Internationale Investoren schätzen Ostdeutschland wegen technologischer Vorteile

Die Ergebnisse belegen einen Wandel der Investitionsmotive in Ostdeutschland. Seit Mitte der 1990er Jahre ziehen die neuen Bundesländer verstärkt Investoren an, die auf die Produktdiversifikation oder technologische Vorteile abzielen, statt primär auf Kostenvorteile bei den Produktionsfaktoren oder die Ausdehnung ihrer bestehenden Produktion zu setzen. Die Bedeutung der Investitionsmotive fällt dabei unterschiedlich aus, abhängig vom Herkunftsland, der Art des Markteintritts und vom Wirtschaftszweig des multinationalen Investors. Dabei schneidet Ostdeutschland bei den weichen Standortfaktoren ganz besonders gut ab. Hierunter fallen etwa die Verfügbarkeit von Wohnraum, das Angebot an Kinderbetreuungsmöglichkeiten, die persönliche Sicherheit ausländischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die lokale Gesundheitsversorgung und das kulturelle Angebot vor Ort.

Aber auch mit Blick auf das Potenzial für technologische Kooperationen, das Angebot an Arbeitskräften sowie die Verfügbarkeit staatlicher Förderung wird der Standort Ostdeutschland positiv bewertet. Björn Jindra, einer der Autoren der Studie, erkennt in den Ergebnissen auch eine deutlich gewachsene Wertschätzung des Standorts: "Gerade bei technologieorientieren Unternehmen genießt Ostdeutschland einen guten Ruf. Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse, dass die Tochterunternehmen multinationaler Investoren in den neuen Bundesländern eine technologische Aufwertung erfahren haben. Aufgrund der Qualität lokaler Standortfaktoren ist es im Laufe des Transformationsprozesses gelungen, die Position der neuen Bundesländer in der internationalen Arbeitsteilung nachhaltig zu verbessern."

Grundlage für die Untersuchung bildet die IWH-FDI-Mikrodatenbank. Die Daten wurden im Herbst 2009 erhoben. Die Stichprobe der auswärtigen Investoren umfasst 629 Beobachtungen in den ostdeutschen Bundesländern im Produzierenden Gewerbe und in ausgewählten Dienstleistungsbranchen. Ziel der Befragungsreihe ist es, eine umfassende Analyse der Aktivitäten multinationaler Investoren in Ostdeutschland zu ermöglichen. Die IWH-FDI-Befragung wird seit 2007 jährlich in den neuen Bundesländern durchgeführt.

Kontakt:

Germany Trade and Invest

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