Neue Heimat für Bücher: docupoint GmbH Standort im Technologiepark Ostfalen

Luft – Licht - Raum. Es ist den elf docupoint-Mitarbeitern anzusehen, dass sie am liebsten immer nur die Arme ausbreiten würden. Mit 1.100 Quadratmetern ist die Produktionsfläche am neuen Standort dreimal so groß wie vorher in der Innenstadt von Magdeburg. Der Neubau im Technologiepark Ostfalen und die Beschaffung neuer Maschinen schlug mit etwa zwei Millionen Euro zu Buche. Dazu steuerte der Europäische Fonds für regionale Entwicklung 600.000 Euro bei.

Anfang September soll der Firmensitz feierlich eingeweiht werden. Seit Mitte Juni laufen dort aber bereits die Maschinen. Zeitweilig wurde sowohl am alten als auch am neuen Standort gedruckt. Die bestellten Abi-Zeitungen – ein neues Angebot seit diesem Sommer unter eigener Internetseite (www.abizeitungen24.de)  - mussten fertig werden, aber auch Diplomarbeiten und Dissertationen, lose Blättersammlungen, Studienbücher für Fachhochschulen und Universitäten sowie Ratgeber und Belletristik für Verlage aus Stuttgart, Baden-Baden, Berlin und Mannheim. Ein starkes Segment bildet außerdem der Druck von Musikalien, von Notenblättern, Notenheften und ganzen Orchestersätzen. Hauptsächlich werden Nachauflagen für wissenschaftliche und juristische Verlage hergestellt, Klein- und Kleinstauflagen zwischen 50 und 1.500 Exemplaren, für die sich das aufwendige Offset-Verfahren finanziell nicht rechnet. Diese Nische bedient docupoint und bietet sich als Lohndruckerei an. Sie ist eine von etwa 30 in ganz Deutschland.

„Unsere Kunden schätzen unsere Flexibilität“, berichtet der für Öffentlichkeitsarbeit zuständige Mitarbeiter André Lange, „innerhalb von fünf Tagen kann eine Nachauflage gedruckt und ausgeliefert werden. Alles läuft voll automatisch. Lediglich in der Layout-Abteilung wird noch einmal auf die Vorlagen geschaut, da und dort etwas für den Druck angepasst.“

Einer der Layouter ist Rollstuhlfahrer Marco Borchardt. Für ihn wurde nicht nur ein behindertengerechter Arbeitsplatz geschaffen. Im neuen Firmensitz ist mit Bedacht alles rollstuhlgerecht gebaut worden – ohne Schwellen, mit Aufzug und entsprechenden Sozialräumen. Das lag der Geschäftsführerin Anja Strangfeld und ihren Prokuristen Bernd Gralka und Steffen Schlüsselburg besonders am Herzen. Dies zeigen die drei Gesellschafter auch für die Umwelt. Ihre Firma ist im Frühjahr 2010 der Umwelt-Allianz Sachsen-Anhalt beigetreten. Eine Photovoltaik-Anlage steht auf dem Dach des neuen Produktionshauses.

Wer hätte das gedacht, als docupoint 1998 auf einer Fläche von 300 Quadratmetern begann, eine zuvor insolvente Firma wiederzubeleben. Mit Erfolg. Die drei Gesellschafter und eine Angestellte legten los. Die Aufträge aber verlangten erneut nach mehr Raum, und so stand die Geschäftsleitung vor gut zweieinhalb Jahren vor der Entscheidung, mehr Fläche zu mieten oder auf der grünen Wiese neu zu bauen.

„Da die Rahmenbedingungen einfach gepasst haben, entschieden wir uns relativ leicht für den Neubau. Ich kann jetzt sagen, es war die absolut richtige Entscheidung, weil wir hier alles nach unseren Vorstellungen gestalten konnten, vor allem die Arbeitsabläufe.“

Die aufgestellten Maschinen und Anlagen bilden jetzt ein großes U. Durch das Rolltor links werden die dicken Papierrollen und die Paletten mit den Papierbögen angeliefert. Vom Papiereingang geht es direkt in den Druck, von dort nach leichtem Bogen zum Schneiden und Heften bis zur Buchdeckelproduktion, um schließlich und endlich das fertig in Folie eingeschweißte Buch in den Versand zu geben.

Auf die neuen Maschinen sind die docupoint-Beschäftigten besonders stolz. Da ist zum Beispiel die neue Bindemaschine ET 1300 von „Heidelberg“ mit Drei-Seiten-Schneider. Der schneidet die Bücher nach dem Binden auf das Endformat zurecht. Umständliches und schweres Heben wird durch den Planschneider Polar 92 mit Hebebühnen vermieden. Die Papierpalette wird von einer Hebebühne bis zum Schneidtisch hochgefahren und auf der anderen Seite das fertig geschnittene Papier mit Hilfe einer kleineren Hebebühne wieder abgelegt. Eine wesentliche Arbeitserleichterung, die außerdem für eine schnellere Produktion sorgt. Im nächsten Jahr soll dann auch das Einschweißen der Bücher mit Hilfe neuer Technik vollautomatisch vonstatten gehen.

Am neuen Standort kann jederzeit angebaut werden. Schon jetzt denken die drei Chefs an weitere neue Maschinen und auch an mehr Mitarbeiter. Am 1. August 2010 beginnen drei junge Leute ihre Lehre bei docupoint – einem Unternehmen auf Expansionskurs.

Autorin: Margitta Häusler

 

Kontakt:

docupoint GmbH
Otto-von-Guericke-Allee 14
39179 Barleben
Deutschland
Tel.: +49 (0)3 91 - 6 11 64-6

info@doccupoint-md.de

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