Fast 100 Millionen Euro für Autobahnsanierung in Sachsen-Anhalt

Deutlich früher als in den Jahren zuvor beginnen bald die Sanierungsarbeiten an Sachsen-Anhalts Autobahnen. Bereits seit Anfang dieser Woche werden die ersten Vorkehrungen an der A 9 bei Dessau-Roßlau getroffen, um eine sichere Verkehrsführung während der Bauzeit zu ermöglichen. Autofahrer müssen sich bis Ende des Jahres auf Behinderungen einstellen. Besonders freitags – vor allem an den Nachmittagen – und zu Wochenbeginn ist an allen Baustellen mit Rückstaus zu rechnen.

„Insgesamt werden in diesem Jahr mehr als 98 Millionen Euro in eine Vielzahl größerer Maßnahmen investiert“, kündigte der Präsident der Landesstraßenbaubehörde, Uwe Langkammer, heute in der Autobahnmeisterei Dessau-Roßlau an, wo er das Konzept der 2019 geplanten Großbaustellen vorstellte.

Den Schwerpunkt bilden sieben Abschnitte der A 2, A 9 und A 14 sowie der A 36 und A 38, wo auf einer Länge von insgesamt mehr als 30 Kilometern (Richtungsfahrbahn = RF) die Schäden der Alkali-Kieselsäure-Reaktion (AKR) grundhaft beseitigt, aber auch andere, dem „normalen“ Verschleiß unterliegende Beton- und Asphaltfahrbahnen komplett erneuert werden. Allein dafür stehen in diesem Jahr fast 72 Millionen Euro zur Verfügung.

„Durch unsere offensive Herangehensweise und die kontinuierliche Umsetzung eines straffen Erhaltungsprogramms, dass in den zurückliegenden zehn Jahren Fachleuten und Autofahrern gleichermaßen viel abverlangt hat, können wir die AKR-Sanierung an der A 14 im Herbst komplett abschließen“, erklärte Langkammer.

Neben den Arbeiten an der freien Strecke stehen bis August auch wieder Fahrbahninstandsetzungen an verschiedenen, insgesamt zehn Autobahnanschlussstellen (AS) entlang der A 2, A 9, A 14 und A 36 sowie am Autobahnkreuz (AK) Rippachtal (A 9/A 38) auf der Agenda. Im Rahmen des diesjährigen „Anschlussstellenprogramms“ werden gut 3,5 Millionen Euro investiert. Die Arbeiten am AK Rippachtal kosten rund fünf Millionen Euro.

Hinzu kommt die Erweiterung der Tank- und Rastanlage Osterfeld an der A 9 in Fahrtrichtung Berlin, wo zwischen Juni und November für rund drei Millionen Euro unter anderem 56 neue Lkw-Stellplätze entstehen.

Außerdem werden bei Tollwitz, an der A 9 zwischen der AS Bad Dürrenberg und dem AK Rippachtal, beidseitig auf einer Länge von jeweils knapp einem Kilometer neue Lärmschutzwände errichtet. Die Kosten dafür betragen rund 7,5 Millionen Euro. Gebaut wird hier voraussichtlich von Juni bis Oktober.

Ein weiterer Schwerpunkt ist das sogenannte Bauwerkserhaltungsprogramm. In dessen Rahmen wird eine Reihe von Vorhaben, wie die Erneuerung von Verkehrszeichenbrücken, Entwässerungsleitungen und Fahrzeugrückhaltesysteme, realisiert. Hierfür werden in diesem Jahr rund 6,5 Millionen Euro eingesetzt.

Verkehrsteilnehmer würden frühzeitig auf sämtliche Baustellenbereiche hingewiesen, sagte Langkammer mit Hinweis auf eine Reihe vorbeugender Maßnahmen, die jederzeit einen sicheren und unfallfreien Verkehrsfluss gewährleisten sollen. „Sämtliche Vorsichtsmaßnahmen nützen jedoch nichts, wenn Hinweisschilder und Geschwindigkeitsbegrenzungen missachtet werden“, appellierte er abschließend an die Autofahrer und bat zugleich um Verständnis für die unvermeidlichen Beeinträchtigungen.

