Ein Wasserstoffdorf im Testbetrieb

Der geschichtsträchtige mitteldeutsche Chemiepark Bitterfeld-Wolfen schreibt ein neues Kapitel: Im „Wasserstoffdorf“ läuft die nächsten zweieinhalb Jahre ein reales Wasserstoffnetz unter Testbedingungen. Es wird mit Grünem Wasserstoff betrieben.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff hatte kürzlich einen Wohlfühltermin, als er der Einladung des „HYPOS“-Konsortiums nach Bitterfeld-Wolfen folgte. Der promovierte Physiker brachte seine Überzeugung mit: „In einem der ältesten Moleküle des Kosmos, im Wasserstoff, liegt eine große Zukunft.“ Das HYPOS-Bündnis (Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany) entwickelt die komplette Wertschöpfungskette, um aus erneuerbarem Strom Grünen Wasserstoff herzustellen, ihn zu speichern und zu transportieren. Das seit über fünf Jahren laufende Vorhaben hat nun einen neuen Meilenstein erreicht: ein reales Versuchsfeld inmitten des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen. Kürzlich wurde dort auf einem 12.000 Quadratmeter großen Gelände das „H2-Netz“ feierlich in Betrieb genommen.

Neue Materialien und Normen

In dem sogenannten Wasserstoffdorf wird bis Ende 2021 eine reale Wasserstoff-Infrastruktur getestet. Das H2-Netz umfasst die Verteilnetzstruktur und -anlagen sowie die Anbindung und Versorgung von Wasserstoff-Endverbrauchern. Im Fokus stehen etwa hochdichte Kunststoffrohrleitungen innerhalb des Verteilnetzes und in der Inneninstallation. Es werden unter anderem Verlegetechniken und neue Materialien getestet. Auch die Sicherheitstechnik für ein Wasserstoff-Netz muss penibel geprüft, neue Normen müssen definiert werden.

Das Wasserstoffdorf wird von der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Gas mbH betrieben. Neben der MITNETZ GAS sind die DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH, die Rehau Unlimited Polymer Solutions AG+Co, die TÜV SÜD Industrie Service GmbH und die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig Projektpartner im HYPOS-Projekt H2-Netz. HYPOS wird im Rahmen des Programms „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ vom Bundesforschungsministerium gefördert.

Quelle: www.unternehmen-region.de

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