Pendler- und Rückkehrertag am 27. Dezember: Wieder Arbeiten und Leben in Sachsen-Anhalt!

Unter dem Motto „Sachsen-Anhalt kann's halt“ wird im Rahmen der gleichnamigen Kampagne für den Pendler- und Rückkehrertag geworben, um Talente und Fachkräfte für das Land zu begeistern. Am 27. Dezember stellen sich in acht Regionen zahlreiche Unternehmen vor. Im Gepäck haben sie jede Menge Jobs.

Am 27. Dezember werden in Sachsen-Anhalt wieder Tausende Besucherinnen und Besucher beim Pendler- und Rückkehrertag erwartet. Bereits zum 14. Mal werben die Regionen im Bundesland für Job- und Lebensperspektiven. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze wird den Tag in Staßfurt ab 10 Uhr offiziell eröffnen und auch bei der Veranstaltung in Halberstadt ab 12 Uhr zu Gast sein. Das Wirtschaftsministerium hat die Fachkräftekampagne „Sachsen-Anhalt kann‘s halt“ gemeinsam mit der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (IMG) gestartet und bewirbt die Vorzüge des Bundeslandes. Ziel ist, einerseits neue Fachkräfte anzusprechen, andererseits Auspendler und Weggezogene zurückzugewinnen.

Erstmals wird in diesem Jahr auch schon vor dem 27. Dezember auf Weihnachtsmärkten um Fachkräfte geworben, mit Ständen in Magdeburg und Dessau. Neben den Landkreisen, Kommunen, Unternehmen und Arbeitsagenturen beteiligt sich auch das WelcomeCenter Sachsen-Anhalt am Rückkehrertag. Das Center ist Anlaufpunkt für zuzugs- und rückkehrinteressierte Fachkräfte und bietet Information und Beratung rund um die Themen Leben und Arbeiten in Sachsen-Anhalt. Im besonderen Fokus steht dabei die Familie. Am Rückkehrertag sind Ansprechpartnerinnen und -partner des WelcomeCenters auf den Veranstaltungen vertreten und stehen für alle Fragen und Gespräche bereit.

Ausbildungs- und Arbeitsplätze in den unterschiedlichsten Branchen

Allein beim diesjährigen Rückkehrertag im Landkreis Harz erwarten die Veranstalter mehr als 50 Unternehmen mit etwa 350 Stellenangeboten und weit über 1.000 Gäste. Im Burgenlandkreis etwa findet der Rückkehrertag das fünfte Mal statt, in Weißenfels präsentieren sich 26 Unternehmen. Sie bieten Ausbildungsplätze, aber auch duale Studienangebote und Arbeitsplätze in verschiedenen Branchen. Gesucht werden unter anderem Fachkräfte als Anlagenfahrer, in der Produktion, Konstruktion, IT, Lebensmitteltechniker oder Verkäufer.

In der Altmark öffnet das Landratsamt Stendal am 27. Dezember seine Türen. Dort präsentieren sich mehr als 50 Aussteller – neben Handwerksbetrieben und Bildungseinrichtungen beispielsweise auch die Firma Coman Software, die jüngst den Wirtschaftspreis Altmark gewonnen hat.

Im Landkreis Bitterfeld-Wolfen erwartet die Besucherinnen und Besucher in diesem Jahre eine Premiere. Erstmals lädt der Rückkehrertag in das Halle-Leipzig The Style Outlets in Sandersdorf-Brehna. Dort zeigen sich am 27. Dezember zahlreiche Unternehmen. Zusammen mit dem Event „Late Night Shopping“ erwarten die Veranstalter rund 10.000 Gäste.

