Die "Öl-Dialyse" der IMT aus Dessau-Roßlau

Mehr als 500.000 Tonnen Altöl fallen jedes Jahr in Deutschland an. Allein 300.000 Tonnen davon sind Motorenöl. Wenn sich die Erfindung von Markus Kemper (41), Chef der Innovative Maschinen Technologie GmbH (IMT) aus Dessau-Roßlau, durchsetzt, könnte mindestens die Hälfte des anfallenden Altöls gespart werden. Denn der Unternehmer hat ein „Öl-Dialyse-Gerät“ entwickelt.

„Die Ölquellen dieser Erde werden nicht bis in alle Ewigkeit sprudeln. Der Einsatz der Öldialyse schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel“, sagt Markus Kemper. Keine Spinnerei, denn die ersten 25 Geräte sind bereits im Einsatz und bis Ende des Jahres sollen weitere Öl-Dialysegeräte dazu kommen. Motto des jungen Unternehmens: Motoröl reinigen statt wechseln.
 
„Mit Europart in Hagen haben wir einen exklusiven Vertriebspartner gefunden. Einen Besseren, als den größten europäischen LKW-Teile-Lieferanten, konnten wir uns nicht wünschen“, sagt Markus Kemper stolz. Mehr als drei Jahre Forschungs- und Entwicklungsarbeit stecken in dem auf den ersten Blick unscheinbaren blauen Kasten auf Rädern, der die Größe einer kleinen Waschmaschine hat. Und so geht’s: Das Motorenöl wird aus dem Fahrzeug in das Dialysegerät gepumpt. Durch einen Mikrofilter werden Wasser, Ruß und kleine Metallpartikel heraus gefiltert und das Öl wieder zurück in den Motor geleitet. „So gereinigt erfüllt es alle geforderten Schmierfunktionen und steht einem frischem Öl in nichts nach. Nur fünf Prozent Motorenöl, müssen durch das Herausfiltern nachgefüllt werden.“
Vertriebspartner Europart vermietet die Geräte an Speditionen, Werkstätten und Fuhrparkbetreiber für Nutzfahrzeuge zum monatlichen Leasingpreis von 478,- Euro.
„Verkaufen wollen wir die Geräte, die ca. 20.000 Euro kosten, nicht. Wir wollen den Nutzern einen optimalen Service bieten. Heißt, das Gerät ist immer auf dem aktuellen technischen Stand und jedes Service-Center in den Prozess der Weiterentwicklung eingebunden. Auch dank GPS Ortung ist eine Fernanalyse bei auftretenden Problemen möglich,“ erklärt Markus Kemper die Entscheidung. Beim Verkauf wäre der Kunde dafür selbst verantwortlich. Und ein einheitlicher Standard wäre nicht mehr gegeben.
Der Einsatz für die Öl-Dialyse bei PKW ist übrigens auch schon in Planung. Ein entsprechendes Gerät soll im kommenden Jahr auf den Markt kommen.
Dass große Motorenölhersteller nicht begeistert sind, stört Entwickler Markus Kemper nicht. Er glaubt an den umweltfreundlichen Durchbruch seines Patents. Gerade hat er seinen Firmensitz auf dem Gelände des ehemaligen Wissenschaftlich-Technischen Zentrums in Roßlau saniert, um die Produktion zu starten. Doch der Unternehmer plant in die Zukunft, hat gerade das ehemalige Junkers-Verwaltungsgebäude in Dessau gekauft. Von hier aus möchte er seinen Beitrag zum schonenden Umgang mit den noch vorhanden Rohstoffen der Erde leisten.

 „Widerstände schrecken mich nicht. Auch die Stadt war zunächst skeptisch. Heute ist der LKW-Fuhrpark der Dessauer Verkehrsgesellschaft, der Stadtpflegebetrieb und sogar der Feuerwehr   umgestellt.“
Die Öl-Dialyse hat Zukunft, davon ist Geschäftsmann Kemper überzeugt. Denn bei einer entsprechenden Weiterentwicklung der Technologie kann das Verfahren in allen Bereichen der Motorschmierung eingesetzt werden. Baumaschinen, Kraftwerke, Schiffe, selbst Hydraulik- und Getriebeöle könnten wieder verwendet werden. „Das“, sagt Markus Kemper stolz, „ist ein Projekt mit Zukunft.“

Autorin: Dagmar Perschke

Kontakt:
IMT Innovative Maschinen Technologie
Geschäftsführer Markus Kemper

Karl-Liebknecht-Straße 38
06862 Dessau Roßlau

Tel.: +49 34901/59 79 10
E-Mail: info@imt-dessau.de

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