Sachsen-Anhalts Wirtschaftsförderer/innen stellen Digitalisierung und das neue Angebot des Fachkräfte- und Talentservice der IMG in den Mittelpunkt ihrer (digitalen) Frühjahrstagung

Auf Einladung der Investitions- und Marketinggesellschaft (IMG) kamen heute fast 70 VertreterInnen der regionalen Wirtschaftsförderungen im Land Sachsen-Anhalt und Netzwerkpartner des IMG-Investorenservice im Rahmen der „Tagung der Wirtschaftsförderer“ zusammen, um sich über aktuelle Unterstützungsmöglichkeiten zum Thema Digitalisierung in Sachsen-Anhalt für Multiplikatoren und Unternehmen zu informieren.

Staatssekretär Thomas Wünsch betonte eingangs, dass in den vergangenen fünf Jahren nicht nur der Ausbau zukunftsfähiger Breitbandnetze, sondern auch die Nutzung digitaler Infrastrukturen deutlich vorangeschritten ist. „Mit einer breiten Palette maßgeschneiderter Fördermöglichkeiten – etwa im Rahmen des Programms Sachsen-Anhalt DIGITAL – unterstützen wir die Digitalisierung unseres Mittelstandes. Rund 1.100 Digitalisierungsvorhaben haben wir seit 2016 mit mehr als 92 Millionen Euro unterstützt“, erklärte Wünsch. „Wir müssen unsere Unterstützungsprogramme in den kommenden Jahren weiter verstärken, um heimische Unternehmen zukunftsfähig zu halten sowie hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern. Die Corona-Pandemie hat die ohnehin rasante technologische Entwicklung nochmals beschleunigt. Daher gilt es jetzt mehr denn je, den digitalen Anschluss zu halten, um im Aufschwung nach der Krise durchstarten zu können.“

Prof. Dr. Jürgen Stember von der Hochschule Harz, Dr. Stefan Voigt vom Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Magdeburg und Markus Bastian vom Partnernetzwerk Digitale Wirtschaft/Wissenschaft konnten mit ihren Beiträgen den Gästen wichtige Impulse für ihre Arbeit als Wirtschaftsförderer geben. Übereinstimmend wurde deutlich, dass es bei vielen Unternehmen, aber auch in so manch öffentlicher Verwaltung weiterhin Nachholbedarf beim digitalen Arbeiten und der Digitalisierung von Prozessen gibt. Das Forschungsprojekt „Reallabor Digital Economy“ an der Hochschule Harz könnte hier helfen. Die Studie verfolgt das Ziel ein regionales Unterstützungsangebot für die Digitalwirtschaft an den Pilotstandorten Magdeburg und im Landkreis Harz zu erarbeiten. Die Ergebnisse des Reallabors, so Prof. Dr. Stember, können auch auf andere Regionen übertragen werden.

Weiteres Thema war die Präsentation des „Fachkräfte-/Talentservice“ der IMG als neuer Baustein im integrierten Angebotsportfolio für Unternehmen. Das seit Februar 2021 bestehende Angebot spiele bei Investitionsentscheidungen neben Förder-/Finanzierung-/ oder Standortthemen eine immer größere Rolle. IMG-Geschäftsführer Thomas Einsfelder machte in seinem Beitrag deutlich, wie wichtig dieses Angebot für Sachsen-Anhalt im internationalen Standortwettbewerb ist, um weiterhin ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleiben zu können. „Fachkräftesicherung braucht Zuwanderung heißt es richtigerweise in dem im April beschlossenen Fachkräftesicherungspakt der Landesregierung. Unsere Unternehmen sind weltweit verflochten, haben sich erfolgreich Nischen und Marktführungspositionen auf den Weltmärkten erobert, werden zunehmend abhängiger von Exportmärkten und sind wie unsere Forschungsinstitute und unsere Hochschulen auf das Knowhow auch von Menschen aus dem Ausland angewiesen. Unsere größten Investitionen sind nach wie vor internationale Investitionen. Im Hinblick auf den Tourismus arbeiten wir mit großem Einsatz daran, den Anteil ausländischer Touristen nachhaltig zu erhöhen. Dies alles zeigt: Sachsen-Anhalt ist international auf vielfältige Weise vernetzt und wird diese Vernetzung auch in Zukunft benötigen, um weiterhin ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleiben zu können.“

Im März 2021 hatten die Unternehmen in Sachsen-Anhalt 18.727 unbesetzte sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet, von denen gut die Hälfte über drei Monate unbesetzt sind. Im Durchschnitt dauert es inzwischen 196 Tage bis eine angebotene Arbeitsstelle besetzt werden kann. Um diesen Fachkräftebedarf zu decken, sind die hier ansässigen Unternehmen zunehmend auch auf die Zuwanderung von Fachkräften und ausbildungsinteressierten jungen Menschen aus dem Ausland angewiesen. Dies haben die Partner des Fachkräftesicherungspaktes – Wirtschafts- und Sozialpartner, Kammern, Kommunale Spitzenverbände, die Hochschulen des Landes, die Bundesagentur für Arbeit und verschiedene Landesressorts unter Leitung des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration – in einer gemeinsamen Erklärung betont.

Marc Pappert, Bereichsleiter Investorenservice der IMG ergänzte: „Unser neues Angebot des Fachkräfte- und Talentservice für Unternehmen, die von der IMG betreut werden, ist eine Antwort darauf, den Bedarfen unserer Kunden in noch stärkerem Maße gerecht werden zu können. Dabei denken wir stets partnerschaftlich und betonen den Netzwerkaspekt: Die IMG versteht sich auch weiterhin als Lotse in Ansiedlungs- und Erweiterungsprojekten – daher ist eine gute und enge Abstimmung mit unseren wichtigen strategischen Partnern wie unter anderem der Arbeitsagentur, der Initiative „Fachkraft im Fokus“ sowie den Kammern und Career Centern der Hochschulen essenziell. Die ohnehin schon sehr gute Zusammenarbeit möchten wir mit diesem erweiterten Serviceportfolio intensivieren.“

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