Veranstaltungen am Rückkehrertag in Sachsen-Anhalt

In neun Orten findet der Rückkehrertag 2024 am 27. Dezember statt:

  • Landkreis Stendal in Stendal von 10 bis 13 Uhr im Foyer des Landratsamts Stendal,
    weitere Informationen: Rückhierher (rueckhierher.de)
  • Landkreis Harz in Halberstadt von 11 bis 15 Uhr im Halberstädter FSZ, weitere Informationen: www.rueckkehrertag-harz.de
  • Salzlandkreis in Staßfurt von 10 bis 13 Uhr im Sparkassenschiff Staßfurt, weitere Informationen: Rückkehrer - Karrieremesse Daheimsein
  • Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Bitterfeld-Wolfen von 10 bis 13 Uhr im The Style Outlet in Sandersdorf-Brehna, weitere Informationen: www.abi-rueckkehrer.de
  • In Dessau-Roßlau von 13 bis 16 Uhr im Saal der Stadtwerke Dessau, weitere Informationen: www.karriere-in-dessau.de
  • Landkreis Wittenberg in Lutherstadt Wittenberg von 10 bis 14 Uhr im Stadthaus Wittenberg, weitere Informationen: www.zurueck-in-die-heimat.de
  • Im Burgenlandkreis in Weißenfels von 10 bis 14:30 Uhr im Kulturhaus Weißenfels, weitere Informationen: Rückkehrertag 2024
  • In Mansfeld-Südharz in Sangerhausen von 10 bis 13 Uhr in der Mammuthalle Sangerhausen, weitere Informationen: www.mansfeldsuedharz.de
  • In Magdeburg ab 15 Uhr auf dem Weihnachtsmarkt Magdeburg, gegenüber der Tourist Information Magdeburg.

Mehr Informationen finden Sie auf unserer Webseite und hier.

 

Gekommen, um zu bleiben: Welche Vorteile Sachsen-Anhalt seinen Rückkehrern bietet

Ihre Biografien könnten kaum unterschiedlicher sein, doch alle Rückkehrer schätzen gleichermaßen die Lebensqualität in Sachsen-Anhalt: Sie profitieren dabei von beruflichen Perspektiven, günstigen Lebenshaltungskosten und nicht zuletzt von familiärem Anschluss.

Die Kinder lernen gerade Deutsch und der Ehemann wickelt die letzten Modalitäten im Ausland ab. Die Rückkehr von Anne Christin Richter nach Sachsen-Anhalt ist noch voll im Gange. Die 41-jährige Magdeburgerin zieht nach vielen Jahren wieder zurück in ihre Heimat. Möglich ist das vor allem durch die Ansiedlung der Daimler Truck AG in Halberstadt. Und durch ein Gefühl. „Wir wollten, dass unsere beiden Kinder näher bei ihren Großeltern sind“, sagt Richter. Nach ihrem Studium in Magdeburg und Heidelberg startete sie ihre Karriere bei Daimler, zog nach Detroit in den USA und lernte dort ihren Lebenspartner kennen.

Das ist nun zehn Jahre her. In Detroit blieb sie beim internationalen Autobauer. „Hier in unserer Region gab es damals solche Arbeitsplätze nicht“, sagt die Rückkehrerin. Das sei nun anders. Sachsen-Anhalt hätte sich positiv entwickelt. Vor den Toren Halberstadts baut Daimler Truck gerade ein großes Distributionscenter. Mehr als 500 Menschen sollen dort einmal arbeiten, im November 2025 ist der offizielle Start geplant. Beim Rückkehrertag am 27. Dezember in Halberstadt wird das Unternehmen mit dabei sein und um Fachkräfte werben. Seit Juni kümmert sich Anne Christin Richter im Facility-Management von Daimler-Truck um die technischen Einrichtungen am neuen Standort. Bisher habe sie die Rückkehr in ihre Heimat aus Amerika nicht bereut.

Zurück zu den familiären Wurzeln

Auch Nadine Baer hat die Welt gesehen. „Ich habe jede Menge Erfahrungen gesammelt und bringe sie in meine Heimat mit, ich möchte mich einbringen“, sagt die 34-Jährige. Ihre Heimat, das ist die Region in und um Bitterfeld-Wolfen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Hier stammt ein Großteil ihrer Familie her, hier wohnen ihre Mutter und einer ihrer Brüder. Seit zwei Jahren wohnt auch Nadine Bear in Bitterfeld-Wolfen.

