LMG Manufacturing GmbH Hoym: Gemeinsam mit Partnern zurück auf der Erfolgsspur

Anlässlich des einjährigen Bestehens des Aluminium-Druckguss-Spezialisten LMG Manufacturing GmbH Hoym in der Gemeinde Seeland (Salzlandkreis) sind heute Geschäftsleitung, Beschäftigte und Partner zu einer Jubiläumsfeier zusammengetroffen. Schnell und zielstrebig wurde der Automobilzulieferer innerhalb nur eines Jahres nach der Insolvenz wieder auf die Erfolgsspur gesetzt und hat hervorragende wirtschaftliche Prognosen.

Die Feier begleitete als Ehrengast Dr. Jürgen Ude, Staatssekretär im Landesministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten von Sachsen-Anhalt, der zudem einen Förderbescheid für ein Investment überreichte. Er betonte: „Ich bin beeindruckt, in welch hohem Tempo die Transformation des Unternehmens gelungen ist. Sachsen-Anhalt braucht mutige und tatkräftige Unternehmerinnen und Unternehmer, die wir mit all unseren Möglichkeiten unterstützen.“

Christina-Susanna Tirnaksiz, Geschäftsführerin von LMG Manufacturing Hoym, nahm während der Feierstunde den Förderbescheid entgegen und erläuterte: „Nur mit der Hilfe aller unserer Partner war diese Herkulesaufgabe zu stemmen. Besonders bedanken möchte ich mich bei unseren 170 Beschäftigten, die sehr motiviert alle Veränderungen mitgetragen haben.“   

Neben der Bürgermeisterin der Gemeinde Seeland, Heidrun Meyer, begleitete auch Marc Pappert, Prokurist und Bereichsleiter Investorenservice bei der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (IMG), die Feier und anschließende Werksbesichtigung. Er sagte: „Für uns als IMG ist dies ein großartiges Beispiel dafür, wie durch ein eine enge Kooperation von Landes- und kommunaler Ebene Unternehmen auch in schwierigen Phasen durch die Wirtschaftsförderung gezielt unterstützt werden können. Wir freuen uns, die LMG Manufacturing GmbH auch bei künftigen Vorhaben begleiten zu dürfen.“

Hintergrund:

Erfolgsgeschichte LMG Manufacturing GmbH Hoym:
In wenigen Monaten zum solventen Unternehmen

Transparenz, reelle Zahlen, Kommunikation und Zusammenhalt sind die Faktoren, die eine Transformation aus der Insolvenz in ein solventes Unternehmen in kürzester Zeit möglich machen. Die LMG Manufacturing GmbH (Light Metal Germany) in Hoym, einem Ortsteil der Gemeinde Seeland im nördlichen Harzvorland, ist hier ein Best Practice Beispiel. Bereits ein Jahr nach Übernahme wird der Slogan des Aluminium-Druckguss-Spezialisten „Erfolg aus einem Guss“ aktiv gelebt.

Aluminium-Druckguss für OEMs und Automobilindustrie

Bereits seit 1999 werden am Standort in Hoym Guss-Rohling-Teile und dazugehörigen Werkzeuge nach Kundenwunsch entwickelt und produziert. Das Grundstück mit Schmelzerei, Gießerei und Bearbeitung bietet große Ausbaureserven. Rund 170 Mitarbeitende erarbeiten einen Jahresumsatz von 25 Millionen Euro. Trotz recht stabiler Auftragslage und langfristigen Kundenbeziehungen geriet das Vorgängerunternehmen Pressmetall binnen weniger Jahre gleich zwei Mal in die Insolvenz. Die heutigen Investoren wurden von Kunden motiviert, das Werk zu übernehmen. Nach einer ersten Besichtigung im Juni 2020 waren die oben genannten Vorteile des Standorts klar ersichtlich. Zudem bot der motivierte und überwiegend langjährige Mitarbeiterstamm - rund 20 Prozent sind bereits mehr als 20 Jahre vor Ort - ein immenses Know-how. Doch auch die Missstände waren unübersehbar. Ein hoher Investitionsstau, ein fehlendes Management, Planungsfehler und kostenintensive Prozessabläufe sorgten für die vorherige Schieflage.

Kosteneinsparung ohne betriebsbedingte Kündigungen

Die Gesellschafter der LMG Manufacturing GmbH, alle aus dem OEM-Bereich (Originalgerätehersteller), sahen das Potenzial. Zum 1. Oktober 2020 ging das neue Unternehmen an den Start. Mit einem kleinen Management-Team und anfangs externen Beratern wurde innerhalb kürzester Zeit der Betrieb neu aufgestellt. Vertrieb, Management und Projektplanung wurden aufgebaut, ein neues ERP-System mit Anbindung für den elektronischen Datenaustausch wurde implementiert und die Prozesse optimiert. Die größte Sorge der Kunden, dass Hoym weiterhin nur eine verlängerte Werkbank wäre, wurde so genommen. Durch Prozessoptimierungen und Neuverhandlung von Verträgen konnten im ersten Halbjahr 2021 bereits 1,3 Millionen Kosten eingespart werden.

Dabei gab es keinerlei betriebsbedingte Kündigungen. Im Gegenteil. „Ich bin superstolz auf den Wandel, den die Menschen im Unternehmen vollzogen haben“, betont Geschäftsführerin Christine-Susanna Tirnaksiz. „Nur mit Hilfe der Gesellschafter, der Kommune, des Landes, der Investitions- und Marketinggesellschaft sowie vor allem der Mitarbeitenden war diese Herkulesaufgabe zu stemmen.“ Zudem kam die Flexibilität der Belegschaft den neuen Inhabern zugute. „Hier war man es gewohnt, zu improvisieren und aus einfachen Schrauben, Diamanten‘ zu machen“, so Tirnaksiz. Welch unglaubliches Potenzial in der Belegschaft schlummerte, hatte sie im Vorfeld nicht zu hoffen gewagt.

Vertrauen schaffen durch Transparenz und Kommunikation

Gerade die ersten Monate waren von viel Überzeugungsarbeit geprägt. Der Kauf und die ersten Investitionen wurden mit Unterstützung der Investitionsbank Sachsen-Anhalt rein über Eigenkapital finanziert. Dennoch lieferten 99 Prozent der Lieferanten nur gegen Vorkasse, was bis zu einem vollen Monatsumsatz des Kapitals erforderte. Kreditversicherer waren anfangs nicht mal gesprächsbereit. Doch anhand einer reellen Planung, der Offenlegung der Zahlen und vielen Gesprächen konnte die Skepsis schnell genommen werden. Somit ist die Vorauszahlungsproblematik seit Anfang 2021 kein Thema mehr. Das erleichtert zukunftssichernde Investitionen. Neben dem Abbau des Investitionsstaus und der Stabilisierung des Bestandsgeschäft sind in zwei weiteren Investitionsstufen die Erweiterung um bis zu sechs Gießzellen, weiteren Hallen und einem eigenen Logistikbereich bis Ende 2024 geplant. Ein großartiger Erfolg ist die Zertifizierung nach IATF 16949, die erst kürzlich erteilt wurde. Nach nicht mal einem Jahr der Betriebsübernahme erfüllen die Qualitätsmanagementsysteme bereits internationale Standards. Dadurch wird die LMG Manufacturing GmbH nun auch in einer weltweiten Lieferantendatenbank gelistet.

Die Geschwindigkeit und Zielstrebigkeit, mit der die Transformation des Unternehmens stattfand, hat viele erstaunt. Insbesondere größere Kunden wurden überrascht, da die neuen Abläufe schneller griffen als die Weitergabe der Informationen bis in alle Abteilungen. Rückblickend stellt Christine-Susanna Tirnaksiz mit einem Augenzwinkern fest: „Wenn alle Beteiligten das gleiche Ziel haben, dann ist es gar nicht so schwer.“ Das gemeinsame Ziel ist nun auf Wachstum ausgerichtet. Man darf gespannt sein, wie sich LMG Manufacturing in Hoym weiterentwickelt.

Informationen zum Unternehmen

LMG Manufacturing GmbH
Zur Selkeaue 1
06467 Stadt Seeland/ OT Hoym
+49 34741 785 – 0
www.lmg-gmbh.com

  • Geschäftsführerin: Christine-Susanna Tirnaksiz
  • 170 Mitarbeitende
  • 25 Millionen Euro Jahresumsatz
  • Gegründet zum 01.10.2020 durch Kauf der Pressmetall Hoym (seit 1999)
  • Aluminium-Druckguss, Zulieferer für OEMs, u.a. der Automobilindustrie
  • Entwicklung und Herstellung von Guss-Rohling-Teilen, Werkzeugen und Formen, Oberflächenbearbeitung u.v.m.
  • Schmelzkapazität bis 70 t; Druckguss bis zu 900 t Schließkraft, zukünftig bis 1400 t
  • 5,6 Hektar Grundstücksfläche mit 4,6 Hektar Ausbaureserve

Ihre Ansprechpartnerinnen der IMG:

Pressesprecherin Sabine Kraus
Tel: +49 (0) 391 / 568 99 20 | Mobil (DE): +49 (0) 172 / 322 16 94
E-Mail: Sabine.Kraus.ignore@img-sachsen-anhalt.de

Pressesprecherin Frauke Flenker-Manthey
Tel: +49 (0) 391 / 568 99 71 | Mobil (DE): +49 (0) 151 / 526 264 69
E-Mail: flenker-manthey.ignore@img-sachsen-anhalt.de

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