Neue Partnerschaft: Christiansen Print aus Ilsenburg und die THIMM-Gruppe aus Northeim

Italiens Landfläche könnten Christansen Print und die THIMM-Gruppe bedrucken, besitzen sie zusammen doch eine Kapazität von jährlich 300 Millionen Quadratmeter. Das bedeutet Marktführerschaft in Europa bei vorbedruckten Wellpapperohpapieren. Riesige Rollen davon stehen in der modernen Produktionshalle im Gewerbegebiet in Ilsenburg am Harz. Auf dem besonders festen Papier sind bekannte Werbebilder aufgedruckt: für tschechisches Bier und französische Babywindeln, für italienischen Wein und deutschen Magenbitter. Nicht die Hersteller dieser Markenartikel sind Kunden von Christiansen Print, sondern die Zulieferer von bedruckten Wellpappen. Mehr als 30 Prozent der Produktion gehen ins Ausland, darunter in alle Länder Skandinaviens, nach Frankreich und Spanien.

„THIMM“ – der neue Partner - produziert jährlich 150 Millionen Quadratmeter vorbedruckte Papiere und veredelt 80 Prozent davon im eigenen Haus zu Wellpappeverpackungen oder Displays. Das Familienunternehmen mit 60 Jahren Erfahrung ist der größte Kunde von Christiansen Print, weshalb das Zusammengehen der beiden ein strategisch wichtiger Schritt war. Nicht zuletzt ermöglicht die Kooperation, den Kunden kleine bis sehr große Druckformate kostengünstig und in hoher Qualität anzubieten.

Gedruckt wird bei Christiansen Print fast rund um die Uhr mit der weltweit größten servoangetriebenen Zentralzylinder-Flexo-Druckmaschine. Sie ist das technologische Herzstück der Firma und eine der modernsten Druckmaschinen, die derzeit auf dem Markt zu haben ist. Sie ermöglicht stufenloses Drucken in acht Farben. „Eine Art Kartoffeldruck“, erklärt Firmenchef Lars Christiansen, „nur, dass pro Minute etwa 460 Meter geschafft werden bei einer Arbeitsfläche von 2,5 mal 2 Metern. Ungefähr 16.000 Tonnen Papier bedrucken wir pro Jahr. Das ist schon eine große Menge, die da per Lkw bewegt wird. Wenn es plausibel machbar wäre, dann würden wir das auch mit der Bahn bewegen, aber die ist für unser schnelllebiges Geschäft nicht flexibel genug. Leider.“

Als Christiansen Print vor sechs Jahren neu gegründet wurde und 2005 die Produktion in Ilsenburg in Sachsen-Anhalt aufnahm, war die zentrale Lage in Europa ausschlaggebend für den aus Dänemark stammenden Unternehmer Lars Christiansen. Dem 47jährigen liegt mit dem wildromantischen Harz nicht nur Sachsen-Anhalts Urlaubsregion Nr. 1 zu Füßen. Er hat je nach Wetterlage auch freien Blick auf den Brocken, den höchsten Berg Mitteldeutschlands.

„Wir hatten am Anfang keine Lieferverträge, und so sind die Mitarbeiter herumgefahren, um Druckaufträge einzuwerben“, erzählt Christiansen, „das ist ganz gut gelaufen. Unsere erste Druckabnahme fand mit der Firma ‚Jägermeister’ statt. Darauf waren wir alle stolz.“ Heute erzielt das Unternehmen einen Umsatz von circa 16 Millionen Euro im Jahr und beschäftigt 46 Festangestellte und elf Mitarbeiter mit befristeten Verträgen. „Sie sollen sich wohl fühlen“, sagt ihr Chef, „ich muss sie pflegen.“ Und dass dies wirklich ernst gemeint ist, spürt, wer die Firma besucht. Offen und freundlich wie das Großraumbüro gleich im Eingangsbereich ist auch das Arbeitsklima bei Christiansen. An modernen Arbeitsplätzen sind auffallend viele junge Leute beschäftigt. Einige Mitarbeiterinnen stehen an ihren hochgefahrenen Schreibtischen, andere sitzen auf ergonomischen Stühlen. Jeder hat zu jedem Blickkontakt, selbst zum Chef, den lediglich eine Glaswand vom Großraumbüro trennt. Alle sind per Du, typisch skandinavisch. Das Durchschnittsalter der Angestellten, die aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen kommen, liegt bei gut 30 Jahren. Eine Ausnahme von der Regel macht der 62jährige Instandhalter Bernd Köhler. Er ist von Anfang an dabei, hat bei Christiansen als Reinigungskraft begonnen. Dem damals Arbeitslosen standen vor Freude Tränen in den Augen, verrät sein Chef, als er den Arbeitsplatz bekam. Bernd Köhler war sich für keine Arbeit zu schade und stellte letztlich sein Können als Handwerker unter Beweis. Heute möchte Lars Christiansen nicht mehr auf seinen – wie er selbst sagt -  „Lieblingsmitarbeiter“ verzichten. Köhler hält die Anlagen am Laufen. Demnächst kommt eine weitere Hochleistungsmaschine hinzu.

Christiansen ist überzeugt, dass der Trend weiter zu mehrfarbigen, hochwertig bedruckten Verpackungen geht. Die Nachfrage nach Flexo-Preprint-Produkten steigt stetig. Darauf hat sich Christiansen mit seinem 2007 ebenfalls in Ilsenburg gegründeten Tochterunternehmen INNOWO Print eingestellt. Auf der anderen Straßenseite steht der Betrieb, in dem Vliesstoffe für Hygieneprodukte mehrfarbig bedruckt werden. Ein europäisches Spitzenunternehmen – international ausgerichtet - mitten aus Sachsen-Anhalt.

Autorin: Margitta Häusler

 

Kontakt:

Christiansen Print GmbH

38871 Ilsenburg
Tel.: (039452) 48400

www.christansenprint.de

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