Nadine Bear und Anne-Christin Richter sind zu ihren familiären Wurzeln zurückgekehrt. Sie gelten damit als sogenannte Rückkehrerinnen. So werden jene Menschen genannt, um die Landkreise, Kommunen, Unternehmen und Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt seit einigen Jahren besonders werben. Denn Rückkehrer, das ist Konsens, haben an eine Region eine Bindung, die weit über einen möglichen Arbeitsplatz hinausgeht. Genau deshalb wird in diesem Jahr bereits zum 14. Mal landesweit der Pendler- und Rückkehrertag veranstaltet – immer zwischen Weihnachten und Neujahr am 27. Dezember. In acht Städten bzw. Regionen und in Magdeburg präsentieren sich Unternehmen und Einrichtungen und haben dabei jede Menge offene Stellen im Gepäck.

Sachsen-Anhalt hat auch neben den Jobs einiges zu bieten. Regionen wie die um Bitterfeld-Wolfen, der Harz, die Altmark, das Burgenland, die Börde oder das Mannsfeld punkten mit vergleichsweise günstigen Mieten und Immobilienpreisen und den damit geringeren Lebenshaltungskosten. Familien mit Kindern profitieren vom Familienanschluss und den verfügbaren Kitaplätzen. Und aufgrund der Digitalisierung, dem wachsenden Breitbandausbau und der Möglichkeit, oft auch von zuhause aus arbeiten zu können, eröffnen sich weitere Möglichkeiten.

Moderner Lebensstandort – Sachsen-Anhalt startet Fachkräfteinitiative

Eine der Herausforderungen der Zukunft ist der Mangel an Mitarbeitenden. Das spüren nicht nur Unternehmen mit Arbeitsplätzen für Hochqualifizierte. Die Sorge um genügend Personal treibt fast jede Branche um. Der sogenannte Fachkräftemangel zählt in der Wirtschaft zu den Wachstumsbremsen schlechthin. Damit wollte sich das Wirtschaftsministerium in Sachsen-Anhalt nicht zufriedengeben und setzte eine Fachkräfteinitiative auf, bei der im November die Marketingkampagne „Sachsen-Anhalt kann‘s halt“ als kommunikativer Rahmen für konkrete Projekte gestartet wurde. Ziel der Aktion ist es einerseits, neue Fachkräfte für das Land zu werben, aber auch ehemalige Fachkräfte oder Pendler zurückzugewinnen.

„Unser Land wächst und entwickelt sich – sowohl wirtschaftlich als auch als moderner Lebensstandort“, sagte Wirtschafts- und Landwirtschafts-minister Sven Schulze. Um diesen Weg weiterzugehen, brauche es qualifizierte Arbeitskräfte, aus dem Inland und aus dem Ausland. „Mit der Kampagne setzen wir gezielt Anreize, etwa durch konkrete Projekte hier vor Ort und in Ländern wie Vietnam. So zeigen wir: In Sachsen-Anhalt finden Fachkräfte nicht nur spannende Arbeitsplätze, sondern auch optimale Lebensbedingungen“, so Minister Schulze weiter.

Erst die Welt sehen, um die Heimat schätzen zu lernen

Viele Jahre sah es nicht danach aus, dass Nadine Baer nach Sachsen-Anhalt ziehen wird. Ihre Eltern verließen das Bundesland 1989 in Richtung Baden-Württemberg. Nadine Baer ist in Stuttgart aufgewachsen. Doch ihre Familie blieb mit der Region Bitterfeld-Wolfen verbunden. Baer ging jedoch erst einmal nach Den Haag in die Niederlande, um Trompete zu studieren. Dort startete sie auch ihre berufliche Laufbahn. Sie unterrichtete musikalische Schülerinnen und Schüler. Mit der Corona-Epidemie brachen allerdings ihre Aufträge weg. Und gleichzeitig spürte sie, wieder näher bei ihrer Familie sein zu wollen.

Da entdeckte die junge Frau eine Stellenanzeige. In Bitterfeld-Wolfen wurde eine neue Leitung für die Musikschule „Gottfried Kirchhoff“ gesucht. Nadine Baer bewarb sich mit Erfolg. „Nun bin ich in der Nähe meiner älter werdenden Mutter, ich habe den Schritt nicht bereut, fühle mich angekommen“, sagt sie. Und: Es sei gut, erst einmal die Welt gesehen zu haben. Umso mehr schätze sie jetzt ihre Heimat. Rückkehren kann also für jeden ein Gewinn sein. Nicht nur für die Rückkehrer selbst, sondern auch für die Unternehmen und Institutionen, die Arbeitskräfte suchen.

