweile auch zwischen Unternehmen, Partnern und Kunden genutzt, heißt es in dem Papier. Die meiste Zustimmung erfährt Cloud Computing in der Medien- und Unterhaltungsindustrie. Hier wollen 73 Prozent die Cloud nutzen. Es folgt das Bildungswesen mit 71 Prozent und die Automobilindustrie mit 70 Prozent. Pefferkorn-Ungnad sieht darin seinen Optimismus bestätigt: "Um Cloud führt kein Weg herum."

Kontakt:
Verde SMART BUSINESS SOLUTIONS GmbH
Michael Pfefferkorn-Ungnad
Ankerstraße 3a
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345/2099-100
E-Mail: Michael.Pfefferkorn.ignore@verde-sbs.de
Web: www.verde-sbs.de

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