Bioenergiestandort im Grünen: Wirtschaftsminister Sven Schulze zeichnet den Industrie- und Gewerbepark Altmark (IGPA) als 13. Zukunftsort in Sachsen-Anhalt aus

Das Land Sachsen-Anhalt ist um einen Zukunftsort reicher.

Sven Schulze, Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt hat heute den Industrie- und Gewerbepark Altmark (IGPA) in Arneburg (Landkreis Stendal) zum 13. Zukunftsstandort in Sachsen-Anhalt ernannt. „Die Unternehmen und Akteure am Standort haben in den vergangenen Monaten hart daran gearbeitet die Kriterien für die Auszeichnung zum Zukunftsort zu erfüllen und haben sich das Gütesiegel ‚Zukunftsort‘ verdient“, sagte der Minister. Auf der Landkarte der Zukunftsstandorte in Sachsen-Anhalt blieb der Norden bislang leer. Das ändert sich mit der Ernennung des IGPA zum 13. Zukunftsstandort jetzt. „Mit dem modernsten Zellstoffwerk Europas gehört Mercer Stendal zu den Global Playern vor Ort und ist zudem fester Bestandteil der ‚grünen Energie‘ vor Ort: Mercer Stendal erzeugt Bioenergie auf Basis fester Biomasse. Energiequelle sind biogenen Anteile des Holzes, die nicht für die Herstellung stofflicher Bioprodukte verwenden können. Damit versorgt das Unternehmen seine gesamte energieintensive Produktion selbst mit elektrischer Bio-Energie und Wärmeenergie“, sagte Wirtschaftsminister Sven Schulze in Anwesenheit zahlreicher Unternehmensvertreter und bescheinigte dem Standort großes Zukunftspotenzial.

„33 Jahre durfte ich am Aufbau des IGPA mitarbeiten. Für mich wird heute mit der Verleihung als ‚Zukunftsort‘ ein wichtiger Schritt zur weiteren Ausgestaltung dieses wirtschaftlichen Zentrums im Norden unseres Landes eingeleitet“, sagte der Arneburger Bürgermeister Lothar Riedinger.  „Ich bin stolz auf das, was hier geschaffen wurde und stetig wächst. Wir zeigen jeden Tag wie das Zusammenwirken von Innovation und Tradition Realität wird“, bestätigt auch Verbandsgemeindebürgermeister René Schernikau.

Seinen Dank für die Anerkennung der Arbeit im Landkreis Stendal brachte auch Landrat Puhlmann zum Ausdruck: „Diese Ernennung zum Zukunftsstandort ist das Werk vieler fleißiger Hände in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten. Dass Sven Schulze für diese Verleihung persönlich nach Arneburg gekommen ist, sehe ich als ein positives Zeichen der Landesregierung. Das bietet uns nun den Anlass, mit der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt, den Kommunen, der Kreisverwaltung, aber auch der Hochschule Magdeburg-Stendal noch enger zusammenzuarbeiten“, so der Landrat.

„Ich bin überzeugt davon, dass wir mit unserem Standortmarketing dazu beitragen können, den Industrie- und Gewerbepark Altmark in den Blickpunkt nationaler und internationaler Unternehmen zu rücken. Dieser Zukunftsort ist besonders im Hinblick auf zukunftsfähige Energielösungen gut aufgestellt. Erneuerbare Energien und Klimaneutralität haben sich zu einem wesentlichen Standortfaktor im globalen Wettbewerb entwickelt,“ sagte Dr. Robert Franke, Geschäftsführer der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH.

Auf dem Programm standen außerdem eine Standortrundfahrt, die besonders die konkreten Tätigkeitsfelder der bereits ansässigen Unternehmen sowie die beeindruckenden Potenzialflächen des Standortes in den Fokus nahm. Ein Unternehmensbesuch der mittelständischen Arneburger Maschinen- und Stahlbau Gruppe stellte beispielhaft die Expertise der Unternehmen im IGPA unter Beweis. Durch Ausgründung einiger Gesellschafter aus der AIG Altmark Industrie AG war 1996 die heutige AMS Arneburger Maschinen und Stahlbau GmbH entstanden. Begonnen mit etwa zwanzig Mitarbeitern in Hallen der ehemaligen „inaktiven Werkstatt“ des nie fertiggestellten KKWs, zählt die Unternehmensgruppe mittlerweile mit über 150 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben in der Region. Die Fertigungsstätten in Arneburg umfassen derzeit 18.000 m² Werkstattfläche, eine umfangreiche technische Ausstattung und einen qualifizierten Mitarbeiterstamm. Zudem lassen sie derzeit Stückgewichte von max. 50t zu, sollen aber perspektivisch auf 100t erhöht werden.

Hintergrund

Der Industrie- und Gewerbepark Altmark in Arneburg umfasst eine Gewerbefläche von 740 Hektar. Ab den 1970er Jahren wurde dort, etwa 15 Kilometer nördlich der Hansestadt Stendal, am westlichen Elbeufer, das mit 4.000 Megawatt größte Kernkraftwerk der DDR gebaut. Dieses ging jedoch nie ans Netz. Auf dem erschlossenen Gelände wurde 2004 durch die Zellstoff Stendal GmbH (heute Mercer Stendal GmbH) eines der modernsten Zellstoffwerke der Welt in Betrieb genommen. Heute werden dort bis zu 740.000 Tonnen Zellstoff pro Jahr produziert. Weiterhin betreibt Mercer am Standort Arneburg das größte Kraftwerk für Biomasse Deutschlands (148 Megawatt) sowie eine moderne Extraktionsanlage für Terpenton und Tallöl. Im Herbst 2006 folgte durch die Ansiedlung der Delipapier GmbH, einer Tochtergesellschaft des italienischen Papierkonzerns Sofidel, die Herstellung von Hygienepapieren. Weiterhin wurde im Jahr 2012 von Weltec begonnen, eine Biomethanraffinerie (Biogasanlage mit Biogasaufbereitung) zu errichten, die seit Mai 2013 pro Stunde rund 700 Kubikmeter aufbereitetes Biomethan ins Gasnetz einspeist. Mittlerweile bieten 25 Unternehmen etwa 1.200 Beschäftigten einen Arbeitsplatz an.

Zahlen und Fakten

  • 740 Hektar Gesamtgröße
  • 156 Hektar verfügbare Ansiedlungsfläche, davon 116 Hektar unbebaut
  • in Produktions- und Lagerhallen sind etwa 39.000 Quadratmeter Nutzflächen vorhanden
  • in Bürogebäuden sind etwa 5.800 Quadratmeter vorhanden
  • 25 angesiedelte Unternehmen
  • insgesamt etwa 1.200 Beschäftigte am Standort

Weitere Informationen finden Sie hier.

Ihre Ansprechpartnerinnen:

Pressesprecherin Sabine Kraus
Tel: +49 (0) 391 / 568 99 20 | Mobil (DE): +49 (0) 172 / 322 16 94
E-Mail: Sabine.Kraus.ignore@img-sachsen-anhalt.de

Pressesprecherin Frauke Flenker-Manthey
Tel: +49 (0) 391 / 568 99 71 | Mobil (DE): +49 (0) 151 / 526 264 69
E-Mail: flenker-manthey.ignore@img-sachsen-anhalt.de

vorheriger Beitrag nächster Beitrag