Airport Magdeburg-Cochstedt - Die Top-Startbahn für Slow-Touristen und eilige Frachten

 

„Bei uns fängt Ihr Urlaub an“ – Mit seinem Slogan richtet sich der Flughafen Magdeburg-Cochstedt an jene, die sich durch alles gestresst fühlen, was der Antritt einer Flugreise auf großen Häfen so mit sich bringt.

„Bei uns entschleunigt schon die Anreise zum Airport“, lacht Geschäftsführer Uwe Hädicke und macht dessen Lage inmitten von Natur zu einem positiven Alleinstellungsmerkmal für seinen Flughafen. Die kurzen Wege hier sind auch für den großen Partner Ryanair interessant – und zunehmend für regionale Unternehmen mit eiligen Frachten, die hier beste logistische Bedingungen vorfinden. Im Transport von Luftfrachten sehen die Betreiber des Airports Cochstedt ein großes Zukunftspotenzial.Im Bistro des Flughafens Magdeburg/Cochstedt sitzt eine junge Familie mit Kindern. Draußen auf der Besucherterrasse haben sich zwei ältere Paare mit ihrem Kaffee niedergelassen. Sie beobachten den Start einer roten Propellermaschine. Mit lautem Getöse hebt sie ab, sie legen ihre Köpfe in den Nacken und schauen, wie die Maschine gen Himmel steigt. Als es wieder still ist, sind weidende Schafe deutlich zu hören. Auf ihrer Wiese leuchten gelbe Löwenzahnköpfe. Internationaler Flugverkehr inmitten urwüchsiger Natur – das gibt es wohl auf keinem anderen Flughafen Deutschlands. „Die meisten Reisenden wissen die Vorteile unseres kleinen Flughafens zu schätzen“, weiß dessen Geschäftsführer Uwe Hädicke und dass es zahlreiche Stammkunden gibt wegen der gewissen „Leichtigkeit“, mit der man hier eine Flugreise antreten kann. Jeder Gast darf das sichere Gefühl haben, bei Bedarf persönlich betreut zu werden. Da kommt es sogar vor, dass ein Flugzeug ein paar Minuten wartet, wenn sich Passagiere verspäten. Oder dass den Gästen eine Besichtigung der Feuerwehr geboten wird, wenn sich ein Abflug verschiebt.Die kurzen Wege in Cochstedt sind nicht nur für die Fluggäste erfreulich. Sie sind ebenso für die Fluggesellschaft Ryanair ausschlaggebend für die Fortsetzung der Partnerschaft. Eine Fluggesellschaft, so der Geschäftsführer, werde als Kunde von seinem Flughafen ebenso zuvorkommend behandelt wie die Passagiere. „Das bringt ein besonderes Vertrauen in die geschäftliche Partnerschaft.“ Wöchentlich starten Ryanair-Maschinen nach Barcelona und Palma de Mallorca. „Um seine Preise niedrig zu halten, brauchen insbesondere die Low Cost Carrier ein kurzes Zeitfenster zwischen Landung und Start, maximal 25 Minuten“, sagt Uwe Hädicke. „Auf großen Airports rollt eine Maschine ja unter Umständen schon zehn Minuten lang auf dem riesigen Feld.“ Zu Beginn 2011 nahm der Flughafen „Magdeburg/Cochstedt international“ seinen Passagierverkehr auf. Ein Jahr zuvor hatte die dänische Airport Development A/S den Airport gekauft und sieht seit dem viele hoffnungsvolle Augen auf sich gerichtet. Zu viele Enttäuschungen hatte es schon gegeben auf dem hürdenreichen Weg vom 1957 errichteten Militärflugplatz zum zivil genutzten Flughafen. Bei dem, was er hier mache, sähe er auch sich persönlich gut beobachtet – von der Verwandtschaft nämlich, meint der Geschäftsführer. Der 42-Jährige ist in Neuhardenberg bei Berlin groß geworden, sein Vater allerdings stammt aus Nienburg an der Saale. Als Jagdflieger bei der NVA verschlug es ihn nach Neuhardenberg. Heute ist der Airport dort ebenfalls ein Unternehmen der Airport Development A/S – und Betreiber des Flughafens in Cochstedt. Dass man in Neuhardenberg einen Geschäftsführer mit regionalen Wurzeln zur Hand hatte, ist wohl ein Glücksfall. Uwe Hädicke wiederum betrachtet es als Hauptgewinn, dass der Flughafen von der Bevölkerung bis zu den Politikern auf kommunaler und Landesebene so sehr erwünscht ist.Mittlerweile ist der Airport Cochstedt Arbeitgeber für 61 Menschen aus der Region – dank der unternehmerischen Ideen, die die dänische Airport Development A/S und Uwe Hädicke mit seinem Team entwickelt und zum Teil schon verwirklicht haben. Wie die Gründung der eigenen Airline „CSO City Fly“. Unter dieser Eigenmarke starten werktags Businessflüge nach und von München. „Und werden von regionalen Unternehmen schon rege genutzt“, freut er sich. Ende Mai wird das Angebot erweitert, dann geht’s mit der „CSO CITY FLY“ auch in das schweizerische Bern.Des Weiteren hat der Flughafen Cochstedt sein eigenes Airport-Reisecenter gegründet. Hier ist man Kooperationspartner der SchmetterlingReisen aus Geschwand. Unter dieser Dach-Marke kooperieren allein in Deutschland mehr als 2.500 Reisebüros. „So können wir unsere Angebote vom Abflug bis zum Aufenthalt am Urlaubsort rund machen und werden auch in die Kataloge von anderen Reiseveranstaltern aufgenommen“. Er lädt zum Rundgang ein. Auf der Terrasse deutet sein Arm über das Rollfeld hinaus: „Für Natur ist immer noch viel Raum, wenn wir hier bis Ende des Jahres zwei Hallen errichtet haben.“ Er spricht von einem Cargo-Center. Grundlage aller Überlegungen ist eine Einschätzung des Instituts für Logistik und Materialflusstechnik (ILM) an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Es hat dem Airport gute Bedingungen bescheinigt für den Ausbau des Frachtverkehrs: die Anbindung an Autobahnen und Bundesstraßen, die 24-Stunden-Betriebsmöglichkeit des Flughafens, dessen Eignung für alle Flugzeugtypen – und schließlich 85 Hektar Platz für die Ansiedlung von Logistik-Dienstleistern. Nicht zuletzt sind auch hier wieder die kurzen Wege ein großer Standortvorteil. Das ILM hat 100 Unternehmen ausgemacht, die von dem Cargo-Center profitieren könnten, etwa beim Transport von schnell verderblichen Lebensmitteln, gar von lebenden Gütern oder von Hochsicherheitswaren wie Pharmazeutika und lebenswichtige Organe. Um bestmögliche Lösungen für spezifische Frachtfragen zu finden, hat sich der Airport einen Profi als Logistik-Dienstleister ins Haus geholt: das Unternehmen Trend Consult LTD aus Essen. Gemeinschaftlich wird man in Cochstedt unter Beweis stellen, dass sich Entschleunigung und Schnelligkeit nicht zwangsläufig ausschließen müssen.

Autorin: Kathrain Graubaum

Kontakt:

Uwe Hädicke
Geschäftsführer

Flughafengesellschaft Magdeburg/Cochstedt mbH
Harzstraße1
39444 Hecklingen,
Tel.: +49 39267 606-0

E-Mail: haedicke.ignore@airport-cochstedt.de
Web: www.airport-cochstedt.de

 

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