Die Chemieregion Bitterfeld-Wolfen feierte mit einem Festakt ihr 125-jähriges Jubiläum

Wir leben Chemie. Das Motto des Festjahres wurde heute im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen von Gästen aus Politik und Wirtschaft, Vertretern der Unternehmen im Chemiepark sowie Besucher aus ganz Deutschland und dem Ausland zelebriert. Ein abwechslungsreiches Programm mit Filmeinspielern, Gesprächen mit Zeitzeugen und einer Podiumsdiskussion nahm die Gäste mit auf eine Reise. Dabei blickten sie zurück auf die wechselvolle Geschichte der Chemieregion und erhielten neue spannende Einblicke in das Hier und Heute und die gewandelte Region.

In seiner Festrede anlässlich des 125-jährigen Gründungjahres des Chemiestandortes sprach Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, über die Bedeutung des Chemiestandortes für die Wirtschaft Mitteldeutschlands und die gesamte Bundesrepublik und betonte die positive Entwicklung: „Der Standort prosperiert dank eines effizienten Managements, sanierter Infrastrukturen und einer vorbildlichen Modernisierung. Der Chemiepark hat die Region nachhaltig gestärkt und den Menschen neue und belastbare Perspektiven gegeben.“ Mit der Festveranstaltung und weiteren Aktivitäten im Festjahr werde ein positives Zeichen gesetzt und gezeigt, dass der Standort von starker Dynamik geprägt ist „Chemie ist Zukunft“, diese Botschaft solle insbesondere die nachwachsende Generationen erreichen.

Durch die Festveranstaltung und die Entwicklungsgeschichte des Chemiestandortes führten die beiden Geschäftsführer der Chemieparkgesellschaft, Patrice Heine und Dr. Michael Polk, stellvertretend für die vielen Partner, die sich im Jubiläumsjahr zusammengeschlossen haben.

„Heute, nach 125 Jahren, präsentiert sich der Chemiepark als ein starkes Netzwerk hocheffizienter produzierender Unternehmen mit einer sehr modernen Infrastruktur und vielseitigen Servicebetrieben in einer innovativen Umgebung“, betonte Dr. Michael Polk. Mit einer Fläche von 1.200 Hektar gehört der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen zu den größten Chemiestandorten Europas. Insgesamt haben sich mehr als 300 Firmen mit mehr als 12.000 Mitarbeitern angesiedelt.

Ihre Gäste auf der Bühne waren Persönlichkeiten, die das Leben und Arbeiten in Bitterfeld-Wolfen prägen und mitgestalten und der Region ein Gesicht geben. So zum Beispiel Uwe Holz, Leiter des Industrie- und Filmmuseums Wolfen und Kreismuseums Bitterfeld, der als Geschichtsexperte einen kurzen Abriss über die Historie der Chemieregion gab und insbesondere den Fortschritt des Industriestandorts anschaulich machte.

Zum Thema Transformation und Innovation war Ingrid Weinhold, geschäftsführende Gesellschafterin der MABA Spezialmaschinen GmbH zu Gast. Mit ihren persönlichen Erfahrungen skizzierte sie den Wandel der Region nach der Wende und erzählte über die Schwierigkeiten und Herausforderungen, die sie als Unternehmerin rückblickend erfolgreich gemeistert hat.

Wie die Region mit der Altlastensanierung und Bereinigung der Landschaft umgeht, was bisher getan wurde und welche Aufgaben noch kommende Generationen zu lösen haben, darüber sprach Dr. Harald Rötschke, Geschäftsführer der Mitteldeutschen Sanierungs- und Entsorgungsgesellschaft (MDSE) in der Gesprächsrunde zum Thema Umwelt und Ökologie.

Wie Chemie sein Leben bestimmte, zeigte Dr. Heiko Mammen. Der ehemalige Geschäftsführer der ICL-IP Bitterfeld GmbH war mehr als 40 Jahre lang in der Forschung und in leitenden Positionen im Chemiepark tätig und berichtet über seine Erfahrungen und den gewandelten Standort. Unternehmen fänden heute hier optimale Rahmenbedingungen und können sich so auf ihr Kerngeschäft konzentrieren: die Chemie.

Zu einem Podiumsgespräch kamen der Oberbürgermeister der Stadt Bitterfeld-Wolfen, Armin Schenk, Lena Anton, Auszubildende im Beruf Mechatroniker bei Heraeus Quarzglas GmbH & Co.KG sowie Ulrich Weitz, Vorstandsvorsitzender der neu im Chemiepark angesiedelten IBU-Tec AG, zusammen. Im Wechselspiel mit den Moderatoren diskutieren die Gäste über die Rolle der Landes- und Regionalpolitik, die Ausbildungsmöglichkeiten und Perspektiven sowie Standortvorteile aus Sicht des Neuansiedlers.

