Spitzenqualität aus einer Hand

Mit Mut, Leidenschaft und Ausdauer von der Werkstatt zum Vorzeigeunternehmen

„Klare Ziele, klar Schiff“, heißt die Devise, nach der Andreas und Renate Lewerken, Gründer und Geschäftsführer der „Kiebitzberg-Gruppe“ in Havelberg, mit ihrem Unternehmen auf Erfolgskurs sind. Seit dessen Gründung vor 33 Jahren haben sie ihr Unternehmen beständig erweitert, so dass es heute zu den größten Firmen im Norden von Sachsen-Anhalt gehört.

Vom Holzspielzeug zum Möbelriesen

Dabei hatte alles einmal ganz klein angefangen. 1982 eröffnete der junge Tischlermeister Andreas Lewerken auf dem „Kiebitzberg“, einem Bauernhof, eine Werkstatt für Holzspielzeug. Die phantasievollen Spielzeuge mit dem Kiebitz waren sehr gefragt, doch nach 1990 ließ das Interesse für Holzspielzeug nach, und die Lewerkens entschlossen sich, in den Möbelbau einzusteigen. Aus der kleinen Werkstatt wurde ein stattliches, auch international anerkanntes Vorzeigeunternehmen. Nur das Logo, der Kiebitz, erinnert noch an die Anfänge.

In vier Branchenzweigen ist die Gruppe heute mit ihren rund 100 Beschäftigten tätig: In den „Kiebitzberg Möbelwerkstätten“ werden Einrichtungsideen komplett aus einer Hand in praktikable, wirtschaftlich tragbare Möbelbau-Projekte umgesetzt. Vom Schiffsinnenbau, Laden- und Messebau, bis hin zu Hotel- und Praxiseinrichtungen reicht die Produktpalette. Wer dabei nach einer Alternative zu Holz und Naturstein sucht, kann sich an die „Kiebitzberg Mineralwerkstoffe“ wenden, die hochwertige, innovative Produkte aus Mineralwerkstoffen wie Waschtische, Badewannen, Küchenarbeitsplätze oder Tresen für Bad und Küche in privaten Wohnräumen, ebenso wie für Inneneinrichtungen von Arztpraxen oder Hotels herstellen

Herzstück Schiffswerft & Yachtbau

Das Herzstück des Unternehmens ist jedoch die „Kiebitzberg Schiffswerft“. „In einem Schiff kommt alles zusammen. Hier treffen sich alle Gewerke, hier verbinden sich edle Materialen und perfekte Formen, Stahl- und Aluminiumbau, Elektrik, Motoren, Sanitär; Innenausbau und Mineralstoffverarbeitung“, sagt Andreas Lewerken. Spezialität des Unternehmens sind die aus Aluminium gefertigten PonTOM Plattformen. Auf diesen Plattformen sind die Kiebitzberg-Wohn- und -Hausboote, -Angel-, -Freizeit- und -Rettungsboote aufgebaut und haben deshalb nicht nur ein geringes Gewicht, sondern sind auch sehr stabil, seewasser- und korrosionsbeständig. Zudem bietet diese Bauweise maximale Variationsmöglichkeiten, so dass die Boote genau nach den Wünschen der Kunden ausgestattet werden können. Die Produktpallette der Werft wird ergänzt unter anderem durch Steganlagen und schwimmende Bauwerke.

Seit Übernahme der Werft, mit der Familie Lewerken die 300-jährige Werftgeschichte Havelbergs fortgeführt hat, habe ihr Unternehmen 262 schwimmende Anlagen gebaut, rechnet Andreas Lewerken vor. Und 2006 wurde mit der „Positano“ das erste, in Deutschland gebaute seegehende Fahrgastschiff nach neuer EU-Richtlinie in seiner Bauklasse zu Wasser gelassen. Einer der „höchsten Gipfel des handwerklichen Könnens“ sei jedoch der Yachtbau: „Eine Yacht zu bauen, ist eine besondere Aufgabe, eine Herausforderung. Jedes Gewerk muss dafür absolute Spitzenqualität liefern“. Das könne nur gelingen mit einer kompetenten Mannschaft, so wie er sie habe, sagt Lewerken. Das neueste Projekt: Schiffe mit Solartechnik.

Neuer Geschäftszweig: ArtHotel

In einen völlig neuen Tätigkeitsbereich stiegen die Lewerkens 2007 ein. Sie kauften ein Grundstück in Havelberg mit einem sanierungsbedürftigen Hotel und eröffneten vier Jahre später das „ArtHotel Kiebitzberg“. Mit Eröffnung des Haupthauses samt Restaurant, großem Konzertsaal, Wintergarten, Sonnenterrasse, Bar und ArtGalerie entstand ein knappes Jahr später ein ansehnliches Ensemble, mit 31 mit Kiebitzberg-Möbeln eingerichteten Zimmern und Suiten, variabel einsetzbaren Veranstaltungsräumen und einer anspruchsvollen Gastronomie.

Alle vier Tätigkeitsbereiche ergänzen einander. So kommen zum Beispiel die Möbel oder Waschtische aus der Tischlerei und der „Kiebitzberg-Mineralwerkstoffe“ im Innenausbau der Schiffe und im Hotel zum Einsatz, dienen dort aber auch gleichzeitig als eine Art Werkschau. Und wer als Hotelgast einen Ausflug unternehmen möchte, kann ein Boot chartern - natürlich eines aus der eigenen Werft. 2016 eröffnete das Unternehmen die Niederlassung in Leipzig und startete die Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern in Hamburg. Und neben all diesen unternehmerischen Aktivitäten engagieren sich die Lewerkens auch noch für kulturelle und soziale Projekte in Havelberg, die die Verbundenheit mit der Region unterstreichen.

Lange Liste an Referenzen

Die Liste der Referenzen ist lang und führt so prominente Namen wie das Kunstgewerbemuseum in Berlin, für das die „Kiebitzberg-Gruppe“ die Verkleidung der Kostümvitrinen angefertigt hat. Und auch über eine mangelnde Würdigung ihrer Arbeit können sich die Lewerkens nicht beklagen. Unter anderem erhielten sie 1999 den „Großen Preis des Mittelstandes“, der damals noch „Oskar für den Mittelstand“ hieß, 2010 den Unternehmer-Preis der ostdeutschen Sparkassen und der SUPERillu, die die Kiebitzberg-Gruppe als „Unternehmen des Jahres“ im Land Sachsen-Anhalt auszeichnete. 2011 würdigte das Wirtschaftsministerium die Gruppe als „Unternehmen des Monats Februar 2011“. Und im Jahre 2013 erhielten die Lewerkens die Auszeichnung „Sterne für Sachsen-Anhalt“ – mit dem „Stern“ als Symbol für ein leuchtendes Vorbild der EU-Strukturfondskampagnen 2013/2014.

Gibt es ein Erfolgsgeheimnis? „Nein, ein Geheimnis gibt es nicht. Ich habe das, was ich mir als meinen richtigen Weg im Kopf vorgestellt habe, immer mit Ehrgeiz und viel Leidenschaft für das Detail umgesetzt. Von Beginn an waren wir darauf bedacht, Schönes zu schaffen mit zeitlos bleibenden Werten“, sagt Andreas Lewerken. Mit seinem Sohn Florian als Junior-Chef und seiner Frau Renate als Hotelchefin habe er zudem starke Partner in der Familie. Jungen Gründern empfiehlt er: „Zum Unternehmertum gehört Leidenschaft und Ausdauer. Die eigenen Ideen immer wieder prüfen und weiterentwickeln, Rückschläge verkraften, zuverlässige Partner einbeziehen. Und auch: Die Freude an der Sache nicht aus den Augen verlieren.“

Autor: Beate Hagen

www.kiebitzberg.de

 

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