Blutzuckerwert wird vom Licht reflektiert

Der Quo-Test von EKF-diagnostic unterstützt die Diabetes-Prävention

„Wird Diabetes zu spät diagnostiziert und behandelt, treten Folgeerkrankungen auf, die sowohl den Patienten als auch unser Gesundheitssystem erheblich belasten“, sagt Steffen Borlich, Geschäftsführer der EKF-diagnostic GmbH. In dem mittelständischen Unternehmen nahe der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt Magdeburg werden Blutanalysegeräte entwickelt und hergestellt. Deren Spitzenqualität haben weltweit einen guten Ruf. Das Technologieunternehmen hat auch ein innovatives Produkt für die Diabetes-Prävention auf den Markt gebracht.

„Wir präsentieren uns regelmäßig auf internationalen Messen und Fachtagungen wie jetzt auf der Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft“, sagt Steffen Borlich. So erfahre er auf direktem Wege und im persönlichen Kontakt mit den Kunden von deren Bedürfnissen. An dieser langjährigen Marketingstrategie habe sich trotz moderner Kommunikationsmittel nichts geändert.

Das Technologieunternehmen hatte sich 1990 tatsächlich in einer Garage gegründet. Steffen Borlich war – seine beruflichen Erfahrungen aus dem Messgerätewerk Magdeburg nutzend – am Aufbau von Vertrieb und Einkauf beteiligt. „Den wachsenden Markt der Gesundheitswirtschaft beobachtend haben wir uns auf die Entwicklung medizinischer Analyseverfahren und -geräte fokussiert“, erzählt Borlich. Hohe Präzision und Anwenderfreundlichkeit der Geräte ließen das Unternehmen zu einem Globalplayer aufsteigen. Mittlerweile hat es über 140 Mitarbeiter und ein eigenes, hochmodernes Logistik- und Servicezentrum. Der Standort in Barleben bei Magdeburg ist strategisch günstig gelegen – in der Mitte Deutschlands und mit Anbindung an alle wichtigen Verkehrsadern.

2004 wurde die russische Vertriebs- und Servicegesellschaft OOO EKF-diagnostic in Moskau gegründet; 2006 die polnische Niederlassung EKF-diagnostica in Krakow. „USA, Asien, Afrika, Europa und arabische Länder – wir haben unsere Kunden in über 70 Nationen“, sagt Borlich. Der EU-Austritt Großbritanniens habe keine negativen Auswirkungen auf sein Unternehmen. 2010 wurde es von einer englischen Investmentgruppe gekauft, die den Zutritt zu diesem Markt sichert.

Vor Ort in Barleben treibt ein 18-köpfiges Team die weitere Optimierung der Geräte sowie die Entwicklung neuer Produkte voran. „Ausschlaggebend für den Erfolg eines Unternehmens auf dem Gebiet der Medizintechnik sind Beobachtung und Vorausschau, wie sich der Gesundheitszustand der Bevölkerung in Deutschland und auch weltweit entwickelt“, sagt Mitarbeiterin Heike Ellrich und verweist auf den aktuellen Deutschen Gesundheitsbericht. Darin ist Diabetes als eine  dramatisch zunehmende Krankheit aufgeführt. Steigende Lebenserwartung, ungesunder Lebensstil und sich verändernde Arbeitswelten führen zum weiteren Anstieg dieser chronischen Volkskrankheit. Neunzig Prozent der Diabetiker seien am sogenannten Typ 2 erkrankt. Der werde neben Vererbung vor allem von Bewegungsmangel, Fehlernährung und Übergewicht beeinflusst.

Weil Sachsen-Anhalt ein Bundesland mit hoher Diabetes-Rate ist und zudem eine Vorreiterrolle im Hinblick auf den demografischen Wandel einnimmt, wolle die EKF-diagnostic ihr Wissen und ihre umfangreichen Erfahrungen in der Medizintechnik einsetzen, um Innovationen im Bereich der Diabetes-Früherkennung und Prävention auf den Weg zu bringen, sagt Borlich. Er betont die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen. Unter anderem entwickelte die EKF-diagnostic mit dem Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ein medizinisches System zur Sensibilisierung von Diabetikern. Mit der Carus Universität Dresden arbeitet das Unternehmen im Bereich der Diabetes-Prävention zusammen.

In diesem Zusammenhang rief das Unternehmen das Projekt „Stärkung der Primär- und Sekundärprävention der Stoffwechselerkrankung Diabetes Typ2 in Sachsen-Anhalt“ ins Leben. Heike Ellrich initiierte und leitet diese wegweisende Initiative. „Wenn Menschen rechtzeitig von ihrem Diabetes-Risiko erfahren, können sie noch ihren Lebensstil ändern und den Ausbruch der Krankheit hinauszögern oder gar verhindern“, sagt sie. Außerdem würden Folgeerkrankungen vermieden. Letzteres gelte auch für zwei Millionen Menschen in Deutschland, die noch gar nichts von ihrer Diabetes-Erkrankung wissen. Eine frühe Diagnose könne deren Verlauf ebenfalls positiv beeinflussen.

Dabei geht es um die Buchstaben-Zahlen-Kombination HbA1C. So wird in der Fachsprache das Hämoglobin bezeichnet, an das sich ein Zucker-Molekül angelagert hat. „Der HbA1C-Wert gibt verlässlich Auskunft über den Blutzuckerwert. Er ist ein wichtiger Indikator für beginnende Diabetes, weil er sich zum Zeitpunkt der Messung nicht von äußeren Faktoren wie etwa Tageszeit, Nahrungsaufnahme oder Stress beeinflussen lässt“, sagt Steffen Borlich. Der „Quo-Test“, so heißt das Gerät, misst den HbA1C-Wert auf der Basis des Fluoreszenzverfahrens mittels Lichtreflektion. Das sei unkompliziert in der Anwendung, eindeutig im Ergebnis und zudem kostengünstig, sagt der Geschäftsführer.

Heike Ellrich knüpft nun ein Netzwerk von Partnern, die das Diabetes-Screening in ihr Leistungsangebot für Patienten und Kunden aufnehmen können; beispielsweise Krankenkassen, Arztpraxen und Betriebsmediziner, Apotheken, Verbände oder auch Unternehmen, die das Diabetes-Screening in ihr betriebliches Gesundheitsmanagement integrieren.

Auch auf der Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft will die EKF-diagnostic für dieses Netzwerk werben.

Bildunterschrift:
Verlässliche Messung des Blutzuckerwertes und einfache Handhabung: Steffen Borlich und Heike Ellrich von der EKF-diagnostic GmbH zeigen ihr Gerät „Quo-Test“.

Autorin: Kathrain Graubaum (Text/Foto)

 

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