Begleitet wurde die Themenrunde mit den Experten sowie das anschließende Podiumsgespräch von kurzen Filmsequenzen, die zugleich einen Vorgeschmack auf den anlässlich des Jubiläums produzierten Dokumentarfilm „Original Bitterfeld. Ein Tag von 125 Jahren.“ geben. Der 70-minütige Film ist eine Liebeserklärung an die Region und zeigt ein bisher nicht gekanntes Bild. Unternehmer und Werksleiter öffnen ihre Fabriktore und erzählen von der Chemie, die sie am Standort Bitterfeld-Wolfen betreiben, sie erzählen von Prozessen und Prozeduren, von Erfordernissen und Besonderheiten, und schließlich auch von ihrer ganz persönlichen Sicht auf die Region und die Entwicklungen der letzten Jahre. Im Herbst soll der Film in regionalen Kinos und im Fernsehen ausgestrahlt werden. Zudem ist ein Jahrbuch zum Jubiläum erschienen, das ab dem Spätsommer im Buchhandel erhältlich ist.

Noch bis zum 10. Juni wird in der Festwoche gefeiert. Am Samstag und Sonntag, den 09. und 10. Juni, lädt das Industrie- und Filmmuseum Wolfen jeweils von 10 bis 16 Uhr gemeinsam mit den Partnern der Chemieregion zum Familientag ein. In der Sonderausstellung zum Jubiläum „Wir hier. Leben und Arbeiten in der Chemieregion Bitterfeld-Wolfen“ können kleine und große Besucher mehr über die facettenreiche 125-jährige Geschichte der Region erfahren.

WIR LEBEN CHEMIE.
Hinter den Aktivitäten zum Jubiläum steht ein starker Verbund von Unternehmen im Chemiepark, unterstützt durch die Stadt Bitterfeld-Wolfen, den Landkreis Anhalt-Bitterfeld und zahlreiche Freunde und Partner in der gesamten Region.

Mehr Informationen und Impressionen unter: www.125-Jahre-Chemieregion.de

Der Chemiepark wächst – Vier neue Großinvestitionen am Standort
Zum 125-jährigen Jubiläum des Chemie-Standortes Bitterfeld-Wolfen investieren aktuell mehrere Unternehmen vor Ort. Die größte Erweiterung nimmt Heraeus vor. Der Hersteller von hochreinem Quarzglas baut für rund 70 Millionen Euro ein drittes Werk. Die Zahl der Mitarbeiter wird sich um 70 auf 600 erhöhen. Aus dem Quarzglas werden hauchdünne Glasfaserkabel. Ein Viertel des Weltbedarfs liefert das Bitterfelder Heraeus-Werk.

Der Weimarer Industriedienstleister Ibu-tec errichtet im Chemiepark eine neue Produktionsstätte. Dort sollen Rohmaterialien für Batteriewerkstoffe und chemische Katalysatoren hergestellt werden. Noch im laufenden Jahr 2018 soll mit der Produktion begonnen werden.

Das Bayer-Arzneimittelwerk wird nach eigenen Angaben bis Ende 2020 rund 90 Millionen in neue Anlagen investieren.
In unmittelbarer Nähe des Chemieparks, in der wirtschaftsstarken Stadt Sandersdorf-Brehna, wird die Progroup im kommenden Jahr mit dem Bau einer neuen Papierfabrik für Wellpappe beginnen. Dafür werden 375 Millionen Euro investiert und 140 neue Jobs entstehen.

Geschäftsführer Michael Polk rechnet in den kommenden Monaten mit weiteren Ansiedlungen in seinem Industriegebiet. „Wir setzen auf spezialisierte Anbieter in der Fein- und Spezialchemie, die weltweit Kunden bedienen", sagte Polk. Die Nachfrage nach Flächen zur Expansion oder Neuansiedlung im Chemiepark ist insbesondere bei ausländischen Investoren gestiegen. 120 Hektar baureife Grundstücke in verschiedenen Größen, alle erforderlichen Ressourcen und Dienstleistungen, verschiedene Energieträger und chemische Rohstoffe stehen zur Verfügung.

Ansprechpartnerin Presse:
Annekatrin Lacroix
Marketing und Kommunikation Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH
Tel. 03493-72252
E-Mail: annekatrin.lacroix@chemiepark.de

Quelle: www.125-jahre-chemieregion.de

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