Unternehmen können sich regional präsentieren

Beim diesjährigen Rückkehrertag im Landkreis Harz in Halberstadt ist deshalb auch das Unternehmen Eternity Technologies mit dabei. Bereits zum zweiten Mal präsentiert sich die Firma mit einem Stand. „Wir möchten vor allem auf uns aufmerksam machen, hier regional zeigen, dass es uns überhaupt gibt“, sagt Personalleiterin Ellen Bomeier. Denn das habe sie erfahren: Viele haben vom Unternehmen, dass nahe der Steinernen Renne in Wernigerode seinen Sitz hat, noch nie etwas gehört. Dabei beschäftigt Eternity Technologies in der Harzstadt rund 60 Mitarbeitende.

Die Teilnahme am Rückkehrertag verbucht Ellen Bomeier als Erfolg. Denn vor einem Jahr lernten sich dort die Firma und Jochen Menz näher kennen. Menz ist heute der Qualitätsmanager von Eternity Technologies. Der 37-Jährige ist kein Rückkehrer, aber eine Fachkraft. Er kam ursprünglich 2018 nach Sachsen-Anhalt. Nachdem er in Stuttgart Agrarbiologie studierte, fand er eine Anstellung in Quedlinburg am Julius-Kühn-Institut für Kulturpflanzen. Menz bildete sich im Qualitätsmanagement weiter und landete nach einer Station in Staßfurt nun in Wernigerode.

Ankommen in einem modernen Bundesland

„Hier fühle ich mich angekommen“, sagt er. Im Unternehmen kümmert er sich neben dem Qualitätsmanagement auch um das Umweltmanagement. Gerade ist er von einer Dienstreise aus Dubai zurück. Dort ist nämlich der Stammsitz der Firma, die Batterien auf Blei-Säure-Basis herstellt. Die werden zum Beispiel in Gabelstaplern gebraucht, aber auch als Pufferspeicher in Umspannwerken oder als Speicher für die private Bevorratung mit Strom aus Photovoltaikanlagen. „Es ist toll, dass wir uns vor allem jungen Leuten auf dem Rückkehrertag vorstellen können“, sagt Personalleiterin Ellen Bomeier und freut sich schon auf den 27. Dezember.

„Ich hatte immer das Gefühl, dass ich irgendwann wieder in meine Heimat zurückkommen werde“, sagt Stephanie Kauert. Die 40-Jährige stammt aus dem Jerichower Land und wohnte viele Jahre in Niedersachsen. Heute lebt sie wieder dort, wo sie aufgewachsen ist, und arbeitet als Personalleiterin bei Octopharma in Dessau. Der Pharmaproduzent beschäftigt rund 300 Mitarbeitende an seinem Standort in Sachsen-Anhalt. Um Fachkräfte zu finden, präsentiert sich das Unternehmen schon seit vielen Jahren immer auf dem Rückkehrertag.

„Wir finden die Idee der Aktion wunderbar, sie hat sich bei uns schon sehr ausgezahlt“, sagt Kauert. „Vor allem Mitarbeitende für die Produktion lernen uns bei der Rückkehrermesse kennen, auch wenn es sich nicht immer um Fachkräfte handelt, die wieder in ihre Heimat ziehen möchten.“ Stephanie Kauert weiß, wie sich Rückkehrer fühlen. Sie selbst zog zum Studium von Sachsen-Anhalt nach Göttingen, hatte ihre erste Anstellung in Springe bei Hannover und war für einen Auslandsaufenthalt in Spanien.

Attraktives und dynamisches Lebensumfeld

Der Pendler- und Rückkehrertag wird neben den Landkreisen und Arbeitsagenturen auch vom WelcomeCenter sowie der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (IMG) unterstützt. „Motivierte, zufriedene und ausgebildete Beschäftigte sind die Grundlage jeder aktuellen und zukünftigen Investition in unserem Land. Wir freuen uns über jede und jeden, der sich entscheidet, in Sachsen-Anhalt zu leben“, sagt der IMG-Geschäftsführer Dr. Robert Franke. „Unser Bundesland bietet ein modernes, attraktives und dynamisches Lebensumfeld.“

Autor: Björn Menzel

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