»Centrum für Industrielle Intelligenz« in Magdeburg wird KI-Anwendungen für die Wirtschaft entwickeln

Magdeburg erhält ein Zentrum für die Erforschung und Anwendung künstlicher Intelligenz (KI).

Zu diesem Zweck werden wissenschaftliche Institutionen und Unternehmen Mitteldeutschlands unter dem Namen »Centrum für Industrielle Intelligenz« (CII) gemeinsam an der Erforschung und Entwicklung von Methoden und Algorithmen zur künstlichen Intelligenz für den konkreten Einsatz in der Industrie arbeiten. Zu den Einrichtungen, die in diesem Zentrum zusammenarbeiten werden, gehören das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF und die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Die Gründungsveranstaltung fand unter Beteiligung zahlreicher Gäste aus Wirtschaft und Forschung am 23. Mai 2019 in Magdeburg statt.

Professor Udo Seiffert, wissenschaftlicher Leiter des »Centrums für Industrielle Intelligenz«, skizzierte die Ziele: »Wir wollen mit diesem neuen Zentrum die KI-Forschung am Standort Magdeburg sichtbarer und greifbar für die Unternehmen machen. Für sie wollen wir konkrete, individuelle Angebote und Produkte auf Basis von künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernens entwickeln.«

Seitens des Wirtschaftsministeriums Sachsen-Anhalt betonte Staatssekretär Dr. Jürgen Ude: »Die Gründung des neuen Forschungszentrums ist ein wichtiger Schritt für Wirtschaft und Wissenschaft in Sachsen-Anhalt. Künstliche Intelligenz ist ein absolutes Zukunftsthema, das in viele Bereiche ausstrahlt. Umso wichtiger ist es, dass wir durch die neue Allianz die Weichen stellen, um Forschung zu stärken und entsprechende Anwendungen in die Industrie zu bringen. Das stärkt Produktivität und die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft im Land.«

Wissenschaftliche Expertise und praktisches Know-how

Vor allem die große Komplexität und Vielzahl der KI-Themen erfordert es aus Sicht der Gründer, die vorhandenen Kompetenzen zu bündeln. Aus diesem Grund sollen in dem »Centrum für Industrielle Intelligenz« künftig wissenschaftliche Expertise und spezifische Bedarfe von Unternehmen zusammengeführt werden. Dafür möchten die beteiligten Forschungseinrichtungen sowohl eigene Wissenschaftler und KI-Experten als auch internationale Expertennetzwerke hinzuziehen.

»KI wird in der Forschung und Lehre, aber auch in Applikationen in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen«, so der Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan. »Die OVGU hat in verschiedenen Fakultäten hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die wertvolle Beiträge für das Zentrum liefern werden. Umgekehrt profitiert die Uni von den vielfältigen Anwendungen des Fraunhofer IFF im realen industriellen Umfeld.«

Wirtschaft braucht konkrete Angebote

Die Wirtschaft begrüßt die Gründung des Zentrums. Gerade Industrieunternehmen sehen sich angesichts der steigenden Bedeutung künstlicher Intelligenz vor große Herausforderungen gestellt. International droht die deutsche Wirtschaft beim Thema KI sonst den Anschluss zu verlieren. Marco Langhof, Vorsitzender des IT-Verbands Sachsen-Anhalt, unterstreicht deshalb den Wert eines solchen Zentrums für Unternehmen: »Künstliche Intelligenz wird für die gesamte Wirtschaft überlebenswichtig. Während in der Grundlagenforschung bereits gute Erfolge zu verzeichnen sind, kommt es jetzt darauf an, schnellstmöglich produktive und praxistaugliche Lösungen für die Industrie zu realisieren. In den Unternehmen gibt es bisher nur vereinzelt Erfahrungen – daher ist ein »Centrum für Industrielle Intelligenz« ein attraktives Angebot. Seine Gründung ist ein folgerichtiger und wichtiger Schritt.«

Quelle: www.iff.fraunhofer.de

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