Mitteldeutschland präsentiert sich skandinavischen Unternehmen als Hotspot für Wasserstoff und Smart Energy

Unternehmensvertreter aus Skandinavien informieren sich vom 4. bis 7. September in Mitteldeutschland über das Potenzial und die Einsatzmöglichkeiten von Grünem Wasserstoff sowie Smart Energy Lösungen. Dabei sollen Kontakte zu Unternehmen, Netzwerken und Institutionen aus Sachsen-Anhalt und Sachsen für künftige Kooperationen und Geschäftsbeziehungen geknüpft werden. Die von Germany Trade and Invest (GTAI), der Wirtschafsförderung des Bundes, organisierte Delegationsreise findet im Rahmen des Förderprogrammes „Internationalisierung der Regionen im Strukturwandel“ (ISW) statt.

Dazu sagt Robert Hermann, Geschäftsführer von der GTAI: „Wir bringen hier Akteure zusammen, die perfekt zueinander passen. Norwegen und Finnland beispielsweise spielen bei der Versorgung gerade auch der Chemiestandorte in Ostdeutschland mit Grünem Wasserstoff eine zentrale Rolle. Die Dekarbonisierung der deutschen Wirtschaft wird letztendlich nur unter Einbeziehung des Knowhows ausländischer Unternehmen möglich sein und zu den wichtigen Playern gehören Firmen aus Skandinavien und Finnland. Das ist eine Win-win-Situation. Die Unternehmen können hier gute Geschäfte machen und helfen dabei Deutschland, seine Wirtschaft zu stärken und seine Klimaziele zu erreichen“.

Die 18 teilnehmenden Unternehmen und Netzwerke aus Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland sowie die schwedische Energieagentur besuchen zunächst die Chemieparks in Bitterfeld-Wolfen und Leuna sowie verschiedene Unternehmen, Forschungsinstitute und Modellprojekte in Sachsen-Anhalt. Dr. Robert Franke, Geschäftsführer der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (IMG) und oberster Wirtschaftsförderer des Landes, erläutert: „Der Chemiestandort Sachsen-Anhalt besitzt hervorragende Bedingungen für eine zukunftsweisende Wasserstoffwirtschaft. Wir wollen mit Investitionen in die Erzeugung über die Speicherung und Verteilung bis zur Nutzung die gesamte Wertschöpfungskette abdecken. Dies ist in vielen Projekten, wie zum Beispiel die zweitlängste Wasserstoffpipeline Deutschlands im Chemiedreieck, der Elektrolyseur in Bitterfeld sowie der weltgrößte im Aufbau befindliche Elektrolyseur in Leuna oder das Reallabor Bad Lauchstädt mit dem geplanten unterirdischen Wasserstoffspeicher bereits eindrucksvoll sichtbar.“

Bei einem Termin mit der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG) werden die Nachhaltigkeitsprojekte und Investitionspotenziale auf dem Flughafen-Areal Leipzig-Halle im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts „airea – The Airport Region in Central Germany“ vorgestellt. Dabei vermarkten die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS), IMG und MFAG die Region länderübergreifend und international als einen gemeinsamen Wirtschaftsraum. Nach Gesprächen mit Unternehmen der Region, um Geschäfts- und Kooperationsmöglichkeiten auszuloten, stehen weitere Termine in Leipzig und Dresden auf dem Programm.

In Sachsen werden die skandinavischen Gäste die exzellente Forschungslandschaft kennenlernen und die industriellen Akteure, die zu Spitzenreitern der Branche gehören, besuchen. Darüber hinaus werden sächsische Leuchtturmprojekte und innovative Netzwerke vorgestellt. Zudem gibt es Einblicke in den wachsenden Power-to-X-Markt.

WFS-Geschäftsführer Thomas Horn sagt: „Produktion, Speicherung, Transport und wirtschaftliche bzw. energetische Nutzung von Wasserstoff sind ein Schlüssel für die Dekarbonisierung und für eine klimaneutrale Industrie der Zukunft. Sachsen bildet heute schon mit seinen breiten und hochqualitativen Kompetenzen diese gesamte Wertschöpfungskette ab. Forschung, Entwicklung und Nutzung dieser hochinnovativen Technologien sollen Sachsen auch im branchenübergreifenden europäischen Standortwettbewerb eine Spitzenposition sichern. Dabei liegen die regionalen Schwerpunkte in Chemnitz vor allem im Bereich der Brennstoffzellen, rund um Leipzig bei der industriellen Wasserstoff-Anwendung und die Elektrolyse-Kompetenzen in Dresden und Görlitz. Diese breite Expertise und das vielfältige Know-How machen den Standort damit zu einem idealen Ort für Investitionen und Kooperationen mit unseren skandinavischen Partnern.“

Die Delegationsreise aus Skandinavien knüpft an die Vorstellung von mitteldeutschen Brancheninnovationen bei Erneuerbaren Energien und Wasserstoffwirtschaft auf der Hydrogen Power2X Conference in Kopenhagen im Juni an. Diese war mit 70 Expertinnen und Experten aus der Wasserstoffwirtschaft sehr gut besucht und hatte bereits größere Aufmerksamkeit für die Region geweckt.

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