Spitzenpolitiker aus Bund und neuen Ländern debattieren mit ostdeutscher Wirtschaftselite über Zeitenwende

Am Sonntag beginnt in Bad Saarow das 4. Ostdeutsche Wirtschaftsforum/OWF.ZUKUNF

Mehr als 200 geladene Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik werden ab Sonntag auf dem Ostdeutschen Wirtschaftsforum drei Tage lang die Zukunftsperspektiven des Wirtschaftsstandortes Ostdeutschland erörtern. Dabei geht es um Antworten auf die Frage, wie der wirtschaftliche Aufholprozess der neuen Länder trotz schwieriger internationaler Rahmenbedingungen vorangetrieben kann. Ein Kernthema der Veranstaltung unter dem Motto „Zeitenwende - wo die Zukunft Ostdeutschlands liegt“ ist das Verhältnis der neuen Länder zu Europa. Darüber hinaus geht es um Konzepte, mit denen die ostdeutsche Wirtschaft die Herausforderungen der digitalen Transformation meistern will.

Das „Davos des Ostens“ entfaltet im Jubiläumsjahr des Mauerfalls – vor 30 Jahren startete die friedliche Revolution in der damaligen DDR – eine besondere politische Zugkraft. Für den Eröffnungsabend am Sonntag hat sich Vizekanzler und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) angesagt. Am Montag diskutiert Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) über die von ihm konzipierte Industriestrategie und deren Auswirkungen auf die neuen Länder. Die Ministerpräsidenten Dr. Dietmar Woidke (SPD, Brandenburg), Bodo Ramelow (Die LINKE, Thüringen) und Dr. Reiner Haseloff (CDU, Sachsen-Anhalt) werden sich sowohl zur Industriestrategie als auch zu den Chancen des ostdeutschen Mittelstands unter den verschärften Bedingungen des globalen Wettbewerbs äußern. Die Wirtschaftsminister Prof. Armin Willingmann (SPD, Sachsen-Anhalt), Prof. Jörg Steinbach (SPD, Brandenburg) und Harry Glawe (CDU, Mecklenburg-Vorpommern) debattieren über die Bedeutung Europas für die Entwicklung der neuen Bundesländer.

Am Vorabend des Ostdeutschen Wirtschaftsforums skizzierten einzelne Spitzenpolitiker ihre Erwartungen an das „Davos des Ostens“. Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke: „Das Ostdeutsche Wirtschaftsforum ist ein hervorragender und etablierter Ort, um aktuelle Themen sachkundig zu debattieren und konstruktiv nach vorne zu schauen. Diese Grundhaltung zeichnet die Gespräche in Bad Saarow aus.“ Woidke begrüßte, dass Europa im Mittelpunkt vieler Debatten in Bad Saarow stehen werde: „Ein geeintes, wirtschaftlich starkes und zugleich sozial orientiertes Europa ist in Zeiten von grassierendem Rechtspopulismus und nationalem Egoismus und jetzt kurz vor der EU-Wahl ein wichtiges Thema.“

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow sagte: „Die Wirtschaft in den neuen Ländern ist gut aufgestellt und leistet einen beachtlichen Beitrag zum ökomischen Erfolg der Bundesrepublik Deutschland insgesamt. Das ostdeutsche Wirtschaftsforum bietet eine gute Gelegenheit, selbstbewusst Strategien zur Fortschreibung dieser Erfolgsgeschichte wie auch zur Überwindung der gleichwohl immer noch vorhandenen Ungleichheiten der Wirtschaftsstrukturen in Ost und West zu diskutieren. Dabei kommt den Themen ‚Digitalisierung‘ und ‚Entwicklung  des ländlichen Raumes‘ besondere Bedeutung zu.“

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff wagte bereits einen Vorgriff auf die inhaltlichen Debatten: „Viele unternehmerische Erfolgsgeschichten werden im ländlichen Raum geschrieben. Unsere großen Chemieparks Leuna und Bitterfeld-Wolfen befinden sich in solchen Regionen. Es gibt Forderungen, die Fördermittel künftig auf die Metropolen zu konzentrieren. Man muss kein Politiker sein, um zu verstehen, dass das nicht funktionieren kann. Strukturpolitik lässt sich nicht im ‚Labor‘ entwickeln. Für die Landesregierung gilt: Die Entwicklung des ländlichen Raums steht auch künftig weit oben auf der Agenda.“

Das Ostdeutsche Wirtschaftsforum findet bereits zum vierten Mal in Bad Saarow bei Berlin statt und versteht sich als Spitzentreffen von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Erklärtes Ziel ist es, sich zu den Perspektiven der  ostdeutschen Wirtschaft auszutauschen und an der Verbesserung das Images Ostdeutschlands zu arbeiten. Veranstalter des OWF.ZUKUNFT ist die Initiative Wirtschaft.Wachstum.Zukunft. – ein aktives Netzwerk, in dem strategisch an der Zukunft der ostdeutschen Wirtschaft Interessierte aus breiten Teilen der Gesellschaft mitwirken und das von zahlreichen Partnern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft unterstützt wird.

 

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