Cluster als kompetente Problemlöser in der Coronakrise

Seit Wochen hat Corona die Welt fest im Griff. Welche Herausforderungen es nach Ende der Krise zu meistern gilt, lässt sich augenblicklich nur erahnen. Sicher ist: Clusterinitiativen mit ihrer vielfältigen Mitgliederstruktur, Innovationskraft und Netzwerkkompetenz sind aktuell und in der Zukunft mehr denn je gefragt. Seit Beginn der Krise engagieren sich die Mitglieder des Programms „go-cluster“ des BMWi individuell in herausragender Weise und tragen mit kleinen und großen Beiträgen dazu bei, aktuelle und künftige Probleme zu lösen. Ein paar beispielhafte Hilfestellungen, die nur ein Ausschnitt aller Aktivitäten sind, sollen im Sinne von Good Practice zur Nachahmung anregen.

Als wahrer Macher bei der Eindämmung der Pandemie erweist sich das „go-cluster“-Mitglied AFBW e. V., das im Bereich Textilwirtschaft aktiv ist: Gemeinsam mit den Partnern Südwesttextil e. V. und dem Cluster Techtex Neckar-Alb betreibt AFBW die Internetplattform Place2tex. Im Zuge der Corona-Krise werden hier u. a. Nähkapazitäten zusammengetragen, um die Fertigung von Schutzausrüstung in Baden-Württemberg zu forcieren. Zudem organisieren die Betreiber auch Webinare und Online-Kurse zur regelkonformen Produktion von Schutzausrüstung, die binnen weniger Stunden von über 1.200 Interessierten angeschaut und gebucht wurden.

Einen schnellen und umfassenden Überblick zu Coronavirus-/COVID-19-Informationen für Unternehmen bietet biosaxony e. V. Kurz und unkompliziert findet man hier nicht nur Hinweise zu Finanzierungsmöglichkeiten, sondern auch fundierte Tipps zum Umgang mit Erkrankungen im eigenen Unternehmen. In Live-Webkonferenzen lässt sich zudem mehr zu Spezialthemen wie Recht oder Datenschutz erfahren.

Ebenso schnell und umfassend hat die bayerische Clusterinitiative BioM reagiert: Auf der Website findet man zusätzlich zur BioM-COVID-19-Plattform auch einen Projektaufruf zur Entdeckung und Entwicklung sicherer und wirksamer Medikamente und Impfstoffe. Alle Netzwerkmitglieder sind aufgerufen, innovative Beiträge zur Lösung der COVID-19-Krise einzubringen.

Das Netzwerk Logistik Mitteldeutschland bietet Informationen rund um Logistikthemen: Zuverlässige Lieferketten sind auch unter gegenwärtig sehr erschwerten Bedingungen unverzichtbar für das Aufrechterhalten der Versorgung. Um hier schnelle und sichere Lösungen zu finden, sind Mitglieder des Netzwerks u. a. im Corona-Lagezentrum des Bundesverbands der Kurier-Express-Post-Dienste aktiv. Dies hilft den Beteiligten, den Überblick zu behalten, indem aktuelle Informationen zentral gebündelt und auch für einzelne Bundesländer aufbereitet werden. Darüber hinaus finden die Netzwerkmitglieder wichtige Informationen zur aktuellen Lage, beispielsweise zum Kurzarbeitergeld und Hinweise zu Fördermöglichkeiten. Zur Ermittlung der speziellen Bedarfe hat das Netzwerk Logistik Mitteldeutschland zudem eine Umfrage entwickelt. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, dass Wirtschaftsunternehmen, Institutionen und Mitglieder der Clusterinitiative in der aktuellen Situation so gut wie möglich unterstützt werden.

Unter dem Motto „Facing the Challenge“ unterstützt der Life Science Nord e. V. beim Meistern der Krise. Das Netzwerk ruft dazu auf, Kompetenzen verstärkt zu bündeln, da die Hersteller von derzeit stark nachgefragten Medizinprodukten mit ihrer Produktion bis ans Limit gehen. Wiederum andere Unternehmen, auch aus völlig anderen Industriebereichen, entwickeln konkrete Ideen, wie sie ihre freien Kapazitäten und Kompetenzen für die Sicherung der derzeit notwendigen Medizinprodukteherstellung einbringen können. Um diese Potenziale effizient auszuschöpfen, ist die schnelle Vernetzung der richtigen Partner notwendig – diese bietet Life Science Nord zusätzlich zu umfassenden Informationen und Webinaren rund um COVID 19 auf seiner Website.

Was kann man bereits jetzt tun, um die Zukunft nach Corona positiv zu gestalten? Diesen und anderen Fragen widmet sich das „go-cluster“-Mitglied cyberLAGO mit seinem ersten digitalen HACK AND HARVEST Hackathon am 24./25. April 2020. Was bedeuten die Folgen der Krise für die Bodenseeregion? Was kann man zum Beispiel tun für den Einzelhandel oder den Tourismus, für Schulen oder Hochschulen? Zwei Tage lang können die Teilnehmer an Ideen arbeiten, Lösungen finden, Konzepte und Prototypen entwickeln – für akute und noch bevorstehende Probleme. Veranstalter sind neben cyberLAGO e. V. die Initiative Unternehmer für Gründer und die Stadt Konstanz. Jeder kann beim digitalen HACK AND HARVEST Hackathon mitmachen. Man benötigt keine besonderen Fähigkeiten und keine eigene Idee, sondern lediglich einen Computer mit Internetverbindung sowie Zeit und Lust, sich für die Stadt und die Region einzusetzen. Weitere Infos unter HACK AND HARVEST Hackathon .

Quelle: www.clusterplattform.de

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