Private Steinbeis Hochschule verlegt Hauptsitz von Berlin nach Sachsen-Anhalt / Willingmann: „Beleg für Zukunftsfähigkeit“

Feierstunde mit Minister in Magdeburg / Staatliche Anerkennung ist erfolgt

Neue Wissenschaftseinrichtung für Sachsen-Anhalt: Die private Steinbeis Hochschule hat ihren Hauptsitz von Berlin nach Magdeburg verlegt und baut dort schrittweise einen neuen Studienstandort und neue Studiengänge auf. Die in den 1990er Jahren gegründete Einrichtung hatte bislang Standorte u.a. in Berlin und Stuttgart und zählt mit derzeit rund 5.000 Studierenden zu den größeren privaten Hochschulen in Deutschland. Das Wissenschaftsministerium hat die Hochschule und deren akkreditierte Studiengänge im Juli rückwirkend zum Sommersemester 2022 als Hochschule für angewandte Wissenschaften staatlich anerkannt. Darüber hinaus sind inzwischen auch mehrere neue Studiengänge genehmigt worden.

Die Sitzverlegung hat die Steinbeis Hochschule heute mit einer Feierstunde im Beisein von Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann begangen. Er betonte: „Sachsen-Anhalts Wissenschaftslandschaft ist leistungsstark und strahlt weit über die Landesgrenzen hinaus. Wenn eine große deutsche Privat-Hochschule ihren Sitz in unser Bundesland verlegt, ist das ein starker Beleg für die Zukunftsfähigkeit des Standorts. Zu den Pluspunkten gehört auch unser Mitte 2020 novelliertes Hochschulgesetz, das zu den deutschlandweit modernsten zählt. Ich freue mich, dass die Steinbeis Hochschule das Spektrum der praxisnahen Bildungswege in Sachsen-Anhalt erweitert, und setze zur Etablierung und Weiterentwicklung des neuen Hochschulstandorts Magdeburg auf eine weiterhin vertrauensvolle Zusammenarbeit.“

Nach Aussage von Prof. Dr. Jürgen Abendschein, Rektor der Steinbeis Hochschule, basiert die Entscheidung zur Sitzverlegung auf den für Hochschulen positiven Rahmenbedingungen: „Sachsen-Anhalt hat eines der modernsten Hochschulgesetze Deutschlands, welches unbürokratisch und flexibel ist. Der Vorteil liegt u.a. darin, dass neue Studiengänge zügig zugelassen werden können, um so auf die Anforderungen des Marktes zeitnah reagieren zu können. Mit innovativen Unternehmen, praxisnaher Forschung und Entwicklung sowie attraktiver Bildungslandschaft hat sich Magdeburg als ein starker Wissenschaftsstandort etabliert. Wir freuen uns in Zukunft Teil davon zu sein und zur Weiterentwicklung der Region beizutragen. Als Hochschule für angewandte Wissenschaften setzen wir bei unseren zukunftsorientierten Studienangeboten auf eine enge Verzahnung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Unsere berufsintegrierten Bachelor- und Master-Studiengänge unterstützen die Unternehmen dabei, den Fachkräftemangel zu bekämpfen und gleichzeitig vom direkten Wissenschafts- und Innovationstransfer zu profitieren.“

Die Steinbeis Hochschule ist eine „Hybrid-Hochschule“ und bietet Studierenden und Unternehmen in den Feldern Technologie, Management, Ökonomie und Gesundheit berufsintegrierte und praxisorientierte Bachelor- und Masterstudiengänge mit Fokus auf Online-Angeboten. Schwerpunkt ist das projektbasierte Studium: In enger Kooperation mit Partnerunternehmen widmen sich Studierende dabei praxisorientierten Projekten. Deshalb rekrutiert die Hochschule ihre Studierenden hauptsächlich über Unternehmen und nur in geringem Maße direkt aus Schulabgängerinnen und -abgängern. Mit der Steinbeis Hochschule, die inzwischen auch Gaststatus in der Landesrektorenkonferenz erhalten hat, kommt somit eine zusätzliche Form des dualen Studiums nach Sachsen-Anhalt.

Hintergrund:

Nach Angaben des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft gab es im Jahr 2020 insgesamt rund 244.000 Studierende an 106 privaten Hochschulen. Während staatliche Hochschulen größtenteils durch Landeszuweisungen finanziert werden, tragen sich private Hochschulen aus Studiengebühren sowie zumeist auch aus Mitteln der Wirtschaft bzw. eigener wirtschaftlicher Betätigung.

Unabhängig davon durchlaufen beide Hochschultypen mit ihren Studiengängen identische Qualitätssicherungsverfahren zur Programm- und Systemakkreditierung. Darüber hinaus müssen sich staatlich anerkannte Hochschulen einer institutionellen Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat stellen, bei der u.a. personelle Ausstattung, Leitungsstrukturen sowie Ausstattung mit Laboren und Bibliotheken auf Hochschultauglichkeit geprüft werden. Um dieselben Hochschulabschlüsse vergeben zu können wie staatliche Hochschulen, müssen private Hochschulen staatlich anerkannt sein. Dafür zuständig ist das Bundesland, in welchem die jeweilige Hochschule ihren Sitz hat.

Quelle: mwu.sachsen-anhalt.de

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