Grundsteinlegung für neue Forschungsfabrik in Magdeburg

Das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg beging am 25.11.2019 die Grundsteinlegung für eine neue Forschungsfabrik im Magdeburger Wissenschaftshafen. Der Neubau erweitert das dort bereits bestehende Virtual Training and Development Centre VDTC des Instituts. Künftig sollen in dem Gebäudekomplex Wissenschaftler und Ingenieure des Fraunhofer IFF gemeinsam mit interessierten Unternehmen und Startups an der intelligenten, flexiblen Fabrik der Zukunft arbeiten.

Im Beisein des Ministerpräsidenten, Dr. Reiner Haseloff, des Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Reimund Neugebauer, des Oberbürgermeisters der Stadt Magdeburg, Dr. Lutz Trümper, und etwa 150 Gästen hat das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF am Montag, den 25.11.2019, den Grundstein für einen Institutserweiterungsbau im Magdeburger Wissenschaftshafen gelegt. Das neue Gebäude soll nach seiner Fertigstellung im Jahr 2021 zusammen mit dem dort bereits angesiedelten Virtual Development an Training Centre VDTC des Fraunhofer IFF zu einer Forschungsfabrik für flexible Produktionssysteme, Robotik, die Anwendung künstlicher Intelligenz in der Produktion und für nachhaltige Energieversorgung werden.

»Hier wollen wir ganz praktisch erforschen, wie Fabriken aufgebaut sein müssen, damit wir künftig noch nachhaltiger und flexibler produzieren können. Wir wollen an der Frage arbeiten, wie sich der Mensch in die Produktion der Zukunft einfügt, wie beispielsweise Menschen und Roboter zusammenarbeiten und wie intelligent kommende Produktionssysteme sein werden. Selbstverständlich wird für uns auch das Thema Energieeffizienz und das Ziel der Klimaneutralität der Produktion von zentraler Bedeutung sein, denn die Fabrik der Zukunft muss ökologisch nachhaltig sein. Und wir wollen vor allem, dass solche neuen Technologien noch deutlich schneller in die Betriebe kommen, damit sie den Unternehmen im Alltag helfen und ihre Wettbewerbsfähigkeit stützen,« beschreibt Professorin Julia Arlinghaus, seit Oktober 2019 die neue Institutsleiterin des Fraunhofer IFF, die Vision der Forscher.

Spitzentechnologie für möglichst viele verfügbar machen

»Viele Unternehmen sind noch bei Industrie 2.0, nicht wenige arbeiten zum großen Teil noch mit Papier statt dem Computer. Sie stehen heute aber oft im internationalen Wettbewerb und haben Schwierigkeiten, sich gegen die meist günstigere Konkurrenz im Ausland zu behaupten. Digitalisierung und Industrie 4.0 versprechen auf einen Schlag Produktivitätssteigerungen von bis zu 30 Prozent. Davon sind solche Betriebe aber oft weit entfernt. Wir müssen die Unternehmen deshalb noch mehr da abholen, wo sie stehen. Spitzentechnologie, wenn nötig, vereinfachen und damit schneller verfügbar machen. Dafür müssen wir ihnen eben auch helfen, den Weg in die Digitalisierung Schritt für Schritt zu finden,« so Professor Arlinghaus.

Auch Fraunhofer-Präsident Prof. Reimund Neugebauer unterstreicht die Bedeutung des künftigen Forschungszentrums: »Die Digitalisierung der Produktionstechnologie beeinflusst Geschäftsmodelle und verändert ganze Marktstrukturen. Daher ist die Frage, wie wir in Zukunft produzieren, entscheidend für die wirtschaftliche Zukunft unserer Industrie und unseres Landes«, erklärt er. »Es gilt, die neuen technologischen Möglichkeiten frühzeitig aus der Forschung in die Anwendung zu überführen und alle Engineering-Potenziale voll auszuschöpfen. Hier wird das Zentrum für kognitive adaptive Arbeitssysteme des Fraunhofer IFF mit seinen zukunftsorientierten Entwicklungen und Lösungen für die Produktion von morgen einen wichtigen Beitrag leisten.«

Die Investitionssumme für das neue Forschungszentrum beträgt 18,4 Millionen Euro. Die Mittel werden zu 50 Prozent von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bereitgestellt. Die übrigen 50 Prozent werden zu gleichen Teilen vom Land Sachsen-Anhalt und dem Bund getragen.

Quelle: www.iff.fraunhofer.de

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