Der Duft der Welt aus Bitterfeld - Bei Miltitz Aromatics hat man den richtigen Riecher

In mehr als 26 Länder weltweit, dazu gehören die USA und Kanada, ebenso wie Südostasien und Nordamerika, werden die Riechstoffe exportiert. Egal, ob Parfüm von Dior, Gucci, Joop oder Jil Sander, in fast jedem Flakon befinden sich Riechstoffe des Unternehmens aus Bitterfeld-Wolfen.

Denn was kaum jemand weiß: Der überwiegende Teil der Düfte und Aromen, die weltweit verbraucht werden, entsteht in Labors, so wie bei Miltitz Aromatics. „Begonnen hat alles vor fast 20 Jahren. Der erste Großauftrag kam aus Grasse in Frankreich, der Welthauptstadt des Parfüms. Es war eine Lohnproduktion, das heißt nach der Rezeptur des Auftraggebers, entwickelten wir einen Veilchenduft. Sozusagen maßgeschneidert und wir konnten damit unseren 'Stallgeruch' hinterlassen“, erzählt Müller. „Der Veilchenduft ist ein klassischer Riechstoff bei der Parfümherstellung und sehr aufwendig zu produzieren.“ Der gewonnene Duftstoff wird in Grasse verfeinert und neben Parfüm für Kosmetik, Spülmittel, Waschpulver aber auch für Lebensmittelgeschmacksstoffe verwendet.

Die Miltitz Aromatics GmbH verfügt über mehr als 60 Duft- und Aromastoffe, die im Auftrag der Kunden im eigenen Forschungslabor entwickelt wurden. So ist das Team um Dr. Peter Müller beispielsweise der einzige Hersteller des hervorragenden Ambra Duftstoffes Hydroxyambran, der in der Parfümherstellung für die Charakterisierung der Basisnote benutzt wird. Der Geruch ist tabakartig-holzig und dem Duft wird aphrodisierende Wirkung zugeschrieben. Auf natürliche Weise entsteht Ambra, wenn Pottwale ihre Nahrung aufnehmen. Aber nicht nur weil das Washingtoner Artenschutz-Abkommen verbietet, mit den Produkten des Pottwales Handel zu treiben, wird das natürliche Ambra nicht mehr verwendet. Die synthetische Herstellung des Duftstoffes ist auch wesentlich preiswerter.

Eigene Riechstoffe werden bei der Miltitz Aromatics GmbH allerdings nicht hergestellt. „Wir haben uns darauf spezialisiert Kundenwünsche zu erfüllen“, erklärt der Aromaexperte Peter Müller. „In unseren Labors wird im Auftrag unserer Partner geforscht. Es gibt nichts von der Stange.“ So ist auch der Grapefruitgeruch eigens für einen Kunden kreiert worden, denn der frische, bittere Duft gilt als Parfüm-Geheimtipp des Sommers 2011. Dass dies die richtige Entscheidung ist, zeigen die Umsatzzahlen. „In diesem Jahr werden wir die 12 Millionen Euro Umsatzmarke knacken. Im vergangenen Jahr waren es 11 Millionen Euro.“

Zurzeit forschen die Miltitz-Experten an einer neuen Technologie für eine Großanlage, die neue Innovationen unter kostensparenden Aspekten ermöglicht. Wenn es nach Geschäftsführer Peter Müller geht, soll die neue Großanlage im kommenden Jahr, zum Firmenjubiläum, ihren Betrieb aufnehmen. „Damit würde für mich ein großer Wunsch in Erfüllung gehen. Denn mit dieser Anlage, könnten die Grundstoffe noch kostengünstiger angeboten werden und sichern uns ein großes Stück Unabhängigkeit.“

Schon vor Jahrhunderten wurde Parfüm von der Firma Schimmel in Miltitz bei Leipzig produziert. Zu DDR-Zeiten enteignet und in ein Kosmetikkombinat umgewandelt, bot sich Anfang der 90er Jahre am neuen Standort im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen die Möglichkeit, an die alten Traditionen anzuknüpfen. Mit der Firmengründung wurde nicht von ungefähr der Name „Miltitz Aromatics“ genutzt. Heute haben sich Dr. Peter Müller und seine 50 Mitarbeiter den Ruf der Riechstoffexperten zurück erobert.

Autorin: Dagmar Perschke

Kontakt:
Miltitz Aromatics GmbH
GF Dr. Peter Müller
Riechstoffstrasse
06766 Bitterfeld-Wolfen

Telefon: 03493/ 76 155
Fax: 03493/ 76 156
www.miltitz-aromatics.de

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