Weinberg Campus Accelerator bereitet Startups perfekt auf den Markt vor

Der erste Durchgang des Weinberg Campus Accelerators ist Geschichte. Seit Juli 2020 wurden Gründerteams und junge Unternehmen im Rahmen eines von der Europäischen Union und des Landes Sachsen-Anhalt geförderten Projektes mit Hilfe von Branchenexperten für den Einstieg in den Life-Science-Markt vorbereitet. In den letzten vier Monaten wurde unter anderem an Geschäftsmodellen, Marketingstrategien, Finanzierungsoptionen und Zertifizierungen gefeilt. Gecoacht wurden die Teilnehmer von den Experten Dr. Merle Fuchs, Carsten Grieme, Daniel Worch und Dr. Holger Anhalt. Dazu gab es noch eine Portion Wissen zu klinischen Studien und Internationalisierung sowie Selbstreflexion der Verhandlungs- und Führungsqualitäten.

„Der Weinberg Campus Startup-Accelerator stellt ein tolles Programm für Pre-Seed- und Seed-Startups aus den Life Sciences und der Medizintechnik dar. Das Intensivprogramm mit Workshops, Coachings und Präsentationsrunden, die den hohen technologischen, strategischen und finanziellen Anforderungen in diesen Branchen Rechnung tragen, hat jedes einzelne Gründungsteam innerhalb von vier Monaten gewaltig dabei unterstützt, sich noch stärker als bisher auf die eigenen Ziele und Erfolgsfaktoren zu fokussieren, Schlüsselprozesse zu professionalisieren und noch überzeugender aufzutreten.“, resümiert Coach Dr. Merle Fuchs den ersten Durchgang des Weinberg Campus Accelerators.

Bevor im Januar 2021 die zweite Accelerator – Klasse startet, verabschiedeten sich die fünf Gründerteams des ersten Durchlaufs in den vergangenen Wochen mit ihren Abschlusspräsentationen (Pitches) in digitaler Runde vor einer hochrangigen Jury. 

Das Team TrypCo (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) präsentierte seine neuartigen Biopharmazeutika für die Krebsbehandlung. Die TrypCo-Technologie erlaubt die positionsspezifische Verbindung von Proteinen mit kleinen Molekülen. Eines der Antikörper-Wirkstoff-Konjugate möchte das Team bis in präklinische Studien vorantreiben.

„Die Auswahl der Experten und die Beratung durch die erfahrenen Coaches zu den diversen Themengebieten sind das, was für uns den Weinberg Campus Accelerator ausmacht. Durch die Teilnahme am Programm, können wir kostbare Zeit sparen, diese Berater selbst ausfindig zu machen und zu konsultieren und haben so die Möglichkeit, uns konzentriert mit unseren Herausforderungen und Problemstellungen zu beschäftigen“, so René Wartner vom Gründungsteam TrypCo.

Am Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS wurde intensiv das Strukturprotein Elastin untersucht, das zur Elastizität von Haut und Organen beiträgt. Die neuartigen elastinbasierten Wundauflagen des Gründungsprojekts matriheal sollen die Heilung von Wunden verbessern. Ziel des Teams ist eine Unternehmensgründung im Frühjahr 2021.

Die Herstellung von therapeutischen Proteinen auf Pflanzenbasis zu revolutionieren, ist das Anliegen von Agrovac Biotech. Mögliche Anwendungsgebiete wären In-vitro-Diagnostika oder Impfungen. Das Team aus Indien möchte sich perspektivisch am Technologiepark Weinberg Campus mit seiner Firma ansiedeln.

Das Gründungsprojekt MEDWARE PLUS ist eine Ausgründung des halleschen App-Entwicklers Mirko Kisser. Seine App soll die Nachsorge von Patienten mit einem Kunstherzen (VAD) engmaschiger machen und Komplikationen frühzeitiger erkennen. Die App soll als Medizinprodukt Anfang des kommenden Jahres an den Markt gehen.

Die EastCyte Biosciences GmbH züchtet dreidimensionale Organstrukturen für die Forschung. Der aus Halle (Saale) stammende Firmengründer Dr. Thomas Neumann ist Geschäftsführer von Nortis Bio in Seattle (USA), einem der führenden amerikanischen Unternehmen auf dem Gebiet der Organ-on-Chip Technologie. EastCyte Biosciences soll eine Schlüsselrolle bei der Etablierung der Chips auf dem europäischen Markt übernehmen. Der Weinberg Campus als Wissenschaftsstandort in Mitteldeutschland und seine Nähe zum Luftfrachtdrehkreuz am Flughafen Halle- Leipzig bieten dafür beste Voraussetzungen.

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