Kreativ-Netzwerk will Digital-Marketing für KMU bezahlbar machen

Förderbescheid über knapp 200.000 € überreicht / Wünsch: „Programm ‚Cross Innovation‘ bringt kreative Chancengeber zusammen“

Das 2015 gestartete und deutschlandweit einmalige Förderprogramm „Cross Innovation“ zur Unterstützung von Kreativ-Netzwerken in Sachsen-Anhalt erfreut sich großer Beliebtheit. „Aufgrund der hohen Nachfrage haben wir das Budget zuletzt kräftig angehoben. Bis zum Ende der aktuellen EU-Strukturfondsperiode im Jahr 2020 stehen statt 2,5 Millionen Euro insgesamt 4,4 Millionen Euro bereit. Und auch die deutlich erhöhten Mittel sind schon so gut wie verplant“, sagte Staatssekretär Thomas Wünsch heute in Magdeburg. Zudem werde derzeit daran gearbeitet, den Aufwand für die Unternehmen durch Einführung von Pauschalen weiter zu verringern.

„Durch die Förderung von Netzwerken wollen wir unsere Kreativwirtschaft sowie kleine und mittlere Unternehmen aus anderen Branchen nachhaltig stärken. Der Blick über den eigenen Tellerrand hat noch keinem geschadet“, betonte Wünsch. Er überreichte heute gemeinsam mit dem Geschäftsleiter der Investitionsbank (IB), Marc Melzer, einen „Cross Innovation“-Förderbescheid über knapp 200.000 Euro für das Projekt „3DQR / AR-Mobile-Marketing“ an den Geschäftsführer der Spectrum Wirtschaftswerbung GmbH, Georg Rieger. Im Mittelpunkt des Projektes steht ein Kreativ-Netzwerk aus zwei Werbeagenturen, einer Filmproduktion, einer Unternehmensberatung und einer Firma für Hausgeräte.

Die Partner haben sich für die nächsten drei Jahre viel vorgenommen: Im Mittelpunkt stehen kreative Dienstleistungen für digitale Marketing-Inhalte, die mittels Webplattform und App möglichst einfach und kostengünstig erstellt und visualisiert werden sollen. Dadurch könnten künftig auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) die Möglichkeiten von Digital-Marketing nutzen sowie darüber hinaus auch digitale Service- und Wertschöpfungsprozesse umsetzen.

Ziel des Netzwerks ist es, in Sachsen-Anhalt umfangreiches Know-how für so genanntes „Augmented Reality Infotainment Marketing“ mittels neuartiger „3DQR-Technologie“ zu entwickeln. Augmented Reality bezeichnet die Überlagerung realer Szenen mit virtuellen 3D-Inhalten im Live-Kamerabild von Smartphones und Tablets. Durch diesen digitalen Mehrwert werden Produkte, Dienstleistungen und Prozesse verstärkt erlebbar; zudem können hochkomplexe Themen verständlich erklärt werden.

Wünsch sagte: „Vom Projekt sollen nicht nur die beteiligten Partner profitieren, sondern darüber hinaus auch möglichst viele Mittelständler im Land. Mit einem einfach zu nutzenden und bezahlbaren Werkzeugkasten für Digital-Marketing können auch KMU in Sachsen-Anhalt ihre Zukunftsfähigkeit stärken. Das Programm ‚Cross Innovation‘ bringt Macher und Chancengeber mit verschiedenen Kompetenzen zusammen, um die gemeinsame Entwicklung von Innovationen zu forcieren. Diese Vernetzung ist gerade aufgrund unserer sehr kleinteilen Wirtschaft besonders wichtig.“

Projektleiter Georg Rieger: „AR-Infotainment/mobile Marketing ist eine neue Kategorie innerhalb eines aktiven Marktes für digitales Marketing und Vertrieb. Neue Kategorien haben noch keine festen Regeln, keinen Wettbewerb. Hier gibt es Potenzial für Geschäftsentwicklung, für Imagebildung und für profitables Business. Den Stand der Technik mitzugestalten, ihn im Voraus zu kennen, ist ein erheblicher Wettbewerbsvorteil, den es zu nutzen gilt. Wettbewerb ist nicht nur ein Kampf der Produkte und Preise, sondern zunehmend der Wahrnehmung. Der Konkurrenzkampf um Aufmerksamkeit wird härter – das ist eine mächtige Aufgabe für alle Kreativen, die sicherstellen müssen, dass ihre Botschaften die Zielgruppe auch erreichen.“

Für Marc Melzer, Geschäftsleiter der Investitionsbank, steht fest: „Mit Hilfe des Cross-Innovation-Ansatzes erfolgt der Austausch von Information und Wissen auf einer neuen Ebene. Von dieser branchenübergreifenden Kooperation profitieren insbesondere solche digitalen Vorhaben wie das vorgestellte. Die IB ist hier als Dienstleister für das Land eine wichtige Schnittstelle zum Kunden, um die Umsetzung des Programms aktiv und offensiv voranzutreiben.“

Hintergrund:

Das Programm „Cross Innovation“ wird im Auftrag des Wirtschaftsministeriums durch die IB umgesetzt. Gefördert werden Netzwerke aus Firmen der Kreativwirtschaft bzw. des kreativen Handwerks mit Unternehmen anderer Wirtschaftszweige, die gemeinsam innovative und neuartige Produkte oder Dienstleistungen entwickeln. Die Auswahl der Projekte erfolgt nach einem zweistufigen Verfahren durch einen Projektbeirat, dem neben dem Ministerium auch Vertreter von gewerblichen Kammern, kommunalen Wirtschaftsförderungen, Kreativwirtschaft und Hochschulen angehören. Seit dem Programmstart im Jahr 2015 sind in drei Förderrunden mehr als 70 Anträge eingegangen, von denen 20 für eine Unterstützung ausgewählt wurden.

Quelle: www.presse.sachsen-anhalt.de

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