Schwarze Spezialitäten aus Sachsen-Anhalt

Die dGW Gummiwerke AG ist Experte für die Fertigung von Zwei-Komponenten-Bauteilen

Manschetten, Schläuche, Dichtungen, Puffer und Membranen – bei der Tangermünder dGw Gummiwerke AG in Sachsen-Anhalt werden jährlich rund 2,5 Millionen Gummiteile dieser Art produziert. Mit seinen 17 Mitarbeitern fertigt Werksleiter Claus Gernert Gummiformteile vorrangig für die europäische Automobilindustrie und den Maschinenbaumarkt. Die meisten Teile sind schwarz und für das ungeübte Auge nur ihrer Form nach zu unterscheiden. Für Claus Gernert und sein Team hat jedes Teil Besonderheiten – durch die unterschiedlichsten Gummimischungen und deren Eigenschaften.

 

Gummimischungen für alle Materialansprüche

Einer seiner Mitarbeiter ist Tino Lemme. Wenn der Schichtleichter an einer der neun Maschinen in der Produktionshalle steht, wird dem Beobachter schnell klar: Der Mann ist absoluter Experte in seinem Fach. Er kennt die Maschine bis ins kleinste Detail. „Ich kann bereits bei der Produktion am Geräusch der Maschine erkennen, ob die Produkte einwandfrei werden oder nicht“, erklärt Lemme. Rund 1.200 Stück fertigt er in einer Schicht. An einer Maschine entstehen dabei ganz unterschiedliche Teile. „Auch wenn die meisten schwarz sind, heißt das nicht, dass sie gleich sind. Wir können alles von temperaturbeständigen bis zu sehr flexiblen oder sehr harten Werkstoffen anbieten – je nachdem, was der Kunde wünscht.“ Im gekühlten Mischungslager warten unterschiedliche Gummimischungen mit verschiedenen Eigenschaften auf ihren Einsatz. „Die Gummimischungen werden passend zu den Lieferabrufen eingekauft“, so Claus Gernert.

Alle Produktionsschritte unter einem Dach

Der Standort im Norden Sachsen-Anhalts ist Produzent auf ganzer Linie. Neben der Produktionshalle gibt es ein 200 Quadratmeter großes klimatisiertes Mischungslager, das gleichbleibende Verarbeitungseigenschaften des Rohmaterials ermöglicht und qualitativ hochwertige Fertigprodukte gewährleistet. „Das ist ein großer Vorteil gegenüber Konkurrenten“, erklärte der Geschäftsführer. Angeschlossen ist der Werkzeugbau, so können die Werkzeuge auch hausintern gefertigt und repariert werden. Das verschafft dem Unternehmen einen großen Zeitvorteil gegenüber seinen Mitbewerbern. Seit zehn Jahren sind die Gummiwerke in Tangermünde mittlerweile am Markt. Eine Spezialität des mittelständischen Unternehmens ist die Fertigung von Zwei-Komponenten-Bauteilen. Hier werden verschiedene Werkstoffe miteinander kombiniert. Das können zum einen zwei verschiedene Gummimischungen oder zum anderen die Verbindung von Gummi und Metall sein. Der fast nahtlose Übergang, ohne dass eine Bruchstelle entsteht, ist in der Fertigung dieser Bauteile eine große Herausforderung. „Das können nur sehr wenige Firmen, und wir arbeiten so sehr kosteneffizient“, sagt Gernert.

Innovationen mit und für den Kunden

Maschinen und Vorgänge besser zu verstehen ist ein Ziel, das Gernert aktuell im Blick hat. „Wir haben verschiedene Forschungsprojekte, die jetzt in der Anlaufphase sind, um die Fertigungsprozesse noch genauer verstehen zu können. Das machen wir in Zusammenarbeit mit dem Kautschukinstitut in Rudolstadt.“ Forschung und Entwicklung findet vorrangig in Zusammenarbeit mit den Auftraggebern statt. „Die Kunden brauchen für die Umsetzung neuer Ideen unser Know-how. Schall-Emission im Elektroauto ist beispielsweise derzeit ein großes Thema. Wir haben Erfahrungen darin, wie die Bauteilauslegung dann sein muss, und deswegen findet die Innovation nicht bei uns statt, sondern bei unseren Kunden. Aber mit unserem Wissen und unserer Erfahrung“. Bevor die Gummiteile in Serien von bis zu 500.000 Stück entstehen, findet nahezu die gesamte Arbeit im Vorfeld statt. „Erst wenn das Konzept entwickelt und der Prototyp getestet ist, kann die Produktion beginnen“, erklärt er. Vom 17. bis 21. Oktober ist Claus Gernert mit seinen innovativen Gummiteilen auf der Kunststoffmesse Fakuma präsent, um neue Kunden zu akquirieren und sich wieder neuen Herausforderungen stellen zu können.


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