Um die Unfallgefahr in den Baustellenbereichen und an Stauenden zu reduzieren, kommen wie in den Vorjahren elektronische Stauvorwarner zum Einsatz. Außerdem werden Nothaltebuchten eingerichtet, damit liegengebliebene Autos nicht für Staus auf den Fahrspuren sorgen.

Daten und Fakten zu den wichtigsten Baustellen im Land, über die rechtzeitig vor Beginn der jeweiligen Arbeiten noch einmal mit gesonderten Pressemitteilungen ausführlich informiert wird.

 

Abschnitt

zwischen

 

Baulänge

(rd.) km

Kosten

(rd.) Mio. €

A 2, RF Hannover

 

Fahrbahnsanierung

(grundhaft, Asphalt)

 

AS Magdeburg-Rothensee

und

AS Lostau/Hohenwarthe

 

 

 

5,4

 

4,5

Geplante Bauzeit:         Mai bis November 2019

 

Abschnitt

zwischen

 

Baulänge

(rd.) km

Kosten

(rd.) Mio. €

A 9, RF Berlin

 

Fahrbahnsanierung

(grundhaft, Beton und Asphalt)

 

Muldebrücke

und

Elbebrücke

(betroffen sind auch die AS Dessau-Ost und Vockerode)

 

 

7,4

 

15,0

Geplante Bauzeit:         Mai bis Dezember 2019; Erste vorbereitende Maßnahmen, die mit Verkehrseinschränkungen verbunden sind, laufen bereits.

A 9, RF Berlin

 

AKR-Sanierung

(grundhaft, Beton)

AS Leipzig-West

und

AS Bad Dürrenberg

 

3,9

 

  9,0

Geplante Bauzeit:         Mai bis November 2019

A 9, RF Berlin

 

Fahrbahnsanierung

(grundhaft, Beton und Asphalt)

AS Naumburg

und

AS Weißenfels

 

6,9

 

15,0

Geplante Bauzeit:         April bis Dezember 2019

A 14, beide RF

 

AKR-Sanierung

(grundhaft, von Beton in Asphalt)

AS Halle/Peißen

und

AS Halle-Tornau

 

jeweils

2,6

 

 

  6,3

Geplante Bauzeit:         April bis November 2019

A 14, RF Magdeburg

 

Fahrbahnsanierung

(grundhaft, Asphalt)

im Bereich der

AS Sudenburg

 

0,8

 

  1,5

Geplante Bauzeit:         März bis Juni 2019

A 36, RF Vienenburg

 

Fahrbahnsanierung

(grundhaft, Asphalt)

AS Wernigerode-Nord

und

AS Wernigerode-Zentrum

4,2

  4,2

Geplante Bauzeit:         März bis Juli 2019

A 36, RF A 14

 

Fahrbahnsanierung

(grundhaft, Asphalt)

AS Güsten

und

AS Aschersleben-Zentrum

3,9

  3,6

Geplante Bauzeit:         März bis August 2019

 

Abschnitt

zwischen

 

Baulänge

(rd.) km

Kosten

(rd.) Mio. €

A 38, RF Göttingen

 

Fahrbahnsanierung

(grundhaft, Asphalt)

 

im Bereich der

AS Bad Lauchstädt

 

0,9

 

2,5

Geplante Bauzeit:         August bis November 2019

A 38, beide RF

(Geiseltalbrücke)

 

Fahrbahnsanierung

 

AS Merseburg-Süd

und

AS Merseburg-Nord

 

 

 

2,0

Geplante Bauzeit:         März bis September 2019

vorheriger Beitrag nächster Beitrag