Mit Deposens gegen Biofilm – Magdeburger entwickelten einzigartigen Sensor
Zwei Magdeburger Ingenieure haben sich Biofilmen verschrieben. Vor fünf Jahren gründeten sie ihr eigenes Unternehmen. Die LAGOTEC GmbH widmet sich unter anderem der Sensortechnik, mit deren Hilfe mikrobielle Rückstände in Leitungssystemen erkannt werden können.
Daniel Goll (33) und Lars Teichmann (35) haben ihre kleine Firma im Magdeburger Wissenschaftshafen angesiedelt. Dort fühlen sie sich wohl, bereuen den Schritt aus der puren Forschung an der Hochschule Magdeburg-Stendal in die Wirtschaft nicht. Als wissenschaftliche Mitarbeiter im Fachbereich Chemie beschäftigten sich die beiden jungen Männer mit Biofilmen, die schon beim Anfertigen der Diplomarbeiten eine Rolle spielten. Das gemeinsame Interesse am gleichen Thema beflügelte. Nach kurzer Zeit war die Idee entstanden, den Weg in die Selbstständigkeit zu wagen.
Im eigenen Unternehmen entstand schließlich eine technologische Lösung, um die Biofilme und auch andere Ablagerungen in Rohrsystemen zu messen und zu kontrollieren. Der von LAGOTEC entwickelte Sensor der einzige weltweit, der den Verkeimungsherd dort kontrolliert, wo er entsteht, nämlich an den Innenwänden von Rohren und Behältern. Dabei wird der Prozessablauf nicht gestört. „Dies ermöglicht nicht nur eine Reduzierung der Kosten für Biozid-Produkte und verringert Stillstandzeiten, sondern stellt auch einen Beitrag zum Umweltschutz dar“, sagt Lars Teichmann. „Bisher war es ausschließlich die Erfahrung der Fachleute an solchen Anlagen, die eine gezielte Bekämpfung zum richtigen Zeitpunkt ermöglichte.“
Ein Patent für „Deposens“ krönte diese Forschungsarbeit. Das handliche Gerät findet beispielsweise Anwendung in Kühlkreisläufen oder Leitungssystemen der Papierindustrie. Bislang war es nur sehr umständlich möglich, wirkliche realistische Werte für die Belastung zu bekommen. Alle erforderlichen Daten erfasst nunmehr ein Sensor, der alle Details direkt an den Anwender oder das Prozessleitsystem weitergibt.
„40 solcher technischen Lösungen haben wir bereits im Auftrag unserer Kunden eingerichtet“, zeigt sich Daniel Goll zufrieden. Und diese versehen nicht nur in Deutschland sondern auch in China, Spanien und Großbritannien ihre Aufgabe. Gegenwärtig entwickeln die Ingenieure ein neues Gerät. Mit ihm soll es möglich sein, Proben von Biofilmen direkt an sensiblen Stellen im Fertigungsprozess zu entnehmen, um zum Beispiel die konkrete Zusammensetzung untersuchen zu können.
Für die beiden Unternehmer Daniel Goll und Lars Teichmann hat sich ihr Engagement ausgezahlt. Im Mai dieses Jahres wurden sie als ausgewählter Ort in die Liste der 365 Orte im Land der Ideen aufgenommen. Für Sachsen-Anhalt ist das Engagement der Männer ein Beleg für die guten Rahmenbedingungen, wenn es um die Ansiedlung von Unternehmen geht. Sie sehen diese Entscheidung, das Bundesland nicht zu verlassen, als etwas ganz Normales an. Daniel Goll bringt es auf den Punkt: „Für unseren Schritt gibt es eine einfache Erklärung, Familie und Freunde. Wir sind sehr heimatverbunden.“ Und Lars Teichmann ergänzt: „Vor fünf Jahren hatten wir die Wahl einen Job irgendwo in Deutschland zu suchen und Sachsen-Anhalt verlassen oder hier zu bleiben und etwas Eigenes schaffen. Wir haben uns gemeinsam dazu entschlossen, unser Glück in Magdeburg mit einem eigenen Unternehmen zu suchen. In dem können wir uns verwirklichen und in unserer Arbeit aufgehen.“
Autor: Klaus-Peter Voigt
Bildtext: Die beiden Geschäftsführer der LACOTEC GmbH Daniel Goll (l.) und Lars Teichmann mit ihrer Entwicklung „Deposens“. Damit können Biofilme beispielsweise in Rohrleitungen nachgewiesen werden.
Kontakt
LAGOTEC GmbH
Niels-Bohr-Straße 43
39106 Magdeburg
Daniel Goll
Tel. +49 (0) 391 5593460
daniel.goll@lagotec.de
Lars Teichmann
lars.teichmann@lagotec.de
Tel. +49 (0) 391 5593460
Mit Deposens gegen Biofilm – Magdeburger entwickelten einzigartigen